Freitag, 20. Dezember 2013

Ernst machen

Dies ist eine Fortsetzungsgeschichte. Für eine Inhaltsübersicht zu bisherigen Inhalten schaut doch bitte hier: Übersicht Nadja

Mary räusperte sich vernehmlich. Joe löste sich etwas von Nadja. "Entschuldigung.", sagte er etwas verlegen. "Wo warst du?", maulte Nadja noch einmal. "Ich hatte irgendwie gedacht du würdest mit Mary zusammen herauskommen. Ich habe auch bei ihren Eltern gewartet. Ich habe völlig vergessen, dass du ja aus dem anderen Ausgang kommen musst." "Für dich bin ich wohl schon Amerikanerin.", grinste Nadja etwas versöhnlich.

"Meine Eltern warten.", lächelte Mary und drückte Nadja jetzt an sich. "Süße, wir telefonieren morgen. Ich hoffe, du kannst schlafen.", gab Nadja zurück und drückte ihre Freundin zurück. "Bis Morgen." "Bis Morgen.", verabschiedeten sie sich von einander. Dann flitzte Mary davon zurück zu ihren Eltern, welche vor dem Ausgang für Amerikaner gewartet hatten und auch schon den Rucksack bewacht hatten.

Joe griff jetzt nach Nadjas Rucksack. "Lass mich das Ding tragen. Du hast lang genug gelitten.", meinte er sanft. Nadja schlüpfte aus den Riemen und Joe wäre die Konstruktion fast auf den Boden gefallen. "Oh Gott.", ächzte er und gab es auf, den Brocken am Arm neben sich her zu tragen und schob sich jetzt die Riemen über die Schulter. "Schwer, eh?", grinste Nadja nur. "Wie hast du das ausgehalten?", fragte er baff. Das Gewicht war unglaublich. "Ach das ging schon.", sagte Nadja und schmiegte sich seitlich beim Gehen an ihn.

"Und wie bist du hier? Mit deinem Wagen oder hast du die Limousine bestellt?", kicherte sie albern. Sie hatte nicht wirklich damit gerechnet, dass er den Fahrer bestellen würde. Doch als sie das Gebäude verließen, erübrigte sich die Antwort. Eine leicht verlängerte schwarze Limousine stand auf der umlaufenden Straße im Halteverbot. Der Fahrer kam heraus und pflückte die beiden Tickets von der Windschutzscheibe und öffnete den Kofferraum. "Lassen Sie mich das nehmen, Sir. Guten Abend Miss.", sagte er höflich und ließ sich von Joe den Rucksack geben.

Auch der Fahrer ächzte heftig unter dem Gewicht des Rucksacks und Nadja grinste einmal mehr und war auch stolz auf sich, dass sie dieses Gewicht so weit geschleppt hatte. Etwa 100 Meter weiter stiegen grad Mary und ihre Eltern in den Familienwagen. Mary winkte noch einmal heftig. Dann war sie verschwunden. Es fühlte sich komisch an, nach all der Zeit gemeinsam. Doch schmachten sah Nadja ihren Joe an und wartete brav, dass der Fahrer den Rucksack verstaute und ihnen die hintere Tür öffnete.

Zwei bequeme Sitze mit extrem viel Beinfreiheit empfingen sie und Nadja ließ sich hineingleiten. Der Raum zum Fahrer war mit einer Wand abgetrennt. "Du hast ernst gemacht.", grinste Nadja fast etwas verlegen. Am Telefon hatte sich der Plan noch unheimlich verrucht angehört, es bereits auf der Rückfahrt zu treiben. Doch jetzt im Auto zu sitzen und zu wissen, dass vorn jemand war, der nur durch eine Holzwand von ihnen getrennt war, war doch sehr viel merkwürdiger. "Natürlich. Bei so einem Angebot kann ich doch nicht ablehnen.", grinste er und klappte die Armlehne in der Mitte hoch, so dass sie sich ungehindert einander zuwenden konnten.

Der Wagen fuhr an und Nadja sah Joe lüstern an. Die Lust kehrte zurück.

1 Kommentar:

  1. Andere Leute geben ein wahnsinns Geld für Bordelle aus, Joe muss sich nur eine Limousine bestellen. Für ihn eine Kleinigkeit, schließlich hat er sicher in den drei Wochen das Geld dafür locker reingeholt.

    Als ob Joe den Rucksack nicht schon zum Flughafen gebracht hätte. Männer können so vergesslich sein ;)

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