Sonntag, 15. Dezember 2013

Adventskalender 2013 - 15. Dezember

Dieses Kapitel ist teil des Adventskalenders 2013 - Die Übersicht findet ihr hier: Landsitten

"Kündigen wir uns an?", fragte Martin seinen Kollegen. Gerrit überlegte. Es gab zwei Varianten, wenn man jemanden sprechen wollte. Man konnte sich ankündigen, das sicherte normalerweise, dass der Gesprächspartner auch da war, räumte aber die Möglichkeit ein, dass er sich vorbereitete und eventuell irgendwelche Geschichten erfand. Kündigte man sich nicht an, ging man immer das Risiko eines erfolglosen Besuchs mit ein.

"Unangekündigt.", erklärte Gerrit schließlich. "Das ist ein Bauernhof. Da gibt es eigentlich keine Außentermine. Wo soll die Frau also hin sein? Die wird irgendwelche Hausarbeiten machen." Martin nickte. "Und die Kleine? Wo knöpfen wir uns Lisa vor?" "Bei ihren Eltern, abends, daheim. Alles andere wäre arg weit aus dem Fenster gelehnt, bei einer Minderjährigen."

Am Abend fuhren die beiden Kommissare wieder hinaus zum Hof von Olaf. Das Tor zur Straße war bereits verschlossen und sie konnten die Hunde hinter dem Tor bellen hören. "Hier kann niemand reingegangen sein, um den Alten zu entführen.", meinte Martin. Sie hatten geklingelt und warteten darauf, dass ihnen jemand auf machte. Die Hunde verloren das Interesse und nur einer blieb zur Bewachung sitzen, wie sie durch die Ritzen des Tors sehen konnten. Die anderen streunten wieder über das Gelände.

Irgendwo weit innerhalb der Hofanlage konnte sie das Schellen hören, dass sie mit ihrem wiederholten Klingeln auslösten. Doch es kam niemand um ihnen aufzumachen. "Ich wette das klingelt nur im alten Bauernhaus und nicht im Neubau.", sagte Martin schließlich. Gerrit nickte. "Und der Alte hört uns nicht mehr." Er zückte sein Handy und wählte Olaf an. Sie sprachen kurz und wenig später schallte Olafs Stimme über den Hof und wies die Hunde in die Schranken.

"Wenn ich dabei bin, tun die Ihnen nichts.", erklärte er und entriegelte das Tor und ließ die beiden Polizisten herein. Die Dobermänner schnupperten kurz einmal an den dargebotenen Händen und zogen sich dann auf ein "Aus!" von Olaf wieder zurück und verschwanden in irgendwelchen Winkeln des Hofes. "Sie wollen noch einmal mit meiner Frau sprechen?", fragte Olaf dann nach, was Gerrit ihm schon am Telefon gesagt hatte. "Sie ist doch da?", hakte Martin nach. Gerrit hätte ihn ohrfeigen können. Damit gab er Olaf doch die Gelegenheit, zu erklären, sie sei abwesend. Doch Olaf überging die Möglichkeit. "Natürlich. Kommen Sie rein."

Die drei Männer stapften über den Hof durch die Anlage, die in der Dämmerung da lag. Aus dem großen Stall kamen ein paar Muh-Laute und ein Katze hatte offensichtlich den Weg der Hunde gekreuzt, wie ein aufkreischen, gefolgt von einem Bellen, verriet. Dann war wieder Ruhe auf dem Hof.

1 Kommentar:

  1. Ich bin immer noch am Rätseln und dieses Kapitel bringt mich nicht wirklich weiter. Im Moment kann ich mich tot spekulieren. Dorf - Bauern - Inzest... das geht mir so oft durch den Kopf und es ist schließlich kein Klischee sondern Tatsache. Aber wer mit wem? Da gibt es zu viele Möglichkeiten, aber Olaf muss mit drin hängen. Schließlich hat Tobias ihm irgendwas verziehen, während er vergeblich dem Ungetüm zu entkommen versuchte. Was wars? Ein Mährdrescher? Wer fährt den normalerweise? Olaf, Lisa und die beiden Arbeiter? Das sind immer noch zu viele Verdächtige.
    Hat Olaf was mit Lisa und der Alte hats herausbekommen? Warum sonst sollte Lisa auf dem Hof schuften anstatt dem normalen Treiben eines Teenies nachzugehen? Nur des Nebenverdienst wegens kann es nicht sein, da ist ein Job in einer Eisdiele wesentlich angenehmer als auf einem Hof mit Dreck und Gestank. Und wieso hat sie keine Freundinnen, mit denen sie lieber anhängt?

    Was wäre, wenn es herauskommt, dass sie was mit Olaf hat? Er könnte in den Knast wandern, seine Frau müsste den Hof alleine führen bzw. mit dem Schwiegervater zusammen. Scheidung? Wäre für Olaf fatal, solange er im Knast sitzt. Was wäre mit dem Hof? Wieder hätte Tobias ihn alleine geführt, aber eine Rücküberschreibung geht wohl nicht so einfach ohne Einwilligung eines Knastis. Also das kann es irgendwie alles nicht sein. Oder doch?

    *seuuuuuufz*

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