Dienstag, 10. Dezember 2013

Adventskalender 2013 - 10. Dezember

Dieses Kapitel ist teil des Adventskalenders 2013 - Die Übersicht findet ihr hier: Landsitten

Lisa kam aus der Kutscherstube, wie der kleine Aufenthaltsraum neben dem ehemaligen Pferdestall immer noch genannt wurde. Bei der Landarbeit machte man sich unweigerlich dreckig. Man konnte kaum den Hof überqueren, ohne die Schuhe dreckig zu machen. Die Häuser wurden dagegen penibelst sauber gehalten. Die Kutscherstube bildete da eine Ausnahme. Hier konnte man sich in einen geheizten Raum setzen um einen Kaffee oder ein Butterbrot zu essen, ohne sich aus den dreckigen Klamotten schälen zu müssen.

Es gab auch die nötigsten Küchengeräte um sich mittags auf die Schnelle etwas heiß zu machen. Das wurde aber selten genutzt. Es gehörte zur Aufgabe der Frauen das Mittagessen zuzubereiten. Olafs Frau nahm das auch sehr ernst und sie servierte eigentlich täglich ein Mittagessen oder machte Lunchboxen fertig, wenn man mittags auf dem Feld war. Auch das war eine der Aufgaben, mit denen sich Lisa nie hatte anfreunden können.

Sie hatte den schwarzen BMW der Polizisten durchaus bemerkt und sogar damit gerechnet, dass man auch sie befragen würde, nachdem sie gehört hatte, wie die Polizisten mit Olaf gesprochen hatten. Sie hatte allerdings kein Bedürfnis auf die Männer zuzugehen und war ganz froh, dass Olaf sie nicht erwähnt hatte. So war sie einfach in der Kutscherstube sitzen geblieben und hatte sich noch eine Weile an ihrem Tee festgehalten. Als sie den BMW abrauschen hörte, spülte sie kurz ihre Tasse durch, stellte sie auf das Abtropfbrett und kam heraus.

Sie ging hinüber zu Olaf, der immer noch den Vorführstall ausmistete. Hier gab es keine elektrischen Anlagen, die einem das erleichterten und am Vortag waren fast alle Kühe nachgeimpft worden und hatten eine Zeit in dem Stall verbracht. Dementsprechend viel hatte sich angesammelt. Wortlos nahm sie sich eine Schaufel und packte mit an, den Kram auf den bereitstehenden Anhänger zu stapeln, den Olaf nach vorne schob.

"Die waren nicht bei mir.", sagte Lisa knapp. "Haben nur nach Angestellten gefragt. Nicht Familie. Hab ihnen nicht von dir erzählt.", nickte Olaf ihr zu. "Danke." Die Gespräche zwischen Olaf und Lisa liefen meistens auf diesem Level ab. Olaf war kein Freund großer Worte und sprach ohnehin nur, wenn er es für nötig erachtete. Lisa lächelte, während sie weiterarbeitete. "Ich bring weg.", erklärte sie schließlich als der Stall sauber und der Hänger gut gefüllt war. Olaf nickte nur, stellte die Schaufel ab und kümmerte sich um die nächste Arbeit.

1 Kommentar:

  1. Mir scheint, dass die beiden Polizisten den Fall nicht so wirklich ernst nehmen, sonst hätten sie doch längst den Hof und alle dort gemeldeten Bewohner überprüft? Lässt man die Namen nicht gleich mal durch die Datenbanken laufen?
    Lisa scheint also irgendeine Rolle zu spielen und noch immer tappe ich im Dunkeln. Wie mir scheint, tappe ich als Einzige hier dunkel herum oder was ist mit der kommentierfaulen Leserbrut hier? *mit den Fingern tipp*
    Ich finde das echt unfair! Ich schreibe als Einzige Kommentare und die anderen lesen nur. Und noch unfairer: Joe tippt sich hier nen Wolf und gibt sich Mühe und keiner honoriert das mit einem Kommentar!
    Mensch Leute...

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