Samstag, 23. November 2013

Tokio bei Nacht

Dies ist eine Fortsetzungsgeschichte. Für eine Inhaltsübersicht zu bisherigen Inhalten schaut doch bitte hier: Übersicht Nadja

Es war gerade drei Uhr morgens, als Mary die Augen aufschlug. Sie starrte in die Dunkelheit und angelte nach ihrem Handy um die Uhrzeit nachzusehen. Seufzend schob sie es zurück unter das Kopfkissen. Sie stand auf und huschte kurz in das kleine Badezimmer. Als sie zurück kam, setzte sie sich etwas seufzend auf die Bettkante. Sie war hellwach und ausgeschlafen. Keine Chance mehr noch etwas zu schlafen.

Sie wollte gerade nach dem Laptop sehen als sie Nadjas Stimme hörte: "Auch wach?", seufzte es aus dem oberen Bett. "Hmmmja.", machte Mary etwas unbestimmt und schaltete das Licht ein. "Geht mein Handy falsch oder ist es tatsächlich gerade erst kurz nach drei?" Mary brummte etwas unwirsch. "Es ist leider richtig, es ist drei Uhr morgens und wir sind hellwach, richtig?" Nadja richtete sich im Bett auf und schaute ihre Freunden etwas motzig an.

"Richtig.", gab Mary zu. "Von wegen, Jetlag ist kein Problem.", maulte Nadja weiter und verschwand nun selbst kurz im Bad. Mary hatte sich derweil den Laptop geholt und aufgeklappt und tippte etwas rum. "Kaum wach, schon wieder am Computer.", frotzelte Nadja, als sie aus dem Bad kam. "Ich schaue nach, was man bei Jetlag machen soll.", giftete Mary zurück. Nadja quetschte sich neben Mary auf die Bettkante und schaute mit in den Laptop.

"Aufstehen und sich bis zum nächsten Abend durchquälen.", fasste Mary den Artikel zusammen, den sie aufgerufen hatte. "Und steht da auch, was man um drei Uhr morgens in einem 6m² großen Hotelzimmer machen soll?", meinte Nadja etwas geknickt und räkelte sich. Sie hatte auf ein paar Tipps zum Einschlafen gehofft. "Ich schau mal, was die Nacht in Tokio bereithält. Große Städte schlafen doch nie.", meinte Mary fest und begann zu tippen.

Nadja stand auf und zog den Vorhang ein Stück zur Seite. Sie schaute auf die nächtliche Straße vor dem Hotel. Nichts bewegte sich dort. Nur das gelbliche Licht der Straßenlaternen erhellte die Szenerie. "Sieht nicht aus, als wäre dort jemand wach.", meinte Nadja und drehte sich wieder zurück zu Mary. "Ich schau grad, was in Tokio nachts passiert.", meinte die etwas konzentriert und tippte auf der Tastatur herum. "Übersetz das schon, verflucht, ich kann kein japanisch.", fluchte sie schließlich, als der Laptop nicht so wollte, wie sie.

"Kon'nichiwa.", grinste Nadja nur und verbeugte sich mit gefalteten Händen. "Das ist nicht hilfreich." Mary rollte mit den Augen. "Ha!", platzte es danach aus ihr heraus. Offensichtlich hatte der Laptop sich ihrem Willen gebeugt. Mary studierte die Seite und nickte schließlich. "Tokio Fischmarkt.", schlug sie vor. "Fischmarkt?", fragte Nadja und schon in ihrer Stimme konnte man ein wenig den Ekel hören. "Der macht um vier Uhr morgens auf. Gibt da aber nicht nur Fisch sondern der Großmarkt mit Obst und Gemüse ist nebendran." Nadja schüttelte erstaunt den Kopf. "Um vier Uhr morgens auf den Fischmarkt. Das ist mal wirklich Urlaub." Doch sie drehte sich bereits zum Schrank, um sich anzuziehen.

1 Kommentar:

  1. Nab sollte in so einer Stadt eine Disco oder Kneipe oder ein Eventrestaurant mit dem Namen "Jetlag" eröffnen für alle Flugtouristen, die nicht schlafen können :)
    Aber ein Markt ist auch ne tolle Idee. Ich liebe solche Märkte und gerate jedesmal in einen gefährlichen Kaufrausch. Am Ende kommen dann Kistenweise Lebensmittel mit nach Hause und ich stehe den ganzen Tag in der Küche und mache Fonds und so Zeug *sabber*

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