Donnerstag, 28. November 2013

Tokio bei Nacht V

Dies ist eine Fortsetzungsgeschichte. Für eine Inhaltsübersicht zu bisherigen Inhalten schaut doch bitte hier: Übersicht Nadja

Mary ließ sich von Nadja ein wenig bitten. Interessiert ging sie in den ersten Gang hinein und lugte in die verschiedenen Kisten. Daheim stand bei ihr Fisch oft auf der Speisekarte. Doch hier entdeckte sie Dinge, die sie noch nie gesehen hatte. Exotische Fische aller Farben und Formen waren hier verfügbar. "Irre.", hauchte sie und lächelte die Verkäufer freundlich an, welche alle zurücklächelten.

"Kaaaaaaalt.", maulte Nadja und tapste hinter Mary her. "Wir können doch eh nichts mitnehmen davon. Oder willst du das im Hotel über einem Teelicht braten.", motzte sie weiter. "Ist ja gut jetzt.", gab Mary genervt auf und sie gingen wieder zurück zur Tür. "Ich fand das interessant.", setzte sie noch hinterher, als sie wieder in der deutlich wärmeren Halle waren. "Ich nicht. Tote Fische auf Eis.", kommentierte Nadja genervt und deutete auf die Tür. "Ist ja klar, dass Mrs 'Hatnenbutlerundneköchin' sich nicht für Lebensmittel interessiert."

Mary biss sich kurz auf die Zunge. Der Spruch war ganz schön gemein gewesen, fand sie im Nachhinein. "Ha!", machte Nadja aber nur hochnäsig, "Wettkochen, Mrs 'Meinemamakochtmirimmerwasichmöchte?" Mary sah sie etwas verdutzt an. "Ernsthaft jetzt?" "Klar. Wenn wir zurück sind kochen wir um die Wette. Joe macht den Schiedsrichter.", schlug Nadja vor. "Dein Joe?" Mary zog eine Augenbraue hoch. "Du kannst ja deine Mama als Jury mitbringen. Und wir machen es blind. Wir sagen nicht, welches Gericht von wem ist." "Das klingt schon besser.", meinte Mary und strich sich übers Kinn.

Der Vorwurf hatte Nadja in ihrer Ehre getroffen. Natürlich lebte sie in einem Haus mit Butler und Köchin, dennoch hatte sie in den ersten 15 Jahren ihres Lebens natürlich in einem völlig normalen, nach Marys Maßstäben auch eher armen, Haushalt gelebt und ihrer Mutter viel beim Kochen geholfen. Das war in der Heimat natürlich nicht die Frage gewesen, ob Mädchen in der Küche zu helfen hätten. Und auch ihrer kleinen Schwester erging es derzeit nicht anders. Auch wenn die Begeisterung sich wohl meist in Grenzen hielt.

"Also abgemacht.", fasste Mary zusammen, "Wir machen einen Kochwettbewerb. Du gegen mich. Keine Hilfe erlaubt. Maricruz oder Geoffrey oder unsere Mamas dürfen die Küche nicht betreten. Und wir geben es so raus, dass man nicht weiß, wer von uns was gekocht hat." Sie streckte Nadja die Hand hin. "Jeder bringt gleich viel Leute für die Jury mit.", ergänzte Nadja. "Ich mach dich platt!" Mary feixte breit. "Ha! Wer's glaubt.", patzte Nadja zurück.

Sie grinsten sich noch eine Weile gewinnend an. Dann machten sie sich daran den Markt in dieser Halle zu erkunden.

1 Kommentar:

  1. Coole Idee. Würde ich auch gerne mal machen. Aber ich bin mir nicht sicher, ob ich bei den Beiden auch gerne Jury sein möchte :)

    Trotzdem sollten beide auch abmachen, mit den gleichen Qualitäten zu kochen. Sonst hat Mary das Nachsehen. Ich könnte wetten, dass Maricruz besser Lebensmittel einkauft als eine normale Hausfrau.

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