Samstag, 30. November 2013

Rush Hour

Dies ist eine Fortsetzungsgeschichte. Für eine Inhaltsübersicht zu bisherigen Inhalten schaut doch bitte hier: Übersicht Nadja

Lachend zog Nadja ihr Handy aus der Tasche und reichte es Mary herüber. Ihr finger flog über das Display um die entsprechenden Informationen herauszusuchen. "Diesmal steigen wir direkt hier ein.", grinste sie und deutete auf den Eingang der U-Bahn-Station. Auf dem Hinweg waren sie eine Station zu weit gefahren und hatten ein gutes Stück laufen müssen. Das wollten sie jetzt vermeiden.

Immer noch feixend ging Nadja neben Mary her. "Dann müssen wir auch nur einmal Umsteigen und sind wieder am Hotel.", erklärte Mary und schob das Handy wie selbstverständlich in ihre Tasche. Nadja ließ es für den Augenblick zu. Sie hatte ihre Handtasche wieder geschlossen und es kam ihr gerade recht, dass Mary es in ihrer Hosentasche verstaute, zumal sie die Handtasche extra doppelt wieder verschlossen hatte.

Die U-Bahn Station war jetzt bereits bedeutend voller, als auf dem Hinweg. In der Früh war alles vollkommen leer gewesen und sie waren fast die einzigen Gäste im kompletten Zug gewesen. Jetzt herrschte bereits hier Hochbetrieb. Der Bahnsteig war ziemlich vollgestellt mit Leuten. "Das ist also die berühmte Rush Hour von Tokio?", fragte Nadja zu Mary hinüber. "Muss wohl.", grinste sie zurück.

Die Bahn rollte ein und es zeigte sich, dass der Zug bereits ziemlich voll aussah. Es schienen nicht viele Leute vorzuhaben, auszusteigen. Dafür wollten offenbar alle Leute, die warteten einsteigen. Egal, wie voll der Zug war. "Da passen wir doch niemals mit rein.", sagte Nadja etwas panisch. Doch Stück für Stück füllte sich der Wagen und sie wurden von den hinter ihnen stehenden Leuten in den Wagen geschoben.

"Das ist so eng.", keuchte Mary, als sie schließlich drin standen und die Türen sich schlossen. Sie hätten sich an der Hand nehmen sollen, dachte Nadja noch. Denn schon beim Einsteigen hatten sich ein halbes Dutzend Leute zwischen sie gedrängt und auch wenn der typische Japaner nicht wirklich hochgewachsen war, so groß, als dass sie locker über die Köpfe der anderen schauen konnten, waren sie beide nun auch nicht. Etwas verzweifelt versuchten sie Blickkontakt zu halten. Doch als die Bahn los fuhr ruckten alle einmal hin und her und Nadja verlor ihre Freundin endgültig aus den Augen.

1 Kommentar:

  1. Ich würde Panik bekommen bei so vielen Menschen. Und da ginge es nicht um die Menschen selbst, sondern um die Enge. Noch ein Grund mehr, niemals mit so einem Teil zu fahren. Ich befürchte, die Beiden könnten Probleme mit dem Aussteigen bekommen. Zumindest an der richtigen Haltestelle :)

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