Samstag, 9. November 2013

Hier bleib ich heut

Dies ist eine Fortsetzungsgeschichte. Für eine Inhaltsübersicht zu bisherigen Inhalten schaut doch bitte hier: Übersicht Nadja

Prag empfing sie mit Wetter, dass zu Marys Stimmung passte. Bis auf einen leichten Schauer, den es in Berlin gegeben hatte und ein bisschen Nieselregen während ihrer Zet in Paris, waren sie vom Europäischen Sommer schwer verwöhnt worden. Das Wetter hatte durchgängig gehalten und sich sonnig und warm präsentiert. In Prag dagegen hatte diese Glückssträhne nun ihr jähes Ende gefunden.

Schon aus dem Zug heraus hatten sie gesehen, dass das Wetter, je weiter sie nach Süden kamen, immer schlechter geworden war und als sie schließlich ankamen, goss es in Strömen. Missmutig sahen sie sich vor dem Bahnhof um und trauten sich nicht aus dem Gebäude heraus, da sie ihre Regenjacken tief in den Rucksäcken vergraben hatten, und noch nicht herausgekramt hatten.

"Wo müssen wir hin?", fragte Nadja und schaute sich um. Mary kämpfte noch mit den Einstellungen für ihr Smartphone. "Die Internetverbindung will nicht.", schmollte Mary und tippte wild auf dem Handy herum. Nadja ging wieder in die Bahnhofshalle und ließ sich auf eine Bank fallen und wartete, auf Mary. Sie zog ihr Handy aus der Tasche. "Mein Internet geht.", erklärte sie leicht feixend, auch wenn sie natürlich wusste, dass dies nur der Tatsache zu verdanken war, dass Joe es ihr konfiguriert hatte.

Mary nahm das Gerät und suchte die Hoteladresse heraus. "Wir müssen mit der U-Bahn fahren und dann noch ein Stück laufen.", erklärte sie schließlich und sah sich nach Hinweisschildern für die U-Bahn um. Nadja deutete auf den Taxistand vor dem Bahnhof. "Oder wir fahren einfach Taxi.", sagte sie knapp und stand auf. Mary wollte noch ihren Sparzwang wieder anführen, doch winkte schließlich ab. Sie selbst hatte auch keine Lust sich im strömenden Regen durch die Stadt zu quälen, zumal sie das Handy zum Navigieren nicht benutzen konnte im Regen.

Wenig später saßen sie im Taxi. Der Fahrer sprach zwar kein Wort Englisch, doch ein paar deutsche Sätze und ein Zettel mit der Adresse lösten das Problem. Auch war er bereit Euro anzunehmen, wenn auch zu einem horrenden Wechselkurs, wie Mary im Kopf überschlug. Doch sie hatten noch keine Zeit gehabt, ihr Bargeld in Kronen umzutauschen und die Zahlung mit Kreditkarte war nicht drin.

Vor dem Hotel waren sie angenehm überrascht. Trotz des Wechselkurses blieb die Fahrt erstaunlich günstig und sie mussten nur noch über den Bürgersteig hüpfen um endlich in der Hotelhalle anzukommen. Auch das Hotel war erfreulich nobel. Die Eingangshalle erwartete sie mit dem Chique eines Grand-Hotels und kurz fragten sie sich, ob sie überhaupt richtig wären. Doch Prag hatte zwar schlechtes Wetter, doch überraschend günstige Preise für sie bereit. Und so fanden sie sich wenig später im geräumigsten Zimmer ihrer Reise wieder. Mary warf ihren Rucksack in die Ecke, streifte die Schuhe und die leichte Sommerjacke ab und ließ alles auf dem Boden liegen und warf sich dann Rücklings in das bequeme Bett. "Hier bleib ich heut.", verkündete sie.

1 Kommentar:

  1. Ich habe mich schon gefragt, wann es denn mal regnet, oder so neblig ist, dass man eine Stadt gar nicht besichtigen kann oder zumindest nicht genießen kann.
    Prag also. Vielleicht ist ein ruhiger Resttag mal ganz gut, um zur Ruhe zu kommen und ein bisschen über alles zu reden. Ich könnte mir vorstellen, dass Mary irgendwann ihre Gefühle loswerden muss. Und ihre Gedanken auch.

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