Donnerstag, 7. November 2013

Abschied von Berlin

Dies ist eine Fortsetzungsgeschichte. Für eine Inhaltsübersicht zu bisherigen Inhalten schaut doch bitte hier: Übersicht Nadja

Mary hatte sich fest vorgenommen nicht zu weinen, doch als es soweit war, merkte sie, dass sie das nicht würde halten können. Immer fester drückte sie Sascha an sich, als könnte sie damit verhindern, was gleich geschehen würde. "Du wirst mir fehlen.", flüsterte er ihr dabei ins Ohr und hatte selbst auch einen Kloß im Hals. Mary schluchzte einmal und hielt sich dann aber tapfer. Nur die Augen blieben permanent feucht.

Nadja stand ein paar Schritte entfernt. Sie selbst hatte mit Joe schließlich eine ähnliche Szene durchgemacht, als es in Seattle so weit gewesen war, Abschied zu nehmen. Und sie selbst hatte Sascha auch durchaus lieb gewonnen. Er war ein wenig verrückt und mit ihm am Tisch war es immer ein Spaß gewesen. Ansonsten war er ein Gentleman und wenn sie draußen gewesen waren hielt er die Tür auf oder half Mary in die Jacke. Auch sonst war er bemüht, ihr jeden Wunsch von den Augen abzulesen.

Sie hatte es sich nicht eingestehen wollen, aber Mary hatte sich waschecht verknallt. Schon jetzt hegte sie für Sascha mehr Gefühle, als sie für Eric oder sonst einen Jungen je gehabt hatte und der Gedanke ihn nun zurücklassen zu müssen, war fast unerträglich.

Doch sie hatten ihren Berlin-Aufenthalt bereits um einen Tag verlängert. Ab dem zweiten Tag war Sascha auch tagsüber einfach mitgegangen und hatte alles besichtigt. Nadja hatte fest gesagt, dass sie das nicht stören würde und so war es auch. Sascha war so unaufdringlich, dass sie nie das Gefühl gehabt hatte, er würde den Mädelsurlaub ruinieren. Zumal sie ja nach ihrem Berlinaufenthalt sowieso eben wieder zu zweit sein würden. Nicht zuletzt war Mary auch offensichtlich so glücklich mit Sascha, dass Nadja da nicht hatte im Wege stehen wollen. Es war einfach schön Mary so fröhlich zu erleben. Doch jetzt holte die Realität sie eben wieder ein.

Der Bahnsteig füllte sich zusehends, gleich würde die S-Bahn einfahren und dann mussten sie los. Sascha löste sich etwas unwillig, als er den Zug heranrollen hörte. Er hatte, um Mary umarmen zu können, die Hände zwischen Rucksack und Rücken geschoben wo sie nun etwas feststecken und er sie herauszupfen musste. "Bis bald.", flüsterte Mary und drückte ihm einen festen Kuss auf. "Bis bald!", sagte Sascha fest und erwiderte den Kuss.

Dann war es soweit und rappelnd öffneten sich die Türen der S-Bahn. Schnell huschten die Mädchen hinein. Sascha blieb auf dem Bahnsteig. Er würde in ein paar Minuten in die andere Richtung fahren um seine Mitfahrgelegenheit zu treffen und Heim nach Köln zu kommen. Doch diesmal tat er es mit einem anderen Gefühl. Diesmal hatte er nicht nur Marys Facebookfreundschaft zurück sondern auch ihre Handynummer und noch einen Haufen Erinnerungen, die ihn hoffentlich über die Zeit tragen würden, bis er sie wieder sah.

1 Kommentar:

  1. So kanns gehen. Sascha fährt mit einem breiten Grinsen und einem Haufen erregender Erinnerungen zurück und ist sich sicher, dass er sie wiedersehen kann. Für ihn hat sich das Blatt genial gewendet. Aus einer wütenden Mary wurde eine verliebte Mary.
    Und Mary? Die hat gerade das Gefühl etwas zu verlieren. Trennung tut plötzlich weh, etwas das Sascha schon in Berlin bemerkt hat. Mal sehen, wie sie das Problem lösen.

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