Freitag, 4. Oktober 2013

Über den Dächern Kölns

Dies ist eine Fortsetzungsgeschichte. Für eine Inhaltsübersicht zu bisherigen Inhalten schaut doch bitte hier: Übersicht Nadja

Sascha lud das Foto in seinen Computer. Es dauerte nicht lang, bis er gefunden hatte, was er suchte. Grinsend klickte er sich durch. Dann war er fertig und lehnte sich gemütlich zurück. Jetzt brauchte er nur noch auf die Reaktion zu warten.

Mary und Nadja zogen sich an und gingen aus dem Hotel hinaus. Sie hatten in der Liste von Sachen die am Sonntag geöffnet hätten, nichts gefunden, worauf sie Lust hatten und beschlossen es bei einem Stadtbummel zu belassen. Mit der Bahn waren sie schnell in der Innenstadt und schlenderten am Dom vorbei. "Was steht da auf dem Schild?", wollte Mary wissen. "Turmbesteigung.", übersetzte Nadja die Aufschrift.

"Man kann da hoch?", fragte Mary baff und reckte den Kopf nach oben. Nadja schürzte die Lippen. "Sieht so aus.", meinte sie nur wenig begeistert. "Na worauf warten wir dann? Hat das offen?" Mary blickte in das kleine moderne Nebenbauwerk, was man an die Seite des Doms gesetzt hatte. "Da ist Licht!", verkündete sie fröhlich und war schon unterwegs. Nadja ging ihr gelassen hinterher.

"Ich zahle für uns beide. Sonst meckerst du noch, was es kostet und kommst nicht mit.", entschied Mary mit einem Augenzwinkern und signalisierte der Kassiererin, dass sie zwei Karten wollte. Wenig später fanden die Mädchen sich auf einer engen Wendeltreppe wieder. "Oh mein Gott, wie weit geht das denn?", fragte Mary jetzt und versuchte nach oben zu blicken, was auf der Wendeltreppe natürlich aussichtslos war. "Du wolltest da rauf!", grinste Nadja und schob ihre Freundin von hinten an.

Die ausgetretenen Stufen hinaufzusteigen war allein schon anstrengend genug. Immer wieder kamen ihnen auch Leute entgegen so dass man sich auf der engen Treppe aneinander vorbei quetschen musste. Doch schließlich waren sie oben angekommen und blickten auf den gewaltige Glockenstuhl. Mary wusste nichts zu sagen und schritt ehrfürchtig über den kleinen Rundgang, der sie um die zahlreichen Glocken herumführte. In der Mitte hing eine Glocke von so unbeschreiblicher Größe, dass es ihr den Atem raubte. "Wie haben die sowas hier raufbekommen?", hauchte sie schließlich.

Auch Nadja hatte es die Sprache verschlagen. Der Gedanke gleich nach unten sehen zu müssen, war zwar fast unerträglich doch die Aussicht war bereits von hier einfach überwältigend und der Anblick der Glocken ehrfurchtgebietend, wenn sie auch nicht das gleiche technische Interesse hegte wie Mary.

Nach dem Glockenraum ging es noch immer weiter in die Höhe. Zum Schluss über eine große Metalltreppe in der Mitte des Turms erreichten sie dann einen Aussichtsrundgang und starrten in die Ferne. Mary lehnte sich ungehemmt an die Gitter und starrte auch nach unten. Nadja drückte sich mehr mit dem Rücken an die Wand und wagte nur selten einen Schritt nach vorn. Doch auch von dort hatte sie einen Ausblick weit den Rhein hinunter und hinauf. Es dauerte ewig bis sie sich losreißen konnten. Mit einer ganzen Speicherkarte voll Fotos traten sie den Rückweg über die Stufen an.

4 Kommentare:

  1. ich muss an dieser stelle mal loswerden dass ich die geschichte von nadja unglaublich gelungen und immer wieder spannend finde!
    großartig dass jemand sich so eine mühe macht:)
    vielen dank joe!!!

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    1. Hallo LR,

      danke für dein Lob. Es freut mich, dass dir die Geschichte gefällt und ich mache mir die Mühe umso lieber, wenn ich weiß, dass es jemand ließt.

      LG
      J.N.

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  2. Erstmal schließe ich mich meinem Vorredner an. Vielen Dank Joe :)

    Zum Kölner Dom: So manche Aussicht verschließt sich mir leider, weil ich so eine Höhenangst habe, dass ich schon beim Fernsehen fast vom Sofa falle, wenn die Kamera über eine Schlucht nach unten sieht. Ich habe also vollstes Verständnis für Nadja.
    Und was treibt Sascha da? Hat der Kerl etwa heimlich gefilmt oder sowas?

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  3. Ob unser Herr Nevermind ein kölscher Jung ist?
    Die vielen Details aus Kölle legen das nahe..

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