Dienstag, 22. Oktober 2013

Lohnenswert

Dies ist eine Fortsetzungsgeschichte. Für eine Inhaltsübersicht zu bisherigen Inhalten schaut doch bitte hier: Übersicht Nadja

"Lass uns erst mal in die Lobby setzen.", schlug Mary jetzt vor. Sie drückte auf den Aufzugknopf und die Kabine öffnete sich sofort wieder. Wenig später saßen sie unten in einer der Sofaecken. Leider nicht ganz allein, aber doch so weit von den anderen entfernt, dass man sich leise diskret unterhalten konnte. Sascha holte aus einem der Automaten zwei Colas und stellte Mary eine hin. Hoffnungsvoll sah er sie an.

"Es war so schön mit dir.", sagte er schließlich, als Mary keine Anstalten machte, etwas zu sagen. Mary nickte langsam mit dem Kopf. "Ja, das war es wirklich. Aber wollen wir das nicht so in Erinnerung behalten?", fragte sie sanft. Er schüttelte den Kopf. "Ich bin hier, oder? Ich will das nicht einfach so aufgeben. Wir könnten mehr miteinander haben.", sagte er eine Spur zu laut. "Psst.", mahnte ihn Mary und sah ihn verträumt an.

Er war optisch wirklich ansprechend, auch wenn er sich gerade wohl nicht herausgeputzt hatte. Außerdem war er ein zärtlicher Liebhaber gewesen und experimentierfreudig im Bett gewesen. Und sie musste sich eingestehen, dass sie in ihm erheblich mehr gesehen hatte, als in Marc. Der hatte es in ihrem Kopf über den Status eines Sex-Spielzeuges nicht hinaus geschafft. Sascha dagegen hatte sie etwas tun lassen, was sie sich bis dahin nicht einmal hatte vorstellen können.

"Und wie soll das laufen mit uns?", fragte sie jetzt und zauberte damit einen hoffnungsvollen Schimmer auf sein Gesicht. "Wir können uns ja treffen, wenn deine Freundin schläft.", schlug er vor. Mary lachte auf. "Und wann schlafe ich dann?", grinste sie und gab ihm einen Knuff in die Rippen. Sascha schob die Unterlippe vor und schaute etwas gequält. "Wir müssen ja nicht die ganze Zeit wach sein.", maulte er leise. "Vielleicht wäre es aber genau das, was ich gern wollte.", schnurrte Mary.

Sie bekam eine leichte Gänsehaut, als sie merkte, dass sie sich längst entschieden hatte, noch etwas Zeit für Sascha zu erübrigen und ihr nur noch nicht klar war, wo sie sie abzweigen wollte. Vielleicht sollte sie das auch mit Nadja besprechen. Sie hatte trotzdem keine Lust das Freundschaftserlebnis mit Nadja zu gefährden. Sascha sah sie baff an. Hatte er es geschafft? "Heißt das, wir machen ein bisschen was zusammen?", vergewisserte er sich. "Es heißt, ich schaue mal und frage meine Freundin, ob es ihr recht wäre. Wenn sie nein sagt, musst du leider gehen.", erklärte sie recht trocken, aber mit einem Augenzwinkern. "Das versteh ich.", sagte Sascha, ohne es wirklich ernst zu meinen.

"Hast du ein Zimmer hier im Hotel?", hakte Mary dann nach. Sascha nickte. "Und was hast du geplant hier so in Berlin zu machen? Also, außer mit mir zu vögeln.", kicherte sie. Er zuckte die Schultern. "Berlin ist eine große Stadt. Ich werde schon was finden." Mary nickte langsam. Es hatte schon einen gewissen Reiz gehabt, Marc für Mitternacht zum Sex zu bestellen. Sollte sie jetzt einen Liebhaber direkt im Hotel haben, wo sie abends zu ihm ins Zimmer gehen konnte, um ihn zu vernaschen? Der Gedanke war gar nicht so unattraktiv. Für Berlin waren noch zwei weitere Nächte geplant. Es konnten auch drei werden. Es würde sich durchaus lohnen.

1 Kommentar:

  1. Und schon hat Mary die Vorteile für sie erkannt. Wobei ich es fair von ihr finde, ihm nicht die wüstesten Vorwürfe wegen FB zu machen sondern den Gedanken dahinter zu erkennen. Chapeau.

    Und danach? Ich kann mir zwar nicht vorstellen, dass Nadja "nein" sagen wird, aber auch diese Zeit wird vergehen und dann? Sie wollten darüber reden, wenn sie schon so offen miteinander umgehen. Sascha respektiert Marys ehrliche Art schließlich und auch, dass sie die Wünsche ihrer Freundin über Sascha stellt. Ich muss sagen, irgendwie haben sich da zwei gefunden oder? ;-)

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