Samstag, 5. Oktober 2013

Kontakt in die Heimat

Dies ist eine Fortsetzungsgeschichte. Für eine Inhaltsübersicht zu bisherigen Inhalten schaut doch bitte hier: Übersicht Nadja

Nachdem sie wieder aus dem kleinen Nebengebäude heraus kamen näherte sich Nadjas Gesichtsfarbe wieder ihrem normalen Teint an. "Oh Gott im Himmel.", fluchte sie und starrte nach oben, wo die Turmspitze im Himmel zu schwanken schien. Mary legte den Arm um ihre Freundin. "Ja, Süße. Da oben waren wir gerade. Siehst du das Gerüst? Das war auf Nasenhöhe für uns." Nadja schüttelte sich heftig. "Dafür schuldest du mir was.", meinte sie etwas verbissen.

Mary nahm es gelassen und sie schlenderten gemütlich Richtung Innenstadt und sahen sich in der sonntäglichen Stadt ein wenig um. Die Cafés hatten geöffnet, die Läden natürlich geschlossen. Dennoch war es schön so zu bummeln ohne sich selbst dem Stress auszusetzen ständig etwas besichtigen zu müssen. Nach fast zwei Wochen hatten sie eigentlich fürs Erste auch genug von Sehenswürdigkeiten. So kam ihnen beiden der gemütliche Tag sehr gelegen.

Sie genehmigten sich einen Snack und als es auf den Abend zuging, fuhren sie zurück zum Hotel und nahmen von einem kleinen Laden unweit ihrer Herberge noch eine Pizza im Karton mit. Auf dem Zimmer angekommen lümmelten sie sich auf die Betten und mampften die Pizza in sich hinein. Für den Tag hatten sie auch genug und beschlossen den Rest des Abends im Zimmer zu verbringen und es mal wieder gemütlicher angehen zu lassen, zumal am Sonntag ohnehin wohl keine Party zu finden wäre.

Nadja war als erste dran mit dem Laptop, während Mary sich im Bad frisch machte. Sie schrieb nur schnell ein Mail an ihre Familie und danach eine kurze Nachricht an Joe, dass sie gleich anrufen würde. In Seattle war es gerade Vormittag. Eine der wenigen Gelegenheiten wo Joe auch ein paar Minuten mehr zeit hatte. Wenn sie an Wochentagen anrief war Joe schließlich im Büro und es war nicht möglich länger zu reden.

Mary kam aus der Dusche und Nadja übergab ihr den Computer. "Hier, mach keinen Unsinn.", grinste Nadja und nahm ihr Handy in die Hand. Dann stand sie auf. "Ich setz mich hinten an die Feuertreppe zum telefonieren.", schlug sie vor. Mary schüttelte den Kopf. "Du bleibst hier und ich gehe runter in die Lobby mit dem Computer." "Du meinst die zwei ausgewetzten Polstersessel unten am Empfang." Mary zwinkerte. "Dann hast du es gemütlicher zum telefonieren."

Schnell zog Mary sich noch wieder etwas über, dann klemmte sie sich den Laptop unter den Arm und verschwand. Dankbar schaute Nadja ihrer Freundin hinterher. Nadja legte sich bequem aufs Bett und wählte Joes Nummer an. Ihr war klar gewesen, dass sie ihn übel vermissen würde, doch inzwischen wurde es langsam unerträglich und sie hatten noch ein paar Tage Europa vor sich und auch noch fast eine Woche in Japan. Sehnlich wünschte sie sich zurück, zumal sie so langsam sicher war, dass sie, wenn auch keine Tritte, so doch wenigstens Bewegungen vom Baby spüren konnte und das war etwas, was sie mit Joe teilen wollte.

1 Kommentar:

  1. So eine lange Trennung kann schon manchmal schwer sein. Aber sie klärt die Gefühle wieder, macht bewusster, was man am anderen hat und die Freude aufeinander ist wieder da. Trotzdem sollte Nadja ihren Urlaub mal so richtig genießen. Bald ändert sich ihr Leben gewaltig.

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