Sonntag, 8. September 2013

Seilbahn über den Fluss

Dies ist eine Fortsetzungsgeschichte. Für eine Inhaltsübersicht zu bisherigen Inhalten schaut doch bitte hier: Übersicht Nadja

Sie waren zeitig um kurz nach neun im Hotel gewesen und hatten bereits um zehn das Licht gelöscht. Nadja hatte noch eine Weile wach gelegen und dem deutschen Fernsehprogramm gelauscht. Es faszinierte sie, die Sprache endlich mal wieder zu benutzen. Sie nahm sich fest vor, endlich mal wieder mit ihrer Mutter öfter Deutsch zu sprechen. Sie merkte selbst wie sie ein wenig eingerostet war. Nach den Tagen in Deutschland würde das wohl hoffentlich vorbei sein. Dann ging es darum das Level auch zu halten.

Mary schnarchte ziemlich viel in der Nacht. Dennoch hatte Nadja keine Probleme Schlaf zu finden. Sie hatten sich keinen Wecker gestellt. Nadja erwachte gegen halb neun. Mary lag noch fest schlafend da. Doch als sie frisch geduscht aus dem Bad kam, richtete sich Mary gerade im Bett auf. "Morgen, Biernase.", lächelte Nadja und versuchte Anzeichen für einen Kater bei Mary zu entdecken.

"Aus dem Weg.", quietschte Mary und sprang aus dem Bett und an Nadja vorbei. Etwas verdutzt schaute Nadja auf die sich schließende Badezimmertür. Dann erklang von drinnen ein ziemlich kräftiges Plätschern. Amüsiert zog Nadja sich an und wartete, dass Mary fertig war. Mit einem deutlich erleichterten Gesichtsausdruck kam Mary schließlich wieder aus dem Bad. "Da wollten wohl die drei Pints wieder in die Freiheit?", frotzelte Nadja. Mary warf ihr einen Vorwurfsvollen Blick zu. "Guten Morgen.", meinte sie schließlich.

"Das sagte ich ja vorhin schon, du Biernase.", grinste Nadja, "Hast du einen Kater?" Mary betastete ausgiebig ihren Kopf und warf probehalber einen Blick aus dem Fenster. "Ich glaube es geht. Ins Licht schauen ist kein Problem und Kopfschmerzen halten sich auch in Grenzen.", erklärte sie das Ergebnis der Selbstdiagnose. "Fein. Frühstücken wir doch erst mal und klären, was wir uns heute ansehen." Mary nickte. "Vielleicht sollte ich mich vorher auch mal anziehen? Und duschen könnte eigentlich auch nicht schaden.", schlug sie vor. "Ich finde du machst im Nachthemdchen eine tolle Figur. Und deine Frisur ist über jeden Zweifel erhaben.", grinste Nadja und verschwand im Bad um sich selbst die Haare zu machen.

Mary beeilte sich, da ihr Hunger sich recht eindeutig bemerkbar machte und 20 Minuten später saßen sie im Frühstücksraum des Hotels und waren angenehm überrascht. Es gab reichlich Auswahl, die Brötchen waren frisch und der Kaffee lecker. Nach der ersten Runde zog Nadja ihr Handy heraus. "Also worauf hast du heute Lust?", wollte sie von ihrer Freundin wissen. "Was steht denn zur Auswahl?", spielte Mary den Ball zurück.

Für Deutschland hatte Nadja die meisten Sachen ausgearbeitet und rief sich nun die Notiz auf und begann aufzuzählen. "Es gibt natürlich noch ein paar Kirchen zu sehen. In ganz Köln gibt es weit über 100. Man kann sich den Fernsehturm ansehen, aber leider nicht rauf. Dafür gibt es aber eine Aussichtsplattform auf einem Hochhaus auf der anderen Seite vom Rhein, wo man hin kann. Und es gibt eine Seilbahn über den Rhein..." Mary unterbrach sie. "Eine Seilbahn über den Fluss?", hakte sie nach. "Dann steht ja fest, wo wir zuerst hingehen.", grinste Nadja.

1 Kommentar:

  1. Na das muss wirklich schön sein. Manchmal verfluche ich meine elende Höhenangst, die mir solche herrlichen Ausblicke verwehrt. Aber ich bekomme sie einfach nicht in den Griff.
    Den Mädchen wirds bestimmt gefallen und die Kölner Skyline ist schon schön.

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