Donnerstag, 20. Juni 2013

Verschlafen

Dies ist eine Fortsetzungsgeschichte. Für eine Inhaltsübersicht zu bisherigen Inhalten schaut doch bitte hier: Übersicht Nadja

Nadja blickte etwas verschlafen über ihre Kaffeetasse. Auch für sie war die Nacht kurz gewesen, ebenso wie für Mary, der das aber sehr viel weniger auszumachen schien. "Und morgen fahren wir mit dem Zug nach Barcelona?", hakte Nadja nach. Mary war diejenige, die die Reiseplanung im Kopf hatte. "Genau. Um viertel vor 12 steigen wir ein und sind um halb vier dann in Barcelona und können bequem zum neuen Hotel laufen. Das ist direkt am Bahnhof."

Nickend nahm Nadja das zur Kenntnis und schlürfte an ihrer Kaffeetasse. "Dann ist das ja heute das vorletzte Frühstück bei Mama Angela." Mary nickte. "Man kann wohl im Zug auch etwas zu Essen kaufen, aber ich würde lieber was von hier mitnehmen." Nadja schaute wenig begeistert. Der Gedanke mit dem vollen Rucksack und noch einer Fressalientüte am Bahnhof zu stehen und durch den Zug zu stapfen, war ihr keineswegs angenehm. Allerdings konnte sie natürlich nicht verleugnen, dass es hier in dem kleinen Laden unheimlich leckere Sachen gab.


Der dritte Tag in Madrid war wieder ein Erfolg. So langsam fühlten sich die beiden auch überfrachtet und wenig bereit noch neues aufzunehmen. Dennoch absolvierten sie ihre geplante Museumstour mit mäßiger Begeisterung. "Das war zuviel.", befand Mary etwas selbstkritisch beim Abendessen. Nadja nickte nur. "Morgen gibts ne neue Stadt und heute geh ich früh ins Bett." Mary nickte ebenfalls. "Ja. Da bin ich dabei."

Die Zeitverschiebung von elf Stunden war doch nicht so leicht zu verdauen, wie sie anfänglich gedacht hatten. Und die kurze Nacht nach dem Feiern forderte zusätzlich ihren Tribut. Obwohl sie zeitig im Bett waren, war es kurz vor elf, als sie am nächsten Tag aufwachten. Mary war die erste, die auf die Uhr schaute. "Scheiße!", schrie sie fast. Nadja döste noch ein wenig und wachte vom Ruf ihrer Freundin auf. "Was ist los?" "In 45 Minuten geht der Zug!"

Schlagartig waren sie beide aus dem Bett. In Rekordzeit huschten sie nacheinander ins Bad und verzichteten auf alles außer der Toilette und dem Zähneputzen. Die Rucksäcke stopften sie mehr, als dass sie sie packten und hatten wenig später jede einen unförmigen Knubbel auf dem Rücken und hechteten in die Lobby. Das Auschecken war schnell passiert und tatsächlich standen sie um 20 nach elf auf der Straße. "Haben wir alles?", fragte Nadja panisch. "Ich denke schon.", seufzte Mary.

"Jetzt fahren wir aber Taxi. Ich habe keine Lust mit dem Bus drei Minuten zu spät am Bahnhof zu sein.", erklärte Nadja strikt. Mary nickte. "Dann haben wir sogar noch Zeit bei Mama Angela Frühstück zu holen." Nadja rollte mit den Augen. "Hast ja recht. Es wäre auch schön, ihr Tschüss zu sagen." Dann winkte sie ein Taxi heran.

1 Kommentar:

  1. Und da ist schon das Urlaubsfeeling...
    Man hat ja Ferien und da darf man ja sonst ausschlafen. Und schon verpennt, haha. So fühlt sich Stress im Urlaub an.

    Und plötzlich ist es toll, wenn man sich ein Taxi leisten kann. Überhaupt ist Nadja schon sehr an Luxus gewöhnt, habe ich das Gefühl. Ihr wird der gesamte Urlaub sehr gut tun :)

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