Heute Abend teile ich gerne

Dies ist eine Fortsetzungsgeschichte. Für eine Inhaltsübersicht zu bisherigen Inhalten schaut doch bitte hier: Übersicht Nadja

Jetzt war es an Joe zu strahlen, als Nadja mit dem Diamantring wieder aus dem Zimmer kam. Der Ring funkelte an ihrer Hand und war kaum zu übersehen. "Du hattest ihn noch nie in der Schule an, oder?", hakte Joe nach. Nadja schüttelte den Kopf. "Außer Mary und Gretchen, denen ich es damals erzählt habe, weiß es niemand!", gab sie zu und warf einen Blick zu Mary. Die hob abwehrend die Hände. "Ich hab's keinem erzählt, wo denkst du hin?", verteidigte sie sich ungefragt.

"Das ist lieb von dir, aber ab jetzt ist es egal!", verkündete Joe und ließ Nadja sich wieder einhaken. Dann schritten sie die Treppe hinunter und blickten unten unversehens in eine Kamera. Geoffrey hatte sich postiert und den Finger bereits auf dem Auslöser. "Ich nahm an, ein Erinnerungsfoto wäre schön?", meinte er nur. "Geoffrey, Sie sind der beste!", lachte Joe nur und die drei ließen sich gemeinsam Fotografieren. Danach machte der Butler noch von Joe und Nadja ein paar Pärchenbilder und auch noch welche von Mary einzeln, was bei Nadja etwas für Verstimmung sorgte.

"Hättest du mit Eric nicht nach dem Ball Schluss machen können?", maulte sie gespielt. Mary sah sie schnippisch an. "Der Typ wollte es doch nicht anders, also kriegt er es auch nicht anders. Ich lass mich doch nicht für dumm verkaufen und bleibe mit jemand zusammen, der hinter meinem Rücken mit anderen rummacht! Nein, dass Schluss sein musste war klar. Und ich hatte keine Lust mir jetzt auf den letzten Drücker noch irgendwen zu suchen oder gar mit meinem Cousin hinzugehen, wie meine Mama vorgeschlagen hat. Nein! Da geh ich lieber solo. Das verträgt mein Selbstbewusstsein schon.", fauchte sie etwas, doch dann wechselte ihr Gesichtsausdruck in ein verträumtes Grinsen, "Und jetzt hab ich einen ganzen Sommer Zeit mir einen hübschen, ehrlichen Typen zu angeln und danach bin ich in am College, wo genug Jungs rumlaufen und außerdem arbeite ich nebenbei in einer Firma, da soll der Boss voll heiß sein und außerdem auf jüngere Mädels stehen.", kicherte sie albern. Joe errötete etwas und Nadja versuchte ihre Freundin böse anzufunkeln, doch auch bei ihr endete es in Gekicher: "Der ist schon weg!" "Pah!", lachte Mary zurück.

"Außerdem, wenn ich mit Eric noch zusammen wäre, würden wir nicht gemeinsam zum Ball fahren. Und übrigens: Nochmal Dankeschön, dass ihr mich mitnehmt. Ich fänd's schrecklich, wenn meine Mama mich da hin fahren würde." Joe winkte sofort an. "Nix da! Du fährst schön mit uns in der Limousine und das ist selbstverständlich. Wir freuen uns." Nadja gab ihm einen Knuff. "Du wohl besonders. Ich wette niemand steigt da als Kerl mit zwei schönen Frauen aus dem Auto.", frotzelte sie etwas. Das war Mary wiederum etwas unangenehm, aber demonstrativ hakte Nadja sich nun wieder ein und schob Joe neben Mary, damit auch sie wieder an seinen Arm konnte. "Für heute Abend teile ich gern.", lächelte sie ihrer Freundin zu.

"Der Wagen ist schon da.", sagte Geoffrey schließlich der die Diskussion mit angehört hatte. Schwungvoll öffnete er die Haustür und vor dem Haus stand eine weiße Stretchlimousine. Joe hatte einfach seinen üblichen Service beauftragt, mit dem er sonst ins Büro fuhr. Nur hatte er diesmal um einen etwas anderen Wagen gebeten. Kaum, dass die Tür aufging, sprang der Fahrer aus dem Wagen. Er trug eine perfekt sitzende Uniform mit Schirmmütze, nicht wie der Fahrer Morgens, einen schlecht sitzenden Anzug. Er eilt um das gewaltige Auto herum und hielt mit einer Verbeugung die Tür auf. "Auf geht's, die Damen.", lächelte Joe.