Mittwoch, 1. Mai 2013

Hat das gut getan?

Dies ist eine Fortsetzungsgeschichte. Für eine Inhaltsübersicht zu bisherigen Inhalten schaut doch bitte hier: Übersicht Nadja

Mary hatte von den Geschehnissen um Mykola bislang noch nicht allzu viel mitbekommen. Nadja hatte es vorgezogen nicht ausführlich darüber zu berichten. Und so war alles, was sie erzählt hatte, dass er aufgetaucht war und Ärger vor Gericht gemacht hatte, aufgrund des Sorgerechts. Alles was danach gekommen war, wie seine Mitgliedschaft bei der lokalen Mafia, die Entführung und seine Flucht hatte Nadja für sich behalten. Ihr war einfach nicht danach gewesen, diesem Mann noch mehr Aufmerksamkeit zu schenken, als er sich ohnehin schon nahm.

Doch jetzt sprudelte alles aus ihr heraus. Während sie sich mit Mary gegenseitig an den Haaren herumzuppelte plauderte sie, scheinbar völlig locker, über all das was mit Mykola danach geschehen war und kam schließlich auch zu den Ereignissen des heutigen Tages.
Mary hatte seiner Mafiakarriere anfangs noch eine etwas morbide Faszination entgegenbringen können, doch bereits mit dem Versuch Nadja zu entführen war das einem starken Ekelgefühl gewichen und sie fragte sich inzwischen, wie Nadja das hatte für sich behalten können, doch lauschte sie weiter den Ausführungen ihrer Freundin, die nun den Höhepunkt erreichten, als sie davon erzählte, wie er am vorigen Tag versucht hatte, die kleine Schwester mit in die Ukraine zu nehmen um dann, als das gescheitert war, mit einer Pistole aufzutauchen.

"Er hat sie wirklich mit einer Pistole bedroht, sie sollte das Geld herausgeben?", hauchte Mary fasziniert und drehte den Kopf zu Nadja, was dafür sorgte, dass diese die Strähne, welche sie gerade bearbeitete, verlor. Nadja seufzte und ließ die Hände sinken. "Ja. So war es wohl. Ich war zum Glück nicht dabei, aber Der Detektiv hat es so erzählt.", wiederholte sie und sackte auf ihren Schreibtischstuhl.

"Und dann?", hakte Mary vorsichtig nach. "Dieser Rutten hatte eine Kamera vor der Wohnung postiert und darauf gesehen, wie er rein ist. Dann hat er ein SWAT-Team von der Polizei gerufen und die haben einfach angeklopft. Als er meiner Schwester befohlen hat, aufzumachen, haben sie sie aus der Wohnung gezerrt. Danach sollte er aufgeben, und hat versucht sich selbst zu erschießen. Da hat aber ein Scharfschütze in seine Schulter geschossen, das hat ihn umgeworfen. Und jetzt liegt er eben in einem Krankenhaus. Wird von der Polizei bewacht und sobald er da raus darf kommt er in den Knast!"

Mary stand buchstäblich der Mund offen und für ein paar Augenblicke vergas sie sogar zu atmen, was sie dazu brachte die nächsten drei Atemzüge ziemlich zu japsen. "Und wo warst du jetzt? Bei deiner Mama?" Nadja winkte ab. "Meiner Mama geht es gut und Maria auch. Die müssen erst mal selbst klar kommen. Ich war bei meinem Vater!" Bei den letzten Worten blitzten ihre Augen wieder so zornig auf, dass Mary sich schüttelte und unweigerlich die Frage hoch kam, woher diese Seite an Nadja kam, die sie gar nicht zu kennen schien. Noch bevor sie fragen konnte setzte Nadja ein dünnes Grinsen auf, dass ihr Gesicht etwas bizarr erscheinen ließ. "Ich habe ihm Lebewohl gesagt. Ich habe ihm gesagt, dass ich schwanger bin und er seinen Enkel niemals sehen wird und dass er für mich gestorben ist!", flüsterte Nadja fast. "Hat das gut getan?", fragte Mary beeindruckt. Nadja nickte und atmete tief durch. "Ja!"

1 Kommentar:

  1. Nadja spricht immer von "dem Enkel" als würde sie von einem Sohn ausgehen :) Ob sie das schon weiß? Wenn ja, warum wissen wir das noch nicht? Hm?

    Nun ist Mary also informiert und wieder weiß sie ein Kapitel mehr aus Nadjas Leben, das nur so wenige so gut kennen.
    Aber Mary hat dieses Vertrauen auch verdient. Schließlich hat sie sich als treue Freundin bewährt.

    So, jetzt noch rasch Nadja frisieren, Abendkleider anziehen und auf zum Ball!

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