Samstag, 25. Mai 2013

Ein Sommer, und dann?

Dies ist eine Fortsetzungsgeschichte. Für eine Inhaltsübersicht zu bisherigen Inhalten schaut doch bitte hier: Übersicht Nadja

Der Besuch von Lelya verging weit angenehmer, als Nadja gedacht hatte. Tatsächlich hatte auch sie kein Interesse daran, mehr Worte als nötig über Mykola zu verlieren. Nachdem Nadja kurz erzählt hatte, wie sie ihn gestern noch im Krankenhaus heimgesucht hatte, musste Lelya herzhaft lachen und das Thema war für den Tag erledigt. Selbst die nimmermüde Maria, die immer wieder gern den Vater ins rechte Licht rückte, hatte ihre Lektion gelernt und hatte kein gutes Wort mehr für ihn übrig.

Das interessantere Thema des Nachmittags war die Frage, wohin Nadja nun reisen würde. Sie hatte mit Mary zusammen ja schon einige Planungen angestellt. Aber konkret war noch nichts geworden und so langsam wurde es ja Zeit. Lelya drängte sehr darauf in Europa doch auch die Ukraine zu besuchen und Mary die alte Heimat zu zeigen. Doch Nadja winkte nur ab. "Ich verbinde mit Kiew nun wirklich keine guten Erinnerungen. Ich bin damals nicht einfach ausgewandert, ich bin geflohen. Ich weiß nicht, warum ich Mary da hin führen sollte.", sagte sie fest. Darauf hatte auch Lelya nichts mehr zu erwidern.

Ansonsten blieb es ein gemütlicher Nachmittag und schließlich verabschiedeten sich die beiden auch wieder und Nadja und Joe verbrachten den Rest des Tages gemeinsam im Haus. Dabei zeigte sich, dass Nadja wenig von ihrer Lüsternheit des Vorabends eingebüßt hatte und Joe schließlich feststellte, dass sie inzwischen wohl kaum ein Zimmer des Hauses ausgelassen hatten.


Der nächste Morgen war komisch für Nadja. Natürlich hatte sie schon Ferien gehabt und war allein zu Hause geblieben, während Joe zu Arbeit ging. Doch diesmal fühlte es sich anders an. Die Schule war vorbei und auf Nadja wartete nichts. Es stand nun ein Sommer mit einer langen Reise ins Haus und danach würden alle, die sie in der Schule kennengelernt hatte, auf Colleges im ganzen Land gehen. Nur sie würde zu Hause rumsitzen und einen immer dickeren Bauch bekommen und schließlich ein Baby. Doch diese Gedanken behielt Nadja beim Frühstück für sich.

Nachdem Joe verschwunden war, überlegte sie, ob es schon Zeit war Mary anzurufen, oder bei ihr vorbei zu fahren. Schließlich galt es eine Reise zu planen und bisher hatte ja Mary ja auch als zuverlässige Planerin erwiesen. Doch es war noch nicht einmal acht Uhr. Nadja beschloss das auf später zu verschieben und legte sich erst noch mal hin.

1 Kommentar:

  1. Prompt legt Nadja das erste Anzeichen einer untätigen Hausfrau an den Tag und legt sich noch mal hin. Was soll sie auch schon groß im Haushalt machen, wenn das Personal dafür da ist?

    Sie wird Freundinnen besuchen, shoppen gehen oder irgendeinen Sport machen, bald Schwangerschaftsgymnastik und irgendwann ein Kinderzimmer einrichten. Bis auf die Reise klingt das nicht besonders aufregend oder?

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