Freitag, 31. Mai 2013

Abschied

Dies ist eine Fortsetzungsgeschichte. Für eine Inhaltsübersicht zu bisherigen Inhalten schaut doch bitte hier: Übersicht Nadja

Mitten im Gewusel der Abfertigungshalle stand Nadja vor Joe und fühlte sich so klein wie noch nie. "Ich will das fast alles absagen, um bei dir bleiben zu können.", flüsterte sie leise. Joe schüttelte den Kopf. "Das willst du nicht. Du willst doch lieber ein Abenteuer erleben, bevor wir für Jahre hinaus wohl keine solche Reise mehr werden machen können.", sagte er sanft und nahm ihr Gesicht in seine Hände.

Nadja nickte unsicher. "Wobei ich schon mehr Abenteuer in meinem Leben hatte, als ich gebraucht hätte.", sagte sie dann. Es hatte scherzhaft klingen sollen, doch alles was heraus klang etwas quengelig. "Das hier wird besser. Du hast Mary bei dir. Die ist taff und weiß was zu tun ist. Und du selbst bist doch auch nicht auf dem Mund gefallen. Du sprichst Englisch, Ukrainisch, Deutsch und etwas Spanisch aus der Schule. Als ob du in Europa nicht zurechtkommen würdest." Wieder nickte Nadja.

Dann drückte sie ihr Gesicht an seine Schulter und versuchte das Weinen herunter zu schlucken. Doch ein kleiner Schluchzer bahnte sich den Weg nach oben und schüttelte ihren Körper. Joe drückte sie fest an sich und küsste ihre Wangen. "Ich komm euch besuchen für ein, zwei Tage. Aber bis dahin musst du ohne mich aushalten. Und glaub mir, mir geht es auch nicht besser. Ich vermisse dich jetzt schon.", sagte er ehrlich und zog sie jetzt ein Stück von sich weg um sie ansehen zu können.

Nadjas Augen hatten sich mit Tränen gefüllt und sie schniefte etwas. Joe zog ein Taschentuch heraus und gab es ihr. Sie tupfte die Augen trocken und schnäutzte sich die Nase. "Und wenn was ist, kann ich dich immer anrufen?", vergewisserte sie sich. "Immer immer!", bestätigte Joe, "Das Handy ist in der Tasche oder auf dem Nachttisch und du hast deinen Klingelton, der auch bimmelt, wenn ich in einer Besprechung bin!", versprach er. Nadja atmete tief durch. "Du kommst aber noch mit zum Securitycheck?" Er nickte und sie nahm seine Hand.

Sie hatten Mary und ihre Eltern bald eingeholt. Mary hatte sehr wohl bemerkt, dass Nadja, zumindest noch nicht, so vom Geist des Abenteuers erfüllt war, wie sie selbst. Fast lag ihr ein 'Heulsuse' auf der Zunge, doch sie schluckte es herunter. Wenn sie sich für diesen Trip drei Wochen von ihrem Freund hätte trennen müssen, wäre sie sicher auch nicht so euphorisch gewesen. Doch Mary hatte nichts, was sie hielt und so überwog bei ihr das fröhliche Gefühl.

Langsam schob sich die Schlange vorwärts und es würde nicht mehr lange dauern, bis die Mädchen dran waren. "Guten Flug ihr beiden, passt gut auf euch auf und viel Spaß in Europa.", lächelte Marys Mutter und der Vater fand ähnliche Worte un drückte seine Tochter immer wieder an sich. "Wir gehen schon nicht verschütt.", meinte Mary genervt, nachdem ihr Vater sie das vierte Mal gedrückt hatte. "Bis bald.", flüsterte Nadja nur zu Joe und drückte ihm dann noch einen innigen Kuss auf, den Joe nicht weniger intensiv erwiderte.

Dann verschwanden Nadja und Mary hinter den Milchglaswänden der Sicherheitsschleuse. Joe und Marys Eltern sahen ihnen noch kurz nach. Dann gingen sie zurück zu ihren Autos.

1 Kommentar:

  1. Jeder Abschied ist schwer und auf einmal fühlen sich 3 Wochen an wie 3 Monate.

    Aber sobald Nadja im Flieger sitzt, wird sie das Reisefieber auch packen. Und sie wird feststellen, dass so eine kurze Trennung eine Beziehung vertiefen kann.

    Ich bin gespannt, was sie so alles erleben werden.:)

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