Dienstag, 9. April 2013

Ich gebe auf

Dies ist eine Fortsetzungsgeschichte. Für eine Inhaltsübersicht zu bisherigen Inhalten schaut doch bitte hier: Übersicht Nadja

Lelya stieg aus der Dusche und streifte sich nach kurzem abtrocknen einen Bademantel über. Die blonden Haare, rubbelte sie vorsichtig mit einem Handtuch trocken um sie danach in einen Turban zu wickeln. Sie betrachtete sich im Spiegel und zupfte unzufrieden an ihren etwas übernächtigten Augenringen. "Wird wieder.", meinte sie sehr fest zu ihrem Spiegelbild.

Sie atmete tief durch und huschte zurück in ihr Schlafzimmer um sich etwas bequemes anzuziehen. "Maria mach den Fernseher leiser. Du wirst noch taub davon.", rief sie in Richtung Wohnzimmer, als sie im Flur stand. Ohne eine Antwort abzuwarten und eigentlich auch ohne eine Reaktion zu erwarten, ging sie ins Schlafzimmer und streife sich einen bequemen Hausanzug über und stellte überrascht fest, dass der Fernseher tatsächlich leiser gemacht wurde. "Geht doch.", raunte sie zu sich selbst und kam nun wieder heraus.

"Wir müssen heute noch einkaufen. Hast du Lust mit zu Costco zu kommen?", fragte sie Maria, während sie sich im gehen, die schulterlangen Haare bürstete. "Ich glaube wir gehen lieber zur Bank.", erklärte Mykola, während er sich vom Sofa erhob und herumdrehte. Lelya ließ ihre Bürste fallen. "Du...", flüsterte sie nur überwältigt.

"Ja, ich!", grinste Mykola fies und hob nun die Hand so weit, dass die Pistole über der Sofalehne zu erkennen war. Lelya erstarrte vollends und bewegte nur stumm ihren Mund ein wenig. "Du hast gedacht du könntest mich mit den lächerlichen paar Dollar abspeisen? Du lebst hier in einer Wohnung, in deren Wohnzimmer man meine ganze Wohnung in Kiew unterbringen könnte und glaubst ich ließe dir das so durchgehen.", zischte Mykola nun ziemlich erbost.

Maria drückte sich eng in die Ecke des Sofas um nur ja kein Geräusch zu machen. Immer noch fixierte ihr Blick die Pistole, welche so bedrohlich wirkte. "Wo ist Maria?", presste Lelya nun endlich heraus. Mykola machte eine Handbewegung in Richtung des Sofas. Lelya konnte vom Flur aus nur von hinten auf das Sofa sehen, doch Maria hob die Hand und drehte sich kurz herum und blickte über die Rückenlehne. "Ich bin hier, Mama, es tut mir leid.", meinte sie weinerlich. "Schon gut.", nickte Lelya und holte dann tief Luft.

"So weit ist es also gekommen. Du stehst hier und bedrohst uns mit einer Waffe. Gut - ich gebe auf. Was willst du?", sagte sie so ruhig sie konnte.

1 Kommentar:

  1. Das ist das Klügste, was Lelya tun kann. Lieber das Konto leer räumen als Probleme zu provozieren...

    Fangschuss...

    Hach... Aber nicht vor Maria. Die hat schon genug zu verarbeiten. Nur, wenn Mykola nicht abgeschoben sondern hier in den Knast verurteilt wird, verschiebt sich das Problem nur um ein paar Jahre. Ach Mann... Alles kompliziert...

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