Freitag, 15. März 2013

Mist

Dies ist eine Fortsetzungsgeschichte. Für eine Inhaltsübersicht zu bisherigen Inhalten schaut doch bitte hier: Übersicht Nadja

"Da hätte ich ja lange nach Einbruchsspuren suchen können.", seufzte Rutten und steckte den Schlüssel wieder ein. Dann fasste er an den Türknauf und öffnete die Tür nur ein paar Zentimeter, so dass der Riegel nicht mehr ins Schloss fasste. Nun zückte er seine Kamera, welche er auf Infrarotsicht umgestellt hatte und atmete noch einmal tief durch. Bewaffnet mit dem Taser und der Kamera galt es jetzt die Wohnung zu durchsuchen und auch wenn Mykola ein Feigling war, so galt es doch äußerste Vorsicht walten zu lassen. Der Taser hatte nur zwei Schüsse. Einer davon musste sitzen, wenn es soweit war.

Er warf in Gedanken einen letzten Blick auf den Grundriss der Wohnung, welchen er vom Fluchtwegplan auf dem Flur abgelesen und sich eingeprägt hatte. Dann stieß er mit dem Fuß die Wohnungstür auf und stand in einem kleinen Flur. Rechts war eine Tür die offensichtlich zur Toilette führte und rechts nur eine Wand. Rutten ließ mit dem Blick keinen Quadratzentimeter aus und schaute auch nach oben. Wenn Mykola ihn von einem Regal oder Mauervorsprung herunter attackieren würde, würde ihm ach der Taser nicht mehr viel nutzen.

Doch nichts war zu sehen. Hastig öffnete er die Tür zur Toilette, doch auch dieser Raum war offensichtlich leer und bot auch keine Möglichkeit sich zu verstecken. Langsam entspannte Rutten sich wieder etwas. Er schloss die Wohnungstür hinter sich und atmete tief durch. Er hatte damit gerechnet Mykola hinter der Tür vorzufinden, vermutlich sogar mit gezogener Waffe, doch hier herrschte nur gähnende Leere.

Er zückte das kleine Gerät mit dem er Herztöne in der Umgebung sichtbar machen konnte. An Grenzübergängen wurde so etwas benutzt um illegale Passagiere in Lastwagen zu finden. Egal wo derjenige sich versteckt hatte, sein Herzschlag würde ihn verraten. In Gebäuden funktionierte das Gerät weit nicht so gut, da Mauerwerk den Schall lange nicht so gut übertrug wie die Stahlkonstruktion eines LKW's aber um festzustellen ob sich jemand im Umkreis aufhielt war es allemal gut genug.

Einstweilen hatte Rutten sich noch nicht aus dem Flur herausgetraut und auch wenn zum Wohnzimmer keine Tür führte, sondern er bereits hineinschauen konnte, wollte er das Risiko nicht eingehen an der nächsten Ecke überrascht zu werden. Vorsichtig presste er den Sensor auf die Wand und warf einen Blick auf das Display. Doch dieses verzeichnete nur Rauschen. Er probierte es auf der anderen Seite und auch auf dem Boden. Doch überall nur ein paar Hintergrundschwingungen. Ein Herzschlag hätte klar erkennbar sein müssen.

Raum für Raum tastete Rutten sich durch die Wohnung. Kontrollierte jedes mögliche und unmögliche Versteck mit Infrarotkamera und Herzschlagsucher, doch ohne Ergebnis. Die Wohnung war verlassen. "Mist.", fluchte Rutten und verpackte sein Spielzeug wieder nachdem er die Durchsuchung beendet hatte. Er war so gründlich vorgegangen und er war so sicher gewesen, dass die unverschlossene Tür der letzte Hinweis sein musste, dass Mykola sich hier aufhielt. Doch er hatte sich geirrt. Und nun war erneut die Frage, wo dieser Bastard sich versteckte.

2 Kommentare:

  1. Wo steckt der?
    Wird das jetzt das Oster Spezial?
    Such..such..

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  2. Er sitzt unbequem und an einem Fenster. Soviel ist schon mal klar. Denn er konnte sehen, dass es dunkel wird und zwang sich, in seiner Stellung zu bleiben.

    Hatten die Videoaufzeichnung keine Zeitanzeige? Das ist schade, denn so hätte Rutten sehen können, ob sie zeitgleich aneinander vorbeigerannt sind. Jetzt weiß Rutten wieder nicht, ob Mykola nicht inzwischen schon wieder oben auf dem Dach in dem Häuschen hockt oder wieder unten in der Tiefgarage.

    Tja, rein theoretisch kann er in irgendeinem Keller sitzen, wenn es da Fensterchen gibt. Oder gibts sogar einen Dachboden, mit kleinen Parzellen für die Mieter?

    Da hilft nur: alle Ausgänge überwachen und dann zuschlagen.

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