Mittwoch, 6. März 2013

Kein Sprung nötig

Dies ist eine Fortsetzungsgeschichte. Für eine Inhaltsübersicht zu bisherigen Inhalten schaut doch bitte hier: Übersicht Nadja

Sorgfältig untersuchte Rutten die kleine Hütte. Doch dort war niemand versteckt. Man konnte sich zwar zwischen Schaltschrank und Außenwand quetschen, doch das war kein sonderlich gutes Versteck und das hätten die Polizisten mit Sicherheit gefunden. Wenn Mykola sich versteckt hatte, dann nicht dort.

Auch Rutten erschrak als das erste mal der Motor ansprang und die Kabine sich in Bewegung setzte. "Was ein Lärm.", meinte er als er aus seiner Starre wieder auftaute. Dann widmete er sich dem Schacht. Es führte keine Leiter in den Schacht. Nur glatte Betonwände der nachträglichen Konstruktion. An den Wänden waren die Führungsschienen montiert und auch die Kabelhalter. Die eine Wand wurde nur immer wieder unterbrochen von den Türen, die zum Flur führten. "Da kommt man nicht runter.", meinte Rutten zu sich selbst und fasste prüfend an eine der Schienen.

Die schienen waren aus dünnem Stahl und es gab keine Möglichkeit dahinter zu fassen. Sie bestanden aus T-förmigen Profilen die man auf die Wand geschraubt hatte. Rutten schüttelte erneut den Kopf. Es würde einen Profikletterer brauchen um sich daran herunterzulassen und überall wo der Aufzug vorbei fuhr waren die Schienen mit Fett beschmiert, was es vollends unmöglich machte, sich daran fest zu halten. Die Halterungen der Kabel waren auch nicht ansatzweise stabil genug um das Gewicht eines Mannes zu tragen.

Rutten überlegte. Der Polizeibericht besagte, dass es eigentlich nur diese Lösung gab. Oder hatte die Polizistin sich doch getäuscht? Er verließ die kleine Hütte und sah sich auf dem Dach um. Es gab eine Menge Aufbauten aber außer der Hütte nichts, wo man sich vernünftig verstecken konnte. Jedenfalls nicht, wenn man nicht vorhatte, sein Versteck alle paar Augenblicke zu wechseln. Und das war nichts, was einer suchenden Polizistin verborgen bleiben konnte. Er sah sich auf dem Dach um und kontrollierte auch den Weg zum Nachbardach.

Doch es gab keine plausible Erklärung. Auf dem Dach links, wo der Spalt war, war auf der anderen Seite Kies auf dem Dach ausgebreitet. Dieser trug keinerlei Spuren von Füßen und schon gar nicht Zeichen von der Landung nach einem Sprung über mehrere Meter. Das andere Dach war flach und völlig frei von Aufbauten. Und von der Feuertreppe aus war es perfekt einzusehen. Die Polizistin konnte sich nicht geirrt haben. Irgendwie war Mykola von diesem Dach entkommen. Und eigentlich kam wirklich nur der Aufzug in Frage.

Ernet betrat Rutten das kleine Räumchen und zückte diesmal seine Taschenlampe um Fußspuren sichtbar zu machen. Als er in den Schacht schaute traf ihn der Schlag. Das oberste Stockwerk war erheblich niedriger als die übrigen. Das hätte auch auffallen können, wenn man den Abstand zwischen der Oberkante der Aufzugtür und dem Schachtrand betrachtet hätte. Doch bislang hatte er darauf nicht geachtet. doch jetzt stand der Aufzug im obersten Stockwerk und die Kabine lag kaum einen Meter unterhalb der Decke. Es war kein Sprung nötig um darauf zu kommen.

1 Kommentar:

  1. Tadaaaaaaaa! Ich habe es geahnt! *jubel* Ich bin so gut! Hach!
    Der Drecksack ist über den Fahrstuhl abgehauen. Er war einfach auf dem Dach des Fahrstuhls und hat ihn mal kurzfristig zum Paternoster umfunktioniert. Wären die Polizisten früher in die Hütte gegangen, hätten sie ihn dort stehen und abfahren sehen können.

    In welchem Stockwerk ist er raus? Er kann sich überall im Haus versteckt haben, bis die gesamte Bullerei abgezogen ist. Und weil er vermutet hat, dass sein Auto vielleicht überwacht werden könnte, ist er sicherheitshalber zu Fuß entschwunden.
    Oder befindet er sich immer noch im Haus und lauert Lelya und Maria auf? Zuzutrauen ist dem leider alles *seufz*

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