Dienstag, 12. März 2013

Auf ins Haus

Dies ist eine Fortsetzungsgeschichte. Für eine Inhaltsübersicht zu bisherigen Inhalten schaut doch bitte hier: Übersicht Nadja

Rutten verfolgt die Aufzeichnungen sehr akribisch. Immer wieder wechselte er auf eine andere Kamera. Diese waren leider nicht besonder schlau nummeriert, so dass es schwierig war, den jeweils nächsten Bereich zu finden, wenn Mykola aus dem Bild herausspaziert war.

Mykola hatte sich lange in der Tiefgarage aufgehalten. Zwischendurch hatte er sich immer wieder unter oder hinter Autos versteckt, wenn Leute die Tiefgarage betraten. Zwischenzeitlich hatte er sich die gesamte Tiefgarage akribisch angesehen und die Wege nach draußen geprüft. Jede der Türen hatte er dabei sorgsam getestet. Doch die Tür zum Haus und die zum Kellerbereich waren verschlossen und aus dem Raum mit den Mülltonnen führte kein Weg hinaus. Einmal hatte er sogar das Tor geöffnet, war aber nicht nach draußen gegangen, sondern zurück in die Garage.

Zu diesem Zeitpunkt war er schon über ein Stunde in der Garage gewesen. Die Polizisten mussten längst abgezogen sein. Auf dem Bild der Kamera die den Bereich vor dem Tor auf der Straße überwachte war auch zu erkennen, dass die Polizeiwagen abgefahren waren. Warum also war er nicht einfach auf die Straße gegangen und zu seinem Auto, dass schließlich keine 50 Meter entfernt von der Einfahrt geparkt war? Und selbst wenn er befürchtete, dass sein Auto überwacht würde, so hätte er ja zu Fuß fliehen können.

Doch mehr und mehr erreichte auch Rutten der Gedanke, dass Mykola gar nicht fliehen wollte. Scheinbar plante er noch irgendwas im Haus zu erledigen und überlegte eher, wie er hinein kam, als heraus. Rutten schüttelte sich etwas über so viel Dreistigkeit. Konnte dieser Typ denn nicht kapieren, dass er unerwünscht war und sich hier mit Leuten anlegte, die ihm einiges Voraus hatten. Kopfschüttelnd fragte er sich ob Mykola überhaupt wusste, woran sein feiner Entführungsplan gescheitert war.

Dann endlich kam die Stelle auf die Rutten so lange gewartet hatte. Mykola hatte sich neben die Tür zum Treppenhaus gestellt, so dass ihn das Türblatt verdecken würde, sobald die Tür aufging. Lange brauchte er nicht zu warten. Dann ging die Tür auf und jemand strebte seinem Auto zu. Die Tür schloss sich automatisch und Mykola hastete herum und unmittelbar hinter ihm fiel die Tür ins Schloss. "Cleveres Kerlchen. Ich hätte einfach so getan als gehörte ich ins Haus. Aber das würde mir mit kaum einem Wort Englisch wohl niemand abnehmen."

Der Form halber ging Rutten noch die nächste Stunde der Aufzeichnung im Schnelldurchlauf durch. Doch Mykola betrat die Garage nicht mehr. Seelenruhig suchte Rutten noch nach weiteren Kameras und fand tatsächlich noch eine Kamera die nicht in der Garage hing. Diese überwachte die Lobby des Hauses. Wieder schaltete Rutten den Schnelldurchlauf ein und entdeckte wie viel Polizisten durch die Lobby gingen um dann schließlich schulterzuckend zu verschwinden. Wenig später rutschte Mykola am unteren Bildrand hinein. Er sah sich offenbar kurz um. Dann war er wieder verschwunden, jedoch nicht zur Tür hinaus.

"Auf ins Haus.", erklärte Rutten an sich selbst. Er schaltete die Überwachungsanlage zurück in den Normalbetrieb und verließ den kleinen Kellerverschlag. Die Schrauben am Schloss drehte er in die vorherigen Löcher und man musste schon sehr genau hinsehen um festzustellen, dass sich hier jemand zu schaffen gemacht hatte.

1 Kommentar:

  1. Erstaunlich, wie lange man sich in einem Haus aufhalten kann, immer an anderen Orten *g*

    Ruttens Geduld hat sich ausgezahlt. Aber wo im Haus soll man da suchen? Vielleicht doch in Lelyas Wohnung?

    Oder irgendwo dort in der Nähe? Fragt sich, was der Bursche nun vor hat... Einbrechen könnte er in die Wohnung auch bei Tageslicht. Oder ist er schon drin? Wenn ja, wozu dann auf die Dunkelheit warten? Er sollte ja eher auf Lelya warten.

    Rätsel über Rätsel *grübel*

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