Samstag, 9. Februar 2013

Streifenwagen am Straßenrand

Dies ist eine Fortsetzungsgeschichte. Für eine Inhaltsübersicht zu bisherigen Inhalten schaut doch bitte hier: Übersicht Nadja

Lelya betete, man würde sie nicht anhalten. Eine Ausländerin in einem großen Wagen, der nicht auf sie zugelassen war, würde mit Sicherheit eine längere Kontrolle nach sich ziehen. So gut sie es vermochte, hielt sie sich an die Geschwindigkeitsbeschränkung, doch immer wieder ging der Übermut mit ihr durch und sie raste mit locker 80 Sachen durch die Stadt.

Sie hatte schon still geflucht, nicht ihren eigenen Wagen dabei zu haben, sondern mit Joe gefahren zu sein, doch jetzt stellte ich das als recht angenehm heraus. Sieh hatte zwar eine knappe Minute gebraucht um sich überhaupt erst mal den Sitz und die Spiegel einzustellen doch jetzt entfaltete die teure Limousine ihr volles Potenzial.

Alle anderen Wagen wichen ihr schon freiwillig aus und machten Platz. Lelya musste ein wenig schmunzeln. So fühlte es sich also an, mit solch einem Ungetüm durch die Straßen zu donnern und sie entwickelte auch gerade etwas Verständnis dafür, dass Nadja mit ihrem Importierten Geschoss immer so durch die Straßen raste.

Sie hatte Maria mit Mühe und Not davon überzeugen können, die Wohnung nicht zu verlassen. Doch sie war sich keineswegs sicher, ob das Mädchen sich an dieses Versprechen halten würde. Lelya hasste die Situation. Und noch mehr hasste sie es, was für Diskussionen noch folgen würden. Sie hätte Maria von Anfang an in die Entführungspläne einweihen sollen. Dann würde sie jetzt nicht mal mehr darüber nachdenken ob sie zu ihrem Vater fahren sollte. Doch jetzt davon anzufangen wirkte natürlich wenig überzeugend.

Endlich kam das Viertel in Sicht und Lelya gab noch einmal mehr Gas. Glücklicherweise war wohl kein Polizeiwagen in der Nähe, jedenfalls erreichte Sie ihr Haus unbehelligt und stoppte schließlich am Straßenrand. Sie hatte weder die Fernbedienung für die Tiefgarage dabei, noch war überhaupt ihr Parkplatz frei. Sie stellte den Wagen gefährlich nah an einen Hydranten und schloss ihn zu. Die Abschleppkosten würde sie mit Freuden übernehmen, wenn sie nur rechtzeitig da war. Als sie ausstieg erschrank sie kurz, denn zwei Autos weiter stand ein Streifenwagen. Doch Polizisten waren nirgends zu sehen.

1 Kommentar:

  1. Tja, da ruft man die Polizei und erschreckt sich dann doch, weil niemand da ist. Da gehen einem schon mal die Nerven blank. So viele Möglichkeiten gibt es und vor allem ist die vorherrschende Frage: Was ist mit Maria??

    Handy zücken, losrennen und nebenher mit Maria telefonieren. Zumindest es versuchen! Das würde ich tun. Weil ich einfach davon ausgehen würde, dass irgendwas passiert sein muss. Sonst wäre Mykola ja mit den Polizisten vor der Tür. Die Polizisten aber sind da, weil der Wagen da steht. Irgendwie müssen alle drin sein. Ohje, arme Lelya.
    Für Hätte, Wäre, Wenn ist es jetzt zu spät. Und draus gelernt hat sie bisher ja auch nicht. *seufz*

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