Freitag, 1. Februar 2013

Es wählt schon

Dies ist eine Fortsetzungsgeschichte. Für eine Inhaltsübersicht zu bisherigen Inhalten schaut doch bitte hier: Übersicht Nadja

"Ich habe eine bessere Idee.", erklärte Mykola strahlend. Maria sah ihren Vater zweifelnd an. "Was hast du vor?", fragte sie und wich dabei einen Schrit zurück. "Du schmeist deinen Rucksack zu mir ins Auto und wir düsen zum Flughafen. Und dann fliegst du mit mir nach Hause.", ließ Mykola direkt die Katze aus dem Sack. "Aber ich bin doch hier zu Hause.", gab Maria verdutzt zurück.

"Doch nicht für immer, Süße. Für ein paar Wochen jetzt im Sommer." Mykola gab seiner Tochter einen Stups auf die Nase, wie er es früher schon immer getan hatte. Aus irgendeinem Grund war Maria genau an dieser Stelle kitzelig und auch jetzt musste sie wieder kichern. "Aber wir können doch morgen fliegen?", gab sie zurück. Mykola war nicht entgangen, dass sie dem Plan an und für sich schon zugestimmt hatte und es jetzt nur noch darum ging, sie zu überzeugen es sofort zu tun.

"Nach Kiew kann man nur einmal pro Woche fliegen. Heute. In drei Stunden um genau zu sein." Maria sah ihren Vater verzweifelt an. Ein Besuch bei ihm war genau das, was sie wollte. Sicherlich erinnerte sie sich noch an die schlimmen Zeiten, wenn ihr Vater wütend war. Aber in drei Wochen Sommerurlab würde es schon nicht schlimm werden und sie konnte ja auch einfach wieder zurückfliegen.

"Warum dann nicht nächste Woche?", startete Maria den nächsten Versuch die Sache aufzuschieben, "Ich habe über acht Wochen Ferien." "So lang kann ich nicht mehr bleiben. Mein Visum läuft ab.", log Mykola, "Ich habe genau auf darauf gewartet, dass die Ferien anfangen und ich habe gehofft, dass du mit mir kommst.", verkündete er mit großer Geste. Maria schmolz dahin. "Aber Nadja wird enttäuscht sein, wenn ich jetzt nicht zu ihrer Feier komme.", wehrte sich Maria nur noch halbherzig.

"Ich bin sicher, sie wird das verstehen.", meinte Mykola sanft und strich seiner Tochter über die blonden Haare. Maria seufzte und drückte sich etwas an ihren Vater. "Okay, ich ruf nur grad Mama an und frage sie, ob das okay ist." Sie zückte ihr Handy. Mykola schüttelte den Kopf. "Ich rufe sie an.", verkündete er und nahm Maria das Telefon aus der Hand. "Es wählt schon.", erklärte Maria. Mykola drückte unauffällig den roten Knopf und hielt sich das Handy ans Ohr.

1 Kommentar:

  1. Na, wenn das mal gut geht. Mich wundert ja, dass Lelya nicht schon bei ihr angerufen hat, weil sie vermisst wird. Und ich kann mir nur sehr schwer vorstellen, dass Maria direkt aus der Schule in einen Flieger hüpft, ohne irgendwelche Klamotten, Gepäck etc.
    Es fällt mir auch schwer zu glauben, dass Maria - naiv wie sie ist - Nadja so enttäuschen würde. Und verabschieden müsste sie sich doch sicher auch wollen?
    Wenn sie DAS jetzt macht, dann ist sie definitiv mindestens 7 Jahre hinter ihren Alter zurück *grummelt*

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