Donnerstag, 24. Januar 2013

Geld sammeln

Dies ist eine Fortsetzungsgeschichte. Für eine Inhaltsübersicht zu bisherigen Inhalten schaut doch bitte hier: Übersicht Nadja

James stand seit fast zehn Minuten vor dem Geldautomat. Bei der Arbeit hatte er sich einfach krank gemeldet. Eine Kreditkarte nach der anderen schob er in den Schlitz und zog mehr und mehr Geld aus dem Schacht heraus. Dennoch war er inzwischen erst auf 7200 Dollar gekommen. Es fehlten also noch 3300 Dollar bis er genügend für die Kaution seiner Frau zusammen hatte. Das magere Ersparte war schon fast restlos für den Vorschuss des Anwalts draufgegangen. Langsam wurde es knapp.

Er schob die American Express-Karte hinein und überlegte. Die Karte war schon mit fast 2000 Dollar belastet und hatte einen mörderischen Zinssatz von fast 20%. Doch hier würde er den Rest noch bekommen. Seufzend tippte er den fehlenden Betrag ein und nahm die Scheine aus dem Schacht. Dann huschte er aus der Bank und ließ sich geschafft in sein Auto fallen. Mit Gänsehaut zählte er die Scheine noch einmal durch und stopfte dann alles in einen Umschlag.

Zügig rauschte er durch die Stadt zum Polizeirevier, wo man Maud festhielt. Sie hatte die Nacht in der kleinen Gewahrsamszelle dort verbracht. Wenn sie bis zum Mittag nicht ausgelöst wäre, würde man sie ins Gefängnis bringen, was die ganze Kautionsangelegenheit extrem verkomplizieren würde. Deshalb beeilte sich James ziemlich. Er konnte sich ihre Laune lebhaft vorstellen. Er selbst hatte auch nicht wirklich damit gerechnet, dass Ashley ihn herausholen würde, statt ihrer Mutter.

Die Tatsache, dass sie nun wusste, was ihr Vater in seiner Kellerwerkstatt veranstaltete störte ihn nicht sonderlich. Und er hatte ohnehin vorgehabt sie für die Schmach, ihre Eltern bei der Polizei auslösen zu müssen, irgendwie zu entschädigen, dass sie da einen Führerschein gefordert hatte, der sie zum Alkoholkauf berechtigte war ihm gerade recht gewesen. Damit waren sie dann auch so ungefähr wieder quitt.

Glücklicherweise hatte Ashley auch ohne große Zweifel die Geschichte von dem Unfall mit Fahrerflucht geschluckt. Sie hätten ein Auto gestreift und hätten noch bis zu einem Parkplatz weiter fahren wollen, doch ein Polizeiwagen habe die Sache gesehen und direkt Fahrerflucht angenommen. Ashley hatte sich zwar erstaunt gezeigt, doch hatte sie nicht weiter nachgefragt und so galt diese Geschichte jetzt als gesetzt.

Etwas nervös rollte James auf den Hof der Polizeistation. Er war sich nicht ganz sicher, ob er Maud wirklich selbst abholen wollte.

1 Kommentar:

  1. Wie arm ist das denn? Er hatte ohnehin vor, seine Tochter zu bestechen und das nennt er selbstrechtfertigend dann Entschädigung?! Es sollte sich schämen, dass er seiner Tochter so ein mieses Vorbild ist und vor allem auch dafür, dass Ashley offenbar den gleichen Charakter wie er hat!

    Und es passt auch zu ihm, dass er sich nun davor scheut, Maud selbst herauszuholen. Natürlich hat er Angst vor ihr, diese Memme. Sie wird ziemlich schlecht gelaunt sein, weil sie sich benachteiligt und von ihrer Tochter hämisch behandelt fühlt. Zu Recht übrigens aus ihrer Sicht. Aus der Sicht aller anderen finde ich das ganz richtig, dass sie mal in einer kleinen Zelle übernachten durfte. Sie wird nicht gut geschlafen haben, hat schon mal einen Vorgeschmack erhalten und nun wird sie fauchen wie eine gereizte Tigerin.
    Hach ja... James, die Memme...

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