Mittwoch, 5. Dezember 2012

Adventskalender 2012 - 5. Dezember

Dies ist das fünfte Kapitel des Adventskalenders 2012. Eine Auflistung dieses und der vergangenen Adventskalender findet ihr im Inhaltsverzeichnis.

Janine kuschelte sich in das klene Gästebett. Es war schon länger zu ihrem eigenen geworden. Manfred schlief schon ewig nicht mehr mit ihr. Wenn er überhaupt nach Hause kam, dann allzuoft auch in Begleitung und es war mehr als einmal vorgekommen, dass sie die Geräusche seiner Eskapaden, welche er dann im zweiten Schlafzimmer des Hauses veranstaltete mitanhören musste.

Teilweise war sie seinen diversen Eroberungen sogar beim Frühstück über den Weg gelaufen. Die Krönung erhielt das ganze, als Manfred sie der verdutzten Göre, die er mit heimgenommen hatte, als das Hausmädchen vorstellte und verlangte, sie möge jetzt Frühstück machen. Da hatte sie wütend das Haus verlassen und war erst nach zwei Tagen zurückgekehrt.

Dann hatte sie sich das Gästezimmer mit ihren Sachen eingerichtet und beschlossen von nun an dort zu wohnen. Das Gästezimmer stellte quasi eine komplette Einliegerwohnung dar. Sogar mit einer eigenen Küche und enem eigenen Eingang. Er ging morgens früh aus dem Haus und kehrte spät zurück. So hatte sie tagsüber ihre Narrenfreiheit im gazen Haus und Abends oder nachts in dem kleinen abgetrennten Bereich im Souterrain. Überhaupt hatte er fast völlig aufgehört, sich um sie zu kümmern und so konnte sie sich all dem widmen, was ihr spaß machte.

Natürlich hatte sie sich oft überlegt, sich scheiden zu lassen. Doch in den Kreisen in denen Manfred verkehrte, waren Scheidungen keineswegs gern gesehen. Sie befürchtete ernsthaft eine Scheidung nicht zu überleben, sondern 'zufällig' einen Autounfall zu eleiden, wenn sie den Antrag einreichte. Außerdem gestand er ihr einen großzügigen Geldbetrag zu, von welchem sie sogar einiges aus Seite legen konnte. So war das Leben, von der Demütigung abgesehen, recht leicht zu ertragen.

Doch seit einer Woche hatte sie das Gefühl, dass sich etwas verändert hatte. Er schien sie wieder mehr zu beachten. Richtete es so ein, dass er ihr beim Frühstücken über den Weg lief und erkundigte sich nach ihrem Befinden. Janine spürte, dass irgendetwas im Busch war, sie konnte es nur noch nicht recht fassen. Doch was auch immer es war, dass da lauerte, es könnte hr gefährlich werden. Seitdem verschloss sie abends die Tür zum Gästezimmer, wenn sie schlafen ging.

1 Kommentar:

  1. Es gibt mit Sicherheit schöneres, als an der Seite so eines Mannes leben zu müssen. Man könnte das als goldenes Gefängnis betrachten.
    Janine wird sicher einmal in ihn verliebt gewesen sein und später einfach das gute Leben genossen haben. Dass er sie nun plötzlich so demütigt und übergeht, muss ja einen Grund haben.
    Mich wundert, dass sie nicht darüber nachdenkt, warum ER sich nicht scheiden lassen will. Wenn er sie so abfällig behandelt, stört sie ihn ja beinahe in seinem Leben.
    Sie weiß wahrscheinlich viel zu viel, um sich von ihr zu trennen. Aber wenn man einen Menschen zu lange schlecht behandelt, dann kann er auch ohne Trennung seine Freiheit nutzen und plötzlich Dinge ausplaudern, um größten Schaden anzurichten.
    An Janines Stelle würde ich mal davon ausgehen, dass eine angeschlossene Tür nicht mal meinen Mann aufhalten würde.

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