Sonntag, 16. Dezember 2012

Adventskalender 2012 - 16. Dezember

Dies ist das 16. Kapitel des Adventskalenders 2012. Eine Auflistung dieses und der vergangenen Adventskalender findet ihr im Inhaltsverzeichnis.

Melanie reichte Janine ein Taschentuch. So langsam hatte Janine sich wieder beruhigt. Es hatte Melanie eine Menge Überzeugungsarbeit vom Fenster aus gekostet, um wieder mit Janine zu reden. Doch jetzt saßen die beiden Frauen in der kleinen Einliegerwohnung und schnauften gemeinsam durch. Janine wischte sich noch in paar der letzten Tränen aus dem Gesicht.

"Du musst mich ja für ein kolossales Weichei halten.", meinte sie verlegen. "Ach Quatsch! Ich war einfach viel zu hart. Ich hätte das nie so trocken am Telefon sagen dürfen. Das war nicht geschickt von mir, und auch nicht nett. Außerdem weiß ich nicht, wie ich auf so eine Nachricht reagiert hätte." Janine nickte und zuckte dann die Schultern. "Mich trifft es ja auch viel mehr, als ich gedacht hätte. Ich weiß doch eigentlich längst, dass Manfred mich nicht mehr will. Aber, dass er mich töten lassen würde... Stell dir mal vor, er hätte den Auftrag jemand anderem als dir gegeben? Dann wäre ich morgen vielleicht tot!"

Sie hatte sich erneut in Rage geredet und hechelte schon fast wieder. Doch Melanie griff nach ihrer Hand. "Ganz ruhig. Er hat den Auftrag aber mir gegeben. Und jetzt müssen wir da mal ganz sachlich drüber reden. Ich hab nämlich auch so einiges für uns arrangiert.", erklärte sie ernst, "Aber erst einmal wüsste ich gern, ob du dir vorstellen kannst, wieso er dich jetzt töten lassen wollte." Janine zog die Bein an sich und schlang die Arme um sich. "Ich weiß es nicht. Eigentlich läuft es gut zwischen uns. Naja, gut... Aber auch nicht anders als vorher. Er fickt halt rum, mit wem er will und ich gehe ihm im Haus aus dem Weg. In letzter Zeit war er zwar irgendwie etwas merkwürdig. Aber wir hatten keinen Streit oder so etwas. Ich ab mich nur unsicher gefühlt. Jetzt weiß ich auch wieso."

"Gut. Dann hat es also wohl nichts mit euch beiden zu tun. Vielleicht ist es etwas von außen?", überlegte Melanie. "Er hat heute erwähnt, es gäbe Probleme mit den Rumänen, die sich hier im Gebiet breit machen und Drogen verkaufen. Die halten sich wohl an keine Regeln, verkaufen das Zeug an Schulen und so. Aber er kann mit denen wohl nicht so einfach Krieg anfangen." Melanie legte den Kopf schief. "Das könnte natürlich etwas sein. Vielleicht will er deinen Tod als Rechtfertigung für einen Krieg benutzen?"

Janine schüttelte sich. "Das wäre..." Sie stockte. "... fürs Geschäft.", ergänzte Melanie und sie nickten sich zu. "Das könnte des Rätsels Lösung sein. Aber du sagtest vorhin, du hättest, etwas für uns arrangiert?" Melanie nickte. "Ich habe eine hübsche Anzahlung ausgehandelt. Die liegt vermutlich gleich im Schließfach." Janine sah ihre Freundin kritisch an. "Anzahlung? Wieviel hast du denn ausgehandelt für meinen Kopf?" Melanie verkniff sich ein Grinsen. "250.000 Euro. Die Hälfte vorher."

1 Kommentar:

  1. Na, da hat Janine also richtig Glück gehabt. Melanie meint es ehrlich und hat nicht vor sie zu töten. Das hätte sie ja jetzt mal gerade tun können. Es ist ja niemand da.

    Also wie ich vermutet habe könnte ihr Mord ein Auslöser für geschäftliche Problemchen sein. Ein sich rächender Ehemann hat alle Gründe dieser Welt, sofern nicht bekannt ist, was für eine Ehe die geführt haben.
    Aber wie können Melanie und Janine nun aus der Sache herauskommen? Und wie stellen sie sich vor, mit 250tausend irgendwo neu anzufangen?

    Ich bin immer noch gespannt!

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