Dienstag, 11. Dezember 2012

Adventskalender 2012 - 11. Dezember

Dies ist das elfte Kapitel des Adventskalenders 2012. Eine Auflistung dieses und der vergangenen Adventskalender findet ihr im Inhaltsverzeichnis.

Diesmal war Janine es, die den Kontakt gesucht hatte. So saßen Manfred und Janine gemeinsam am Küchentisch und aßen zu Abend. Sie hatte es allerdings so aussehen lassen, als wäre es Zufall gewesen. "Möchtest du auch noch einen Kaffee?", bot sie sogar an und stellte die Teller in die Spülmaschine. "Okay.", meinte er überrascht und holte Milch aus dem Kühlschrank und stellte die Zuckerdose auf den Tisch.

Janine füllte am Automaten zwei Tassen mit Kaffee und schob Manfred eine hinüber. Dann zog sie die Knie an und stemmte die Schienbeine gegen die Tischkante. Sie nahm die Tasse zwischen die Handflächen und blies sich von ihren braunen Locken aus dem Gesicht. Dann schielte sie hinüber zu Manfred. Sie musste etwas schmunzeln. Es hatte sie nie großartig gestört, dass er fast zehn Jahre älter war, als sie selbst. Sie selbst fand, dass sie für ihre 34 Jahre noch gut aussah. Das führte sie nicht zuletzt auf ihr regelmäßiges Training zurück.

Doch bei Manfred wurden nun die Schläfen grau, wie sie amüsiert feststellte. "Was ist so lustig?", fragte er überrascht. Er hatte den Blick durchaus bemerkt. "Du wirst grau.", sagte sie ungeniert. Sie streckte einen Arm aus und zupfte an den Haaren an seinen Schläfen. "Genau da.", kicherte sie und widmete dann wieder mit beiden Händen ihrem Kaffee. "Du bist auch nicht mehr taufrisch.", gab Manfred spitz zurück und versuchte sie feindselig anzusehen. Doch ihrem gewinnenden Lächeln hatte er nie gut widerstehen können.

Als sie sah, wie der Groll aus seinem Gesicht verrauchte, schlürfte sie genüsslich an ihrer Tasse. "Wieso bist du eigentlich hier? Bist du Donnerstags nicht sonst bei deinem Mädelsclub?", fragte Manfred schließlich. "Fällt heute aus. Zwei sind krank und der Rest hat keine Lust.", gab sie zwischen zwei Schlucken zurück. Das war zwar gelogen, aber die Gefahr, dass er das herausfand, war beliebig gering. Sie war heute extra hier geblieben, um zu sehen, was an ihrer Vermutung dran war.

Eigentlich hoffte sie, dass Manfred von selbst anfangen würde zu reden. Doch er saß, wie so oft, eisern schweigend am Tisch und trank seinen Kaffee. Janine verbarg ihre Enttäuschung darüber, und versuchte sich selbst in einem lockeren Gesprächsanfang. "Und läuft bei dir alles gut?", fragte sie fast etwas schüchtern. "Willst du jetzt übers Geschäft reden?", meinte er unfreundlich. Sie zuckte die Schultern. "Einfach mal wieder miteinander reden.", meinte sie sanft.

2 Kommentare:

  1. jetzt bin ich auch auf dem stand beim adventskalender und liest sich wirklich spannend. ich glaub ja das janine und die killerin gaaaanz schön eng miteinander sind ;)

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  2. Den Eindruck habe ich allerdings auch. Aber gerade das macht die Sache ja so spannend.
    Ihr Mann ist ja der Ausbund an Unfreundlichkeit. Dass sie ihn ueberhaupt noch anlaecheln kann muss ja bedeuten, dass sie etwas in der Hand hat.
    Und sie stichelt noch in seiner Eitelkeit herum. Wlllen wir hoffen dass ihr Plan Aufgeht.

    LG Kay

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