Montag, 3. September 2012

Schulschluss

Dies ist eine Fortsetzungsgeschichte. Für eine Inhaltsübersicht zu bisherigen Inhalten schaut doch bitte hier: Übersicht Nadja

Es stellte sich als ziemlich einfach heraus einen ukrainisch sprechenden Anwalt zu finden. An der Hotelrezeption hatte er danach gefragt und war sofort an eine große Kanzlei verwiesen worden, in der etliche Sprachen vertreten waren. Unter anderem arbeitete dort ein Rumänischstämmiger Anwalt, welcher außer Russisch und Rumänisch auch Ukrainisch im Sprachrepertoire hatte. Und direkt am Nachmittag war auch ein Termin frei. Allerdings musste Mykola ziemlich schlucken über die Summe, welche er bereits als Vorschuss mitbringen sollte. Das würde ein großes Loch in die Kasse reißen.

Dafür war das Treffen umso erhebender. Er hatte vor seiner Abfahrt in der Ukraine auch einen Anwalt aufgesucht, eigentlich um die Sache mit seiner zweiten Frau zu klären, doch der hatte ihn erst auf seine Möglichkeiten Lelya gegenüber aufmerksam gemacht. Und glücklicherweise wohl auch richtig informiert. Nun hatte er sich die Informationen hier vor Ort bestätigen lassen können. Außerdem gab es wohl eine Rechtsbeihilfe, welche die Botschaft in solchen Fällen bezahlte. Insofern war das Loch, welche diese Beratung in die Kasse riss, nun doch nicht so groß, wie befürchtet.

Als Mykola das Anwaltsbüro verließ ging er beschwingt über die Straße. Das war wirklich sehr gut gelaufen. Er schaute auf die Uhr. Es war gerade kurz nach drei. Einmal mehr kramte er seinen Stadtplan heraus. Das Anwaltsbüro lag gar nicht so weit entfernt von Marias Schule. Vielleicht hatte er dort ja Glück? Er schätzte die Entfernung auf etwas mehr als zwei Kilometer. Da für den Tag ja ohnehin nichts mehr anlag, war es doch auf jeden Fall den Versuch wert.

Es klingelte genau in dem Augenblick als Mykola in die Straße einbog in welcher die Schule lag. Mit nur wenig Verzögerung wurden die Türen des Gebäudes aufgerissen und die Schüler strömten auf den Hof und direkt weiter zu den bereitstehenden Bussen oder zu ihren Fahrrädern. Maria hatte sich auf ein kleines Mäuerchen gesetzt um sich ihre Inline-Skates anzuschnallen. Die Schuhe stopfte sie in den Schulrucksack und warf ihn sich auf den Rücken. Dann zog sie die Riemen fest und setzte den Helm auf.

Es war eine ziemliche Diskussion am Morgen gewesen. Wenn es nach ihrer Mutter gegangen wäre hätte sie sowohl gebracht, als auch abgeholt werden sollen. Allerdings hatte Maria sich schließlich durchgesetzt und versprochen außerhalb des Schulgeländes, außer an roten Ampeln, nicht anzuhalten und sofort in die Wohnung zurückzukehren. Außerdem musste sie zusagen, sich sofort zu melden, wenn sie daheim angekommen war. Maria selbst verstand die ganze Aufregung nicht recht, aber als Alternative blieb nur, bei der Spätbetreuung für über zwei Stunden zu warten, bis ihre Mutter Feierabend hatte, und sie abholen würde. Insofern hatte sie die Versprechen gern gegeben.

2 Kommentare:

  1. Hallo?
    Wieso geht das nicht weiter?! Was hat der Anwalt gesagt? Und wieso ist Mykola so beschwingt? Und was macht er jetzt mit Maria?
    Ich will aber mal schwer hoffen, dass Maria sich an ihre Versprechen hält. Allerdings habe ich da schwere Zweifel.

    Oh, ich hasse diese Cliffhanger!

    LG Kay

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  2. Aha,er geht auch zu einem Anwalt und ist mit dem ERgebnis des Besuches zufriedn? Das kann ja für die anderen nur einen Nachteil bedeuten.
    Hoffentlich hält sich Maria an ihr Versprechen und läßt sich nicht von Mykola ansprechen und einwickeln.

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