Dienstag, 18. September 2012

Eine Feier mit 1000 Leuten

Dies ist eine Fortsetzungsgeschichte. Für eine Inhaltsübersicht zu bisherigen Inhalten schaut doch bitte hier: Übersicht Nadja

Nadja hatte Joes Versprechen an dem Abend nicht mehr infrage gestellt. Sie schämte sich und hatte Angst undankbar zu erscheinen. Dennoch hatte sie arge Bedenken, er könnte es sich zu einfach machen. Ihr kamen hunderte Gedanken, wie das noch schief gehen könnte. Auch setzte sich in ihrem Kopf die Idee fest, ihr Vater könnte den Plan, sie mit Ivan zu verheiraten noch nicht ganz aufgegeben haben.

In Amerika hatte sie sich seit dem ersten Tag sicher gefühlt. Es war ihr klar, dass es ihr immer frei gestanden hätte, nach Kiew oder auch sonstwohin auf der Welt zu fahren. Doch der Gedanke irgendjemand könnte bestimmen, dass sie das Land wieder verlassen müsste, war ihr nie in den Sinn gekommen. Und nun tauchte Mykola einfach hier auf und zerstörte dieses gesamte Gefühl der Sicherheit. Auch wenn der Anwalt schließlich doch recht zuverlässig geklungen hatte, war diese Drohung doch, wie ein Damoklesschwert, über ihr hängen geblieben.

Am Sonntag hielt sie es nicht mehr aus. Als Maria nach dem Frühstück einmal mehr im Wohnzimmer verschwunden war, um auf dem gigantischen Fernseher demonstrativ ihrer Langeweile aus dem Weg zu gehen, schaute sie verlegen zu Joe. "Ich hab ein bisschen Angst.", flüsterte sie halblaut. Überrascht, schaute Joe sie an. "Wir werden auch deine Mutter schon beschützen Ich werde nicht zulassen, dass dein Vater zerstört, was sie sich hier aufgebaut hat.", gab er sofort zurück. Doch Nadja schüttelte den Kopf.

"Ich habe Angst, dass er mich mitschleppt. Du sagst, du kommst und heiratest mich. Aber was, wenn ich dann schon verheiratet bin?", presste sie gequält hervor. Joe zog Nadja seufzend zu sich heran. "Wenn sich das herausstellt, komme ich vom ersten Tag an mit nach Kiew und bleibe mit dir dort, bis du 18 bist und selbst heiraten darfst! Oder wir fliehen irgendwohin, wo du schon vorher heiraten darfst. Irland vielleicht, oder Las Vegas.", schlug er vor.

Auch wenn Nadjas Bedenken damit noch immer nicht ganz zerstreut waren, breitete sich einmal mehr das gute Gefühl von Joes bedingungsloser Hingabe an sie aus. "Das würdest du tun?", hakte sie verunsichert nach. "Ich habe doch gefragt, ob du mich heiraten willst. Und du hast ja gesagt! Also warum sollte ich das jetzt nicht mehr machen, wenn ich dich damit vor diesem Schwein, dass dein Vater ist, beschützen kann?" "Aber willst du denn keine große Feier haben und eine richtig große Hochzeit?" "Ich will dich beschützen. Ich möchte, dass du meine Frau wirst. Ob wir dabei allein sind. Deine Mutter dabeihaben oder eine Feier mit 1000 Leuten. Das ist mir egal.", bekräftigte Joe. Nadja atmete schwer.

1 Kommentar:

  1. Hach, Joe ist ein Romantiker. "Wir fliehen.." Das wärmt ein Mädchenherz natürlich :-)

    Mykola wird nicht verhindern können, dass Joe an Nadjas Seite klebt wie ein angewachsenes Körperteil. Er müsste schon Gewalt anwenden und warum sollte er das tun? Irgendwann wird er erfahren, wie schweinereich Joe ist und wahrscheinlich eher versuchen, seinen Schwiegersohn anzuzocken.

    Nadja tut mir einfach leid. Die Zeit der Abschlussprüfungen sollte nicht mit solchen Problemen gefüllt werden. Erst die Schwangerschaft, dann die blöde Hillary und nun der blöde Erzeuger. Vater will ich den ja gar nicht nennen.

    Lelya tut mir aber genauso leid. Im Glauben, das Beste für ihre Kinder und auch sich zu tun hat sie einen Fehler begangen, der nun üble Folgen haben könnte. Trotzdem will ich einfach nicht daran glauben, dass es nicht noch ein Hintertürchen gibt. Und wenn das nicht, bin ich der Meinung, dass sich alles spätestens mit Marias Volljährigkeit wieder auflöst. Aber das wird noch eine harte Zeit. Hoffen wir einfach mal das Beste! *Joe Nevermind anstiert*

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