Freitag, 8. Juni 2012

Ungeplant

Dies ist eine Fortsetzungsgeschichte. Für eine Inhaltsübersicht zu bisherigen Inhalten schaut doch bitte hier: Übersicht Nadja

Nadja sank als ein Häufchen Elend auf dem Sofa zusammen. Mary hatte jetzt endgültig keine Lust mehr sich das Gejammer anzutun. Sie umarmte ihre Freundin kurz und flüsterte ein: "Das wird schon. Lass mich mal was ausrechnen.", ins Ohr. Dann setzte sie sich an den Schreibtisch und tippte wild auf dem Computer herum um die Funktionsweise und die Zuverlässigkeit der Schwangerschaftstests zu recherchieren.

Relativ schnell hatte sie ein Ergebnis gefunden. "Ich habe hier etwas.", erklärte sie recht sachlich. Nadja schaute auf und schniefte einmal ziemlich vernehmlich. "Was denn?" "Es gibt eine Fehlerwahrscheinlichkeit von 5% für ein negatives Testergebnis. Das heißt, dass die Chance, dass bei einer schwangeren Frau zwei Tests negativ anzeigen, beträgt nur 2,5 Promille." Nadja sah ihre Freundin völlig verständnislos an. "Und was bedeutet das?"

"Das ist nur die erste Hälfte. Die andere Frage ist ja, wie hoch die Fehlerwahrscheinlichkeit für ein positives Ergebnis ist." Nadja hatte den Mund offen stehen. "Laber nicht rum!", blökte sie schließlich. "Es gibt keine falsch-positiven Schwangerschaftstests. Du bist auf jeden Fall schwanger. Das mit den beiden negativen Tests ist ein unglaublicher Zufall! Vielleicht haben die beiden Tests nicht genug Pipi abbekommen, weil du es ja auf vier Streifen verteilen musstest."

Nadja sank in sich zusammen. Eine Minute saß sie schweigend da. Dann hob sie wieder den Kopf. "Irrtum ausgeschlossen?", griff sie nach dem letzten Strohhalm. Mary hatte noch mal den Text der die Tests beschrieb eingehender gelesen. Dann schüttelte sie den Kopf. "Irrtum ausgeschlossen.", bestätigte sie. Nadja seufzte und erstarrte förmlich auf dem Sofa. Nun konnte Mary sich nicht mehr entziehen und ging hinüber. "Was mach ich denn jetzt?", quetschte Nadja unter ihren Tränen heraus. Mary legte nun doch den Arm um sie und Nadja schmiegte sich sofort dankbar an.

"Du musst einiges tun. Du musst es Joe sagen. Du musst zum Arzt gehen, damit er das vielleicht nochmal bestätigt. Und dann musst du dir überlegen, ob du das Kind haben willst.", sagte sie in mütterlichem Tonfall. Nadja schniefte nur und angelte nach einem Taschentuch. Schließlich konnte Mary aber nicht mehr an sich halten. "Was ist eigentlich so schlimm daran?", maulte sie etwas. Nadja zuckte bei dem harschen Tonfall etwas in sich zusammen. "Ich bin schwanger!", bellte sie zurück. "Na und?", kam es prompt von Mary, "Andere freuen sich, wenn sie schwanger werden. Auch wenn es nicht geplant war."

1 Kommentar:

  1. Wo sie Recht hat, hat sie Recht :)

    Aber es ist natürlich nicht so wirklich einfach. Jetzt bräuchte ich ein Mathegenie, um zu errechnen, wie hoch die Wahrscheinlichkeit ist, dass Mary sich irrt. Aber ein falsches Ergebnis ist bekanntermaßen immer noch besser als gar kein Ergebnis, denn jetzt hat Nadja etwas zu tun.
    Sollte sich herausstellen, dass sie nicht schwanger ist und lediglich ihre Hormone verrückt spielen, dürfte die Erleichterung groß sein.
    Mary ist eine Liebe :) Natürlich hat sie Recht mit dem, was sie sagt. Nadja wollte irgendwann einmal Kinder und nun kommt es bereits jetzt. Besser könnte der Zeitpunkt nicht sein, aber dennoch ist es sicherlich schwer, alle gerade geschlossenen Pläne wieder umzuwerfen und neue zu erstellen.

    Sollten die Tests nun tatsächlich stimmen, wird Joe nun Vater und die beiden bilden bald eine kleine Familie. Vielleicht kommt noch mal ein Skandälchen hoch, dass Joe eine Minderjährige geschwängert hat und sie nun heiraten muss, aber dem können sie locker begegnen.

    Ich kann nicht anders, als zu glauben, dass Joe sich nach dem ersten Schreck riesig freuen wird. Nadja wird die besten Ärzte bekommen und wahrscheinlich wird Joe fast wahnsinnig bei dem Gedanken, es könnte Nadja nicht gut genug gehen. Nadja wird ihre durcheinanderpurzelnden Hormone an ihrem Joe auslassen und schließlich ein hoffentlich gesundes Kind auf die Welt bringen, während Joe wahrscheinlich feststellen muss, dass schwangere Frauen schwierig sind :D

    Eine schöne Vorstellung, aber wie ich unseren Herrn Nevermind kenne, wird er sich noch etwas einfallen lassen, was mich in den Wahnsinn treibt *schon mal ne Einweisung beschaffen geht*

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