Freitag, 22. Juni 2012

Nicht ganz dicht

Dies ist eine Fortsetzungsgeschichte. Für eine Inhaltsübersicht zu bisherigen Inhalten schaut doch bitte hier: Übersicht Nadja

Nadja spürte, wie sich alle Blicke auf sie richteten. Ihre Unterlippe bebte und sie spürte ein heftiges Ziehen, was durch den ganzen Körper ging. Sie starrte John ins Gesicht und versuchte etwas zu erwidern. Irgendeine blöde Antwort. Doch sie klappte nur zwei Mal den Mund auf und zu. "Oh mein Gott! Du bist wirklich schwanger!", lachte Johen sie jetzt aus. Nadja sackte in sich zusammen und wusste nicht, was sie erwidern sollte.

Der Lehrer rief ihn zur Ordnung. "John, halt den Mund. Das ist Unsinn und sehr indiskret!" Doch es war zu spät. "Schwanger?", kiekste ein Mädchen, dass neben John saß, deren Namen Nadja noch nicht einmal wusste. Nadja atmete heftig und spürte, wie sich ihre Augen mit Tränen füllten. Diese Aktion war ihr so unendlich peinlich. "Blödsinn!", presste sie schließlich heraus.

Sie wollte nur weglaufen. Einfach rausrennen zu ihrem Auto, nach Hause fahren und sich ins Bett legen und mit niemandem reden. Doch wenn sie jetzt die Klasse verließ würde sie es allen nur bestätien ,dass John Recht gehabt hatte. Wiesow war sie bei seiner blöden Bemerkung überhaupt stehengeblieben. Zitternd setzte sie nun wieder einen Fuß vor den anderen und tapste so zu ihrem Stuhl und setzte sich. Immer noch waren alle Blicke auf sie gerichtet. Auch der Lehrer war durch diese kurzen Zwischenrufe arg aus dem Konzept geworfen worden und musste sich noch sammeln.

"Bist du nun schwanger oder nicht?", hakte das Mädchen nochmal nach. Diesmal eilte der Lehrer schnell genug zu Hilfe. "Augen nach vorn jetzt. Was ist denn das für ein Benehmen hier? Ihr seid doch nicht mehr ganz dicht! Das sind doch keine Fragen die man irgendjemandem vor der Klasse stellt! Genausogut könnte ich dich, John, nach Erektionsproblemen fragen. Oder dich, Sabrina, ob du deinen Scheidenpilz in den Griff bekommen hast. Ich will sowas nie wieder hören.", beendete er die Diskussion. Sabrina schlug den Blick nieder. Dann drehte sie sich kurz zu Nadja herum. "'tschuldigung."

John war nicht so leicht klein zu kriegen. Er hatte Blut geleckt. "Danke, aber meiner steht wie ne eins! Und sie ist zusammengezuckt. Ich wette ich habe recht!", beharrte er. Jetzt platzte der Lehrer. "Raus! Pack deine Sachen und melde dich bei der Direktorin! Ich komme nach dem Untericht nach.", zischte er nur. Mit hektischen Buchstaben füllte er den Schein für das Sekretariat aus. "Ich habe es ernst gemeint! Raus! Ich dulde soetwas nicht!" "Oh man, was für ein Aufstand.", protestierte John, begann allerdings seine Sachen lässig in den Rucksack zu packen.

Nadja saß hinten in der Klasse und war froh, dass John gerade alle Aufmerksamkeit bekam. So hörte niemand außer Mary ihr leises Schluchzen, dass sie verzweifelt in den Griff zu bekommen versauchte.

2 Kommentare:

  1. *an den Kopf fass*
    oh mann...

    Nicht nur, dass sie sich selber fertig macht, jetzt hat sie bestimmt noch einen Feind mehr.

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  2. Dass der Lehrer eingegriffen hat ist gut und richtig. Es wird nur leider nichts helfen, denn die Saat ist ausgesät und die Gerüchteküche beginnt spätestens in der Pause zu brodeln.

    Nadja muss nun die Zähne zusammenbeißen, stolz den Kopf heben und zu ihrer Schwangerschaft stehen. Das Getratsche wird um so schneller wieder aufhören. Mit Weinen, Zittern und Zusammenzucken wird sie nur die Mäuler füttern, die sich ihretwegen zerreißen wollen.

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