Sonntag, 17. Juni 2012

Laborergebnisse

Dies ist eine Fortsetzungsgeschichte. Für eine Inhaltsübersicht zu bisherigen Inhalten schaut doch bitte hier: Übersicht Nadja

Dr. Berg versorgte die Einstichstelle und ließ Nadja fest auf ihren Arm drücken. "Ich schlage vor, während wir auf das Ergebnis warten, nehme ich dir schon einmal die ate Spirale heraus. Diese wirkt ohnehin nicht mehr und ist nur noch ein Fremdkörper in dir." Nadja nickte. "Einverstanden." Sie gingen hinüber in den Behandlungsraum und wenig später saß Nadja auf dem Stuhl und die Ärztin ging vorsichtig zu Werke. Währenddessen fing sie ein wenig an, Nadja auszufragen.

"Versteh das nicht falsch, aber weisst du von wem du schwanger sein könntest?", hakte sie nach. Nadja zuckte kurz die Schultern: "Was soll ich da falsch verstehen? Es ist von meinem Verlobten." "Du bist verlobt?" Nun war die Ärztin sichtlich verblüfft. Nadja spürte ein warmes Gefühl in ihrem Bauch, dass aber keineswegs davon kam, dass dort gerade jemand hantierte. Es klang einfach gut, wenn sie von Joe als ihrem Verlobten sprach. Irgendwie nahm dies noch einmal mehr den Schrecken der Schwangerschaft.

"Noch nicht so lang, aber ja.", bestätigte Nadja. Die Ärztin war zwischenzeitlich fertig geworden. Die Spirale lag in einer kleinen Schale und auch eine kurze Untersuchung hatte Nadja über sich ergehen lassen. "Du kannst dich wieder anziehen.", nickte die Ärztin und zog die Latexhandschuhe aus. Nadja hüpfte schnell vom Stuhl herunter. Auch gegenüber der weiblichen Ärztin war ihr diese Position nicht wirklich angenehm gewesen, wenn es auch besser war als bei einem männlichen Arzt.

"Es ist ungewöhnlich, dass ein Mädchen mit 17 verlobt ist.", hakte Dr. Berg nach und sah Nadja kritisch an. Ihre Ruhe, trotz Schwangerschaft, war fast gespenstisch und eine Verlobung irgendwie unglaubwürdig. Nadja zuckte wieder nur mit den Schultern. "Ich lebe schon fast zwei Jahre bei ihm. Und neulich hat er mich eben gefragt, ob wir heiraten werden. Und ich habe ja gesagt." Die Ärztin sah Nadja verblüfft an. "Du wohnst schon seit zwei Jahren bei deinem Freund? Du bist mit 15 bei ihm eingezogen?" "Mit 16. Es sind noch nicht ganz zwei jahre.", verbesserte Nadja. Nun war Dr. Berg vollkommen perplex.

Was Nadja da erzählte klang eher wie die Story eines ausgebüchsten Unterschichtmädchens. Wobei diese normalerweise keine Spiralen trugen. Und außerdem hatte sie gesehen aus dem Fenster gesehen, dass Nadja in einem teuren Importwagen vorgefahren war und auch das passte natürlich keineswegs zur Unterschicht. Kopfschütteltend gingen sie wieder hinüber ins Beratungszimmer. "Der Laborbericht ist da.", erklärte Dr. Berg, nicht zuletzt um erstmal das Thema zu wechseln. In der Klappe, wo sie eben das Blut hatte verschwinden lassen, steckte nun eine kleine Mappe. "Und?", fragte Nadja fast hechelnd. Dr. Berg schlug auf und überflog die Seite. "Herzlichen Glückwunsch, du bist schwanger!"

4 Kommentare:

  1. So... nun durchatmen, die Nachricht sacken lassen, freudige Wärme in sich spüren, dass da ein kleines, noch gar nicht sichtbares Leben entsteht, das aus Liebe gezeugt wurde, langsam lächeln und eine kleine Träne verdrücken.

    Ob Nadja sich schon freuen kann? Ob sie nun an Joe denkt, wie er reagierte bei der Nachricht und wie er noch einmal reagieren wird, weil es nun amtlich ist? Spätestens das sollte ja Freude auslösen, denn sie möchte ja eh irgendwann Kinder. Und genau betrachtet, kommen die wohl fast immer zum falschen Zeitpunkt. Sagt meine Mutter ^^

    Es kann Nadja ziemlich egal sein, ob die Ärztin ihr glaubt oder nicht. Spätestens, wenn Joe einmal zur Ultraschalluntersuchung mitkommt, wird sie ihr glauben und selbst dann wäre es egal.
    Tja... Lelya wird Oma, Nadja Mama, Maria Tante... Das Lebensblatt hat sich etwas gedreht und den Blick auf neue Ziele geöffnet, neue Erlebnisse, neue Probleme und neue Aufgaben. Und wie ich finde, auf einen weiteren Sonnenstrahl.

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  2. Bisschen unlogisch, ist man schwanger verschließt ein Schleimpfropf die Gebärmutter und jedes daran rumfummeln kann zur Fehlgeburt führen ;)

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  3. Ich kann nicht ganz einsehen, was du meinen könntest, Herr/Frau Anonym :)
    Wäre das tatsächlich so, würde kein Frauenarzt eine innere Ultraschalluntersuchung durchführen, die die Beschaffenheit der Gebärmutterschleimhaut sichtbar macht. Anhand dieser kann der Arzt erkennen, ob sich ein Ei eingelagert hat und ob die Gebärmutterschleimhaut intakt und stabil ist. Ist sie es nicht, erkennt der Arzt Abbruchstreifen. Und die wären schon da, bevor der Arzt "daran herumfummelt". Könntest du das bitte genauer erklären? Ich bin neugierig :)

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  4. Uff... also ich kann nur von mir sprechen... aber mein Arzt hat damals nur Untersuchungen mit diesem "tollen" (Vorsicht: Ironie) Ultraschallstab durchgeführt und hört sich jetzt blöd an, aber weiter ist er nicht vorgedrungen.

    Ich denke mal, dass Herr/Frau Anonym doch etwas falsch informiert war/ist. ^^ Aber das mit dem Schleimpropf ist so richtig, der verschließt die Gebärmutter sobald eine Schwangerschaft beginnt, damit keine Krankheitserreger/Keime/Whatever an das Kind kommen. Naja genug Senf dazu gegeben. Der werte Autor wird sich sicher vorher schlau machen, bevor er irgendwas tippselt. :)
    Lg Jay

    P.s. Kay irgendwann komme ich hoffentlich auch mal dazu deine Werke aufmerksam zu lesen, nur momentan fehlt mir leider die Zeit.

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