Donnerstag, 28. Juni 2012

Jetzt die Kohle

Dies ist eine Fortsetzungsgeschichte. Für eine Inhaltsübersicht zu bisherigen Inhalten schaut doch bitte hier: Übersicht Nadja

Wiktor verschloss den Umschlag mit dem Bericht sorgfältig. Dies war einer der simpelsten Aufträge seit langem gewesen. Offensichtlich war der Mann einfach zu dumm einen Computer zu benutzen. Schon die ersten paar Anfragen im Internet hatten veritable Treffer, wie ein Facebook-Profil zu Tage befördert. Der Rerst danach war ein Kinderspiel. Adressen und Telefonnummern herausfinden, Lebensläufe skizzieren und schließlich den Bericht für den Auftraggeber formulieren. Keine drei Stunden Arbeit und er hatte nichteinmal das Büro verlassen müssen.

Ganz so billig würde es allerdings trotzdem nicht werden. Denn auf der Rechnung befanden sich natürlich etliche Anrufe in die Vereinigten Staaten, welche als Spesenkosten zu bezahlen waren. Kurz hatte Wiktor überlegt auch noch eine Reise abzurechnen, aber das wäre ihm dann doch zu riskant vorgekommen. Schließlich waren alle ausgedruckten Bilder von Häusern und sonstigen Gebäuden, ziemlich klar als Ausdrucke aus Dem Internet erkennbar. Auch so würde es für die kurze Arbeit einen beachtlichen Stundenlohn geben.

Er schob den Umschlag in seine Manteltasche und machte sich auf den Weg. Er liebte es seine Klienten in Cafes, Tiefgaragen oder sonstigen Plätzen, die ihm gerade einfielen, zu treffen. Das verlieh der ganzen Sache ein ziemliches Agentenflair und auch die Kunden fanden es toll nicht in ein simples Büro zu gehen, sondern auf einer Parkbank verstohlen einen Umschlag zugesteckt zu bekommen. Wiktor amüsierte sich dann immer wieder, wenn er zuschaute, wie derjenige sich enfernte und verzweifelt versuchte den Umschlag in irgendeine Tasche zu stecken. Er selbst hatte sich große Taschen, extra für diesen Zweck in seinen Mantel genäht.


Heute war eine ziemliche Spelunke als Treffpunkt ausgemacht. "Lezter Tisch, hinten links in der Ecke.", hatte seine Ansage gelautet. Und tatsächlich: Als er den Laden betrat, saß der Mann bereits am Tisch und trommelte nervös mit den Fingern. Als Wiktor sich näherte sprang er auf doch Wiktor drückte ihn wieder runter. "Pssst - nicht so auffällig.", zischte er. Der Mann sank wieder auf seinen Stuhl. Wiktor ließ sich ebenfalls nieder und winkte der Kellnerin und bestellte mit einer Gest einen Wodka. Erst als die Kellnerin den brachte, begann er zu spreche.

"Ich habe sie gefunden. Alle. War aber nicht ganz einfach.", erklärte er mit extra rauer stimmer. "Alle?", hakte der Mann nach. "Seattle. USA.", hauchte Wiktor und stürzte die erste Hälfte des Wodkas in sich hinein. "Seattle? Sicher? Ich war so sicher, sie wären in Deutschland." Wiktor schüttelte nur den Kopf. "Sattle. Sicher!", gab er zurück und zog jetzt den Umschlag aus dem Mantel und legte ihn flach auf den Tisch und lehnte sich mit den Armen darüber. "Jetzt die Kohle.", verlangte er.

2 Kommentare:

  1. "Alle" Da meint wohl jemand die Familie, hm was will denn der Papa von Nadja schon wieder und woher hat er so viel geld, vielleicht von dem typens den sie mal heiraten sollte, aber egal sie ist ja schon beschmutzt *hihi*

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  2. Ihre Beschmutzung hat ihn ja beim letzten Besuch auch nicht davon abgehalten, sie doch noch zu verkuppeln.
    Wenn er jetzt plötzlich wieder Interresse zeigt, dann doch nur, weil er denkt, die im goldenen Westen schropfen zu können.

    Das soll er dann mal versuchen. Wenn der Detektiv nicht weiter gesucht hat als über Fb dann ist Joe noch gar nicht bekannt. Hehe... Das würde murren gefallen... Papa weiß noch gar nicht mit wem er sich anlegt.

    Die Frage ist; wie will er den Kontakt aufnehmen? Persönlich? Wie will er das finanzieren? Er ist doch sogar zu blöd, selbst mal in Fb nach seinen Töchtern zu suchen.

    Hach...da tut sich eine ganz neue Seite auf. Fein fein....

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