Mittwoch, 20. Juni 2012

Es geht mir gut

Dies ist eine Fortsetzungsgeschichte. Für eine Inhaltsübersicht zu bisherigen Inhalten schaut doch bitte hier: Übersicht Nadja

"Was kann ich dagegen tun?", hörte Nadja sich, nach dem Vortrag der Ärztin frage. Und im selben Moment kam es ihr albern vor. Gestern Abend noch wäre ihr jeder Lichtblick, der ein Ende der Schwangerschaft in Aussiht gestellt häte, gelegen gekommen. Und nun verteidigte sie schon vehemend dieses Kind, dass doch bislang kaum da war, gegn ihren eigenen Körper. Diese Vorstellung entlockte ihr ein leichtes Lächeln. Dr. Berg lächelte zurück. "Gesund leben. Vermeide, was ich dir gesagt habe und iss worauf du Hunger hast. Und nimm keine Medikamente, ohne das vorher mit mir, oder einem anderen Arzt, abzusprechen."

Nadja nickte. "Das werde ich!", versprach sie feierlich. Nadja und Dr. Berg saßen sich ein paar Augenblicke stumm gegenüber. "Hast du noch Fragen?", brach die Ärztin dann das Schweigen. Nadja schüttelte den Kopf: "Für den Augenblick bin ich ziemlich überwältigt und in meinem Kopf rumort es ziemlich. Aber wir sehen uns ja sicherlich wieder." "Ganz bestimmt. Du bist jetzt in der dritten Woche der Schwangerschaft. Den nächsten Termin sollten wir in etwa acht Wochen ansetzen. Und natürlich kannst du jederzeit vorbeikommen, wenn du Schmerzen hast, die Morgenübelkeit zu groß wird, oder sonst etwas ist." Nadja nickte und erhob sich vom Stuhl. "Danke.", lächelte sie sanft.

Wie auf Wolken schwebte sie aus der Praxis und ging zu ihrem Wagen. Immer noch ziemlich geschafft ließ sie sich auf den Fahrersitz fallen und atmete tief durch. Ihr Magen gab ein hunriges Gluckern von sich. Beim Frühstück hatte sie so gut wie nichts herunterbekommen und da war es nur logisch, dass sie jetzt Hunger hatte, doch Reflexartig legte sie die Had flach auf ihren Bauch, wo sie das Kind vermutete. Seufzend schaute sie an sich herunter. Ihre schlanke Linie, auf die sie schon stolz war, würde sich wohl für einige Zeit hinter der Schwangerschaft verstecken.

Dann griff sie zum Handy und wählte Joes Büro an. Noch ehe es das erste Mal geklingelt hatte, hörte sie Joes Stimme aus der Freisprecheinrichtung. "Nadja?" "Hallo Schatz. Du wirst wohl Papa.", meinte Nadja überrascht von dem plötzlichen Gesprächsbeginn, "Hast du neben dem Telefon gewartet?" "Seit deiner SMS" Nadja musste etwas lächeln. Doch Joes Anteilnahme gab ihr weiterhin ein Gutes Gefühl mit der Sache. "Geht es dir gut?", fragte Joe nach einem Augenblick Stille. "Ich werde ein Jahr später studieren. Ich werde fett werden, Schmerzen haben, mir Morgens vermutlich die Seele aus dem Leib kotzen und in meinem Bauch wächst ein kiloschweres Baby.", fasste sie ihre Situation zusammen. Joe schwieg betreten. "Und trotzdem geht es mir gut!", setzte Nadja nach einer kurzen Pause nach.

1 Kommentar:

  1. Nun hat Nadja sich also entschieden und freut sich :).

    Joes Reaktion ist herrlich! Da konnte es jemand ja gar nicht mehr abwarten. Jetzt muss er Nadja nur nicht klar machen, dass ein Babybauch nicht fett ist. Allerdings scheint es sich fett anzufühlen. Blöde Sache das^^
    in Gedanken bin ich schon dabei Joe im Kreißsaal zu sehen, hilflos; aufgeregt, unsicher und von Nadja angeschrien... Aber bis dahin ist ja noch ein weiter Weg...
    LG Kay

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