Donnerstag, 21. Juni 2012

Biste schwanger?

Dies ist eine Fortsetzungsgeschichte. Für eine Inhaltsübersicht zu bisherigen Inhalten schaut doch bitte hier: Übersicht Nadja

Nadja stellte den Wagen auf dem Parkplatz der Schule ab. Es war gerade Unterricht und dementsprechend war es völlig ruhig auf dem Schulgelände. Die Ärztin hatte angeboten, ein Attest für die Schule zu schreiben, falls Nadja heute lieber zu Hause ihren Gedanken nachhängen wollte, doch sie hatte das abgelehnt. Auch Joe hatte geraten lieber zuhause zu bleiben, aber Nadja war nicht danach sich zu verkriechen.

Sie atmete tief durch. Schon die ganze Fahrt über hatte sie gegrübelt, wem sie davon erzählen und wie se überhaupt damit umgehen sollte. Die Ärztin hatte davor gewarnt, vor der zwölften Schwangerschaftswoche allzu viel Euphorie zu verbreiten und es jedem zu erzählen. Dies würde nur dazu führen, dass man all diesen Leuten dann wieder das Gegenteil erzählen musste, wenn es schief gehen würde. Doch Mary konnte sie es ja jetzt kaum verheimlichen.

Ihre Mutter würde sich wohl arg vor den Kopf gestoßen fühlen, wenn sie erst im dritten Monat der Schwangerschaft überhaupt davon erfuhr. Und wem sie es darüber hinaus erzählen sollte, fiel Nadja ohnehin gerade nicht ein. Blieb nur die Frage, was mit dem Rest der Clique war. Vielleicht war es da tatsächlich schlauer, die Klappe zu halten. Damit ließe sich vermutlich auch vermeiden, dass sich die Nachricht in der Schule unkontrolliert verbreitete.

Die meisten waren immer noch dabei, über ihre Beziehung zu Joe die Köpfe zusammen zu stecken. Da waren Nachrichten über eine Schwangerschaft mit Sicherheit nicht gut dafür, dass das Gerede aufhörte. So war es vermutlich das Beste. Auf Mary konnte sie sich verlassen, doch Linda und Ashleys Verschwiegenheit war durchaus zweifelhaft. Also würden die erst später davon erfahren.

Leise ging Nadja durch die Schule und schlüpfte in den Klassenraum. Sie warf Mary einen freundlichen Blick zu und entschuldigte sich beim Lehrer. "Ich hatte einen Arzttermin.", sagte sie halblaut, als sie vorn am Pult stand. Der Lehrer nickte freundlich. "Das klärst du einfach mit dem Sekretariat. Setz dich bitte." Als Nadja sich umdrehte blickte sie ins feixende Gesicht von John, einem Jungen aus ihrem Jahrgang. "Na? Warst beim Arzt? Biste schwanger von deinem Lover?" Nadja zuckte heftig zusammen.

3 Kommentare:

  1. Also ich habe es meiner Mutter direkt gesagt, als der Test positiv war. Immerhin ist eine Mutter doch wieder näherstehend als eine Freundin, selbst wenn es die beste Freundin ist. Mal schauen was Nadja macht. Aber an ihrer Stelle würde ich es "Mama" sagen, sonst kommts vielleicht zu Streitigkeiten oder eben, dass ihre Mutter sich sehr vor den Kopf gestoßen fühlt. Was ist eigentlich aus Nadjas Bruder geworden???
    Lg Jay

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  2. Ich finde auch, dass Lelya es erfahren sollte. Mütter haben auch ein Recht darauf, mit den Töchtern mit zu zittern, ob es gut geht. Und vielleicht hat sie ja auch den einen oder anderen guten Rat auf Lager :)

    Was den Bubi von der Schulbank betrifft: Anlächeln, ausholen, reinschlagen! Das hat er verdient! Eine schallende Ohrfeige vor der ganzen Klasse :) Immerhin hat er gerade Nadja noch wesentlich schlimmer diskreditiert. Er hat sie quasi als Flittchen hingestellt, und selbst wenn er ins Schwarze getroffen hat, so kann man ihr Zusammenzucken auch aus Reaktion auf die Beleidigung interpretieren und nicht als ertappt.
    Nach der Ohrfeige darf sie dann sagen: Himmel, ich wusste gar nicht, dass du so scharf auf mich bist, dass dich der Neid förmlich zerfrisst.
    Sie darf aber auch Arsch zu ihm sagen ;-)

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  3. jetzt cool umdrehen und sagen:
    "hast du mich gerade fett genannt?"

    :-D

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