Montag, 21. Mai 2012

Noctambule III: Anyas Spiel

Dies ist ein Kapitel aus KayGees Noctambule Band Drei. Für eine Inhaltsübersicht zu bereits veröffentlichten Inhalten schaut doch bitte hier: Inhaltsübersicht Noctambule III

Anya konnte seine Angst überdeutlich riechen. Sein Blut schoss durch seine Adern und gab seinen Duft ungehindert durch die sich öffnenden Poren der Haut ab. Sie nahm beruhigt wahr, dass er frei von Medikamenten oder Alkohol war und ihre Gier wuchs mit jeder Sekunde weiter an. Doch noch war sie nicht fertig mit ihrem Spiel. Noch hatte Lechaivre nicht genug gelitten.



Das Fenster hatte sie nicht ohne Grund geöffnet. Ihr feines Gehör nahm das leise Geräusch auf, das sie erwatet hatte und seither wusste sie, dass Armand sich im Schatten des Zimmers nahe des Fensters aufhielt und schweigend beobachten würde, wie sie vorging. Er würde sie nicht stören, das hatte er versprochen. Er wollte sie nur im Ernstfall beschützen, was er als Bedingung für diesen Abend verlangt hatte.
Innerlich lächelte Anya. Er war bei jedem ihrer Ausflüge dabei. Und er liebte es inzwischen, sie dabei zu beobachten.
Ihre Konzentration wandte sich wieder Lechaivre zu, dessen Brust sich atemlos hob und senkte. Sie hatte ihren schmalen Körper halb auf ihn gelegt, sodass er ihre Brüste deutlich auf seinem Oberkörper spüren musste. Ihre Hand hielt ihn mühelos auf dem Rücken liegend und offensichtlich wagte er es nicht, sie grob anzufassen. Er berührte sie überhaupt nicht, sondern klammerte sich in dem Polster seines Sofas fest.

Sie genoss seinen fassungslosen Augenausdruck ebenso wie den starken Puls, den sie hören und spüren konnte. Nach ihren letzten Worten kroch nun verstörte Panik in ihm hoch und er versuchte einen neuen Ausbruchsversuch. Wieder drückte er sich hoch, diesmal aber packte er auch ihre linke Schulter mit seiner rechten Hand, um sie von sich zu werfen. Anya reagierte blitzschnell. Zu schnell für seine Augen, doch auch wenn er nicht hatte sehen können, dass sie sich überhaupt bewegte, spürte er schmerzhaft wie ihre Stirn gegen sein gebrochenes und noch lange nicht verheiltes Jochbein schlug.
Der Schmerz explodierte in seinem Kopf. Er sah helle Blitze vor seinen Augen und ließ sie sofort aufwimmernd los, um seinen dröhnenden Kopf zu halten.
"Du wirst doch nicht aufstehen wollen, oder? Ich habe doch noch gar nicht angefangen!" Ihre Stimme hatte den feinen Singsang einer Nachtigall und auch durch sein Schwindelgefühl und seine Schmerzen wirkte sie berauschend.
Stöhnend stierte er sie an, jede Gegenwehr aufgebend. Anya lächelte nun breit und genoss es, wie seine Pupillen sich beim Anblick ihrer spitzen Zähne fassungslos weiteten. Er öffnete den Mund zu einem Schrei, brachte jedoch außer einem Stöhnen keinen Laut heraus.

Genussvoll senkte Anya den Kopf und ließ ihre Zungenspitze über seinen Hals gleiten. Er bäumte sich auf, streckte aber den Hals, als wollte er mehr davon spüren. Gleichzeitig schüttelte er kaum merklich den Kopf, was sofort neue Schmerzen auslösen musste. Sie hatte ihn schon da, wo sie ihn haben wollte. Lustvolle Sehnsucht nach Berührungen und gleichzeitig wilde Angst, Panik und den Wunsch, sie möge damit aufhören. Amüsiert legte sie den Kopf schief.
"Macht dich das geil, du französischer Superhengst? Würdest du mich auch so gerne zureiten und zähmen?" schnurrte sie leise. Sie wusste, was ihre Stimme in ihm auslöste und musste nicht an ihm hinunter sehen, um die pralle Ausbuchtung in seiner Hose zu sehen.
"Ist es nicht schrecklich demütigend, so geil zu werden? Ganz gegen deinen Willen? Ich könnte jetzt alles mit dir tun, weißt du." raunte sie und leckte erneut über die köstliche Hauptbahn, die sein Blut rauschend transportierte. Er schüttelte stöhnend den Kopf und bog den Körper durch.
Seine Hand hatte wieder ihre Schulter gepackt, doch schien sie das überhaupt nicht zu stören. Er war nicht in der Lage, sie auch nur ansatzweise von sich fortzubewegen. Seine Verzweiflung schlug ihr so heftig entgegen, dass sie eine Gänsehaut bekam.
Wieder zeigte sie ihm ihr Gebiss für einen Augenblick, dann senkte sie den Kopf und ritzte mit einem Eckzahn seine Haut ein. Der kleine Blutstropfen, der sofort herausquoll, wurde von ihrer Zunge aufgefangen. Genussvoll raunend kostete sie sein Blut und hob den Kopf wieder.
"Ich könnte dich zureiten, Paul Lechaivre. Ich könnte auch einen Wallach aus dir machen. Oder ganz und gar ohne Schwanz. Möchtest du das?" Sie stieß ein raues, leises Lachen aus und konnte kaum genug davon bekommen, sein fasziniertes Entsetzen zu erleben.

1 Kommentar:

  1. Anya bekommt ja einen richtig fiesen Charakterzug...
    Sie hat lange bei Armand gelernt, wie man quält und nun lässt sie ihre Kenntnise an Lechaivre aus.

    Miriam würde die Show wohl auch gefallen, die hier, nicht zuletzt zu ihren Ehren, gegeben wird. Auch wenn sie sich vermutlich verstört abwenden würde.

    Und nun Anya - koste deinen Triumph. Aber mach es richtig.

    Liebe Grüße
    Joe

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