Samstag, 7. April 2012

Neugierig bleiben

Dies ist eine Fortsetzungsgeschichte. Für eine Inhaltsübersicht zu bisherigen Inhalten schaut doch bitte hier: Übersicht Nadja

Cybill schaute etwas irritiert. Sie hatte mit Rumgedruckse oder einer Ausrede gerechnet, keinesfalls damit, dass das Mädchen dermaßen offen reagieren würde. "Deinem Verlobten?", fragte sie ungläubig nach. "Ist das so unglaubwürdig?", meinte Nadja schulterzuckend. "Nicht viele Mädchen sind auf der High-School schon verlobt?", wandte Cybill etwas überfordert ein und versuchte möglichst schnell mit der unerwarteten Situation klar zu kommen.

Nadja sagte nichts, sondern schaute Cybill einfach weiter fragend an. "Wie lang bist du denn schon mit ihm zusammen?", hakte die junge Reporterin nun weiter nach. "Eine Weile schon.", lächelte Nadja nur stumpf. Cybill gefiel das gar nicht. Sie hatte gehofft, einen hübschen Skandal entdeckt zu haben oder wenigstens ein unmoralisches Verhältnis der beiden dichten zu können. Doch stattdessen saß das Mädchen hier völlig ungeniert und bezeichnete den Mann mit dem sie bei der Premiere war, als ihren Verlobten.

Mary saß grinsend daneben und beobachtete Cybills Versuche Nadja auszufragen. Offensichtlich war sie von der ersten Antwort ziemlich überrumpelt gewesen und das amüsierte Mary zusätzlich. "Ist das jetzt die große Wahrheit, die du rausfinden wolltest? High-School-Schülerin ist mit Firmenboss verlobt?", frotzelte sie weiter. "Es geht jedenfalls in die Richtung.", meinte Cybill etwas spitz und warf Mary einen deutlich genervten Blick zu. Dieses vorlaute Miststück wurde langsam wirklich nervig.

"Und was willst du nun noch rausfinden?", bohrte Mary weiter. "Mich würde interessieren, wie ihr euch kennengelernt habt.", meinte Cybill so sanft sie konnte zu Nadja. "Das ist keine Geschichte, die ich erzählen möchte.", sagte Nadja höflich und sah Cybill etwas mitleidig an. "Warum denn nicht?", kam die Nachfrage. Nadja blieb aber eisern. "Ich möchte das halt einfach nicht erzählen. Sagen wir, es ist privat.", ergänzte sie. "Aber es könnte die Leute durchaus interessieren, wenn ich etwas darüber schreibe" "Dann werden die Leute neugierig bleiben müssen.", sagte Mary stumpf.

1 Kommentar:

  1. Tja Cybill... allabätsch!!

    Nadja macht das sehr gut! Sie bleibt bei der Wahrheit und besteht auf ihrer Privatsphäre. Das ist nicht einfach für einen Teenie, immerhin steht ihr eine erfahrene Journalistin gegenüber und da braucht es schon Selbstsicherheit, sich einfach stur zu stellen. Das geht aber dank Mary.

    Hatte ich schon mal erwähnt, dass ich Mary mag? :-)
    Tja, da scheint man wohl auch über Facebook nicht die komplette Wahrheit herauszufinden. Ich findes es sowieso amüsant, dass sich Journalisten so gerne als die Wahrheitsfinder bezeichnen und nur im Auftrag der Gerechtigkeit unterwegs sind.
    Niemals wären sie wegen Geld oder Ruhm unterwegs, den man einheimsen könnte. Und niemals stehen sie unter Druck weil sie unverrichteter Dinge in die Redaktion zurückkehren... neeeeeeein :)
    Arme Cybill. Vielleicht findet sie ja noch einen Weg. Sie hat ja genug Fantasie. Da saugt man sich halt was aus den Fingern.

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