Donnerstag, 5. April 2012

Ich bin Journalistin

Dies ist eine Fortsetzungsgeschichte. Für eine Inhaltsübersicht zu bisherigen Inhalten schaut doch bitte hier: Übersicht Nadja

Nadja und Mary beäugten die junge Frau, die sich ihnen näherte, kritisch. Cybill gefiel das gar nicht. Sie hatte eigentlich ein wenig gehofft, noch als Schülerin durchzugehen, aber offensichtlich war sie von diesen beiden als Erwachsene enttarnt worden. Im Kopf ging sie schnell noch einmal Nadjas Freundinnen durch. Das dickliche Mädchen mit den brünetten Haaren neben ihr musste auf jeden Fall Mary sein. Dass Nadja nicht allein war, machte die Sache natürlich etwas schwieriger. Aber eigentlich war auch nicht zu erwarten gewesen, dass man in der Schule ein Vier-Augen-Gespräch würde ergattern können.

Cybill war nicht oft aufgeregt, doch diese Recherche war schon irgendwie spannend. Sie war selbst gerade 27 und konnte sich an ihre Zeit als Teenager noch gut erinnern. Normalerweise hatte sie mit jungen Menschen heutzutage aber nichts mehr zu tun. Sie schreib für die Klatschspalten von ein paar Zeitungen und verkaufte viele Artikel an Hochglanzmagazine. Ihr Spezialgebiet waren die Eskapden bekannterer Geschäftsleute. Doch diese spielten sich selten mit Teenagern ab. Wenn ein Mann von Welt sich eine jüngere Frau hielt, dann war die normalerweise etwa mitte 20. Allerdings war dieser Bernstein ach noch kein 'Mann von Welt', wie man so sagte, sondern selbst erst 29. Diese ganze Sache war für Cybill ausnehmend faszinierend. Und ansonsten hatte sich bei der Premiere gestern Abend nichts ergeben, was eien Artikel rechtfertigen würde.

Der erste Teil der Arbeit war trivial gewesen. Die Gesichtserkennung von Facebook arbeitete zuverlässig und hatte, nachdem Cybill ihr zwei Bilder vom gestrigen Abend vorgelegt hatte, Anstandslos Nadja als Treffer vorgeschlagen. Schule, Freundinnen und ein paar weitere Details waren in weniger als drei Minuten ermittelt und nun stand sie hier: "Hallo, du musst Nadja sein.", meinte Cybill gelassen und lächelte Nadja an. Noch bevor die etwas erwiedern konnte streckte sie ihre Hand vor. "Ich bin Cybill." Nadja griff etwas verdattert nach der Hand und schüttelte sie kurz. "Hi.", meinte Nadja etwas zweifelnd. Mary lehnte sich stumm zurück und betrachtete Cybill weiter kritisch.

"Und wer bist du?", wollte Cybill nun von Mary wissen. Zuviel Wissen preiszugeben konnte sich durchaus als nachteilig herausstellen. "Wer will denn das wissen, Cybill?", meinte Mary spitz und hielt die Arme vor dem Körper verschränkt. Cybill analysierte die kritische Haltung. Es gab nun genau zwei Wege. Zum Einen konnte sie zugeben eine Reporterin zu sein und auf Offenheit hoffen und zum Anderen konnte sie sich irgendeine Geschichte einfallen lassen, was sie hier an der Schule suchte. Doch all ihre üblichen Ausreden zogen an einer Schule einfach nicht. "Ich bin Journalistin.", gab sie offen zu.

1 Kommentar:

  1. Hach, sagte ich schonmal dass ich Mary mag? :)

    So, nun ist Cybill also ehrlich und gibt zu, Reporterin zu sein. Ob ihr das etwas bringt? Ich vermute fast, dass Nadja sich bedeckt halten wird, weil sie nichts mit Joe besprochen hat.

    Zumindest nehme ich das an, weil Joe sich auch vornahm, abends mit ihr zu reden. Etwas seltsam ist das allerdings schon, denn genau das wäre doch das erste Thema, was ich sofort bespreche, präventiv sozusagen.
    Aber egal, jetzt ist es so und Nadja muss sich was einfallen lassen. Bin gespannt, was nun passiert und ob Mary sich als schützender Pitbull entpuppt *g*

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