Mittwoch, 4. April 2012

Eine Lehrerin?

Dies ist eine Fortsetzungsgeschichte. Für eine Inhaltsübersicht zu bisherigen Inhalten schaut doch bitte hier: Übersicht Nadja

Cybill liebte ihren Job. Und sie liebte Facebook, weil es ihren Job so einfach machte. Wann immer sie jemand suchte, der vieleicht nicht damit rechnete, dass er von ihresgleichen gesucht würde, fand sie bei Facebook alles, was sie wissen wollte. Freimütig trugen die Leute alles ein, was es über sie zu erzählen gab. Arbeitgeber, Freunde, Verwandte und wie in diesem Fall: Die Schule.

Es war zwar, zugegeben, schon ein paar Jahre her, dass Cybill selbst auf eine High-School gegangen war. Aber sie hatte sich ein wenig zurecht gemacht und hoffte, dass sie nicht weiter auffiel, jedenfalls nicht bevor sie mit ihrem Job fertig war. Zweifellos war das ein erheblicher Vorteil, den sie gegenüber ihren männlichen Kollegen hatte. Wenn die sich an einer Schule herumtrieben, ging das sicherlich nicht so glimpflich ab. Cybill sah auf die Uhr. Gleich müsste eine Pause sein, aber sie hatte den entsprechenden Flügel des Gebäudes noch nicht gefunden.

Dann klingelte es und Cybill drückte sich ein wenig an die Wand. Grinsend betrachtete sie die Masser der Schüler, die sich auf die Gänge schoben. Jetzt war laut Stundenplan 15 Minuten Pause. Da musste es doch möglich sein, diese Nadja zu finden. Und sicherlich würde sich auch eine Möglichkeit ergeben, ihr unauffälig ein paar Fragen zu stellen.

Und dann würde man ja sehen, was sich aus den Gegebenheiten machen ließ. Jedenfalls war Cybill gestern Abend schon klar geworden, als sie Nadja zusammen mit Jonathan Bernstein auf dem roten Teppich gesehen hatte, dass die beiden sicherlich mehr als ein paar Jahre trennten. Und auf Facebook war leicht rauszubekommen, dass Nadja keneswegs schon in dem Alter war, wo man sagen konnte, es ist egal, wieviel älter der Mann ist. Mal sen, was sich herausfinden ließ.

"Glück muss man haben.", grinste Cybill in sich hinein, als sie Nadjas Blondschob im Gedränge an sich vorbeirauschen sah. Unauffällig schob sie sich in den Strom der Schüler und folgte ihrem Ziel. Hoffentlich war diese Nadja nicht eine, die sich von Unterricht zu Unterricht begab, sondern machte zwischendurch mal ein wenig Pause, so dass sich auch eine Gelegenheit ergab, ein paar Fragen zu stellen.

Nadja steuerte mit Mary zielsicher auf ihre Stammecke am Schulhof zu. Dort gab es in der Sonne eine gemütliche Bank auf der sie mit der Clique gern ihre Pausen verbrachten. Und jetzt war genügend Zeit, sich dort gemütlich hinzusetzen, denn die beiden erwartete eine Freistunde. Cybill wartete, bis sie sich sicher sein konnte, dass kein Lehrer sie beobachtete. Dann stapfte sie mutig auf die Sitzecke zu. "Ist das ne Lehrerin?", fragte Mary kritisch und schaute in Cybills Richtung. "Keine Ahnung.", erklärte Nadja schulterzuckend.

1 Kommentar:

  1. Aha! Erst dachte ich, das ist eine Ex-Mitschülerin von Joe, aber das ist eine Journalistin! Hat sie die Gesichtserkennungssoftware? Irgendwie muss sie Nadja bei Facebook ja auch ersteinmal finden! Aber sie hat sie gefunden, das ist ja schon mal der halbe Gewinn.
    Jetzt kommt es drauf an, wie das Gespräch verläuft. Nadja müsste eigentlich damit rechnen, von Journalisten ausgespürt zu werden, aber sicher nicht so schnell. Fällt sie wieder in ihr verlegenes Stammeln zurück oder hat sie nun durch das öffentliche Tragen des Verlobungsrings mehr Selbstbewusstsein gewonnen?
    Wirft sich vielleicht Mary schützend vor ihre Freundin oder hält die sich zurück mit dem Gedanken: Selbst schuld.. soll sie sehen, wie sie da raus kommt? Ein wenig neidisch war die gute Mary ja schon, was ihr nicht zu verübeln ist.
    Bin gespannt, Herr Nevermind!

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