Donnerstag, 15. März 2012

Quellcode statt Mails

Dies ist eine Fortsetzungsgeschichte. Für eine Inhaltsübersicht zu bisherigen Inhalten schaut doch bitte hier: Übersicht Nadja

Für Benson war es ein Klacks den Anschluss zuordnen zu lassen. Normalerweise bräuchte man für so etwas zwar eine gerichtliche, oder wenigstens eine polizeiliche, Verfügung, aber das tangierte ihn nur wenig. Es half ungemein, wenn man jemand kannte, der jemand kannte, der Zugriff auf die Verwaltungsdaten des lokalen Telefonbetreibers hatte. Schon eine Stunde nachdem er seine Anfrage rausgeschickt hatte, war die Antwort schon im Kasten. Und tatsächlich barg sie keine große Überraschung.

Sorgfältig fasste er all seine Erkenntnisse über die Vorgänge der Nacht in einen Bericht zusammen. Es war dumm gewesen, so voller Hektik bei Bernstein im Büro aufzutauchen, ohne echte Antworten zu haben. Jetzt hatte er alles beisammen. Nachts war zuerst versucht worden, auf die Server zuzugreifen, auf denen der Quellcode der aktuellen Programmentwicklungen gelagert wurde. Beim zweiten Einloggen hatte man sich am Archivsystem für bereits ausgegebene Softwareprodukte versucht. Beides jedoch ohne Erfolg. Der Zugriff am Morgen schien wahllos gewesen zu sein.

In der Nacht war sogar noch versucht worden mit ein paar Tricks, wieder Administrationsrechte zu erhalten. Jedoch hatte nichts davon funktioniert und die Zugriffe waren schon nach Minuten wieder abgebrochen worden. Benson ging den Bericht an seinen Chef ein letztes Mal sorgfältig durch und schickte ihn dann per Mail ab. Vielleicht bekam er hierfür ja etwas Anerkennung.


Joe überflog den Bericht zuerst nur. Doch als er darin keinen einzigen Hinweis auf den Mailserver entdeckte, las er sehr sorgfältig nochmal. Er hatte vermutet, James hätte sich erneut Zugang zum Mailserver verschaffen wollen. Stattdessen schien es so, dass er sehr viel mehr versucht hatte. Mit ein paar kompromittierenden Mails konnte man dem Chef der Firma persönlich schaden. Die Firma selbst würde das allerdings kaum ankratzen. Wenn er aber versucht haben sollte, aktuelle Softwareentwicklungen zu stehlen, hatte er offensichtlich erheblich mehr vor. Eine Offenlegung auch nur kleiner Teile der Daten von diesem Server hätte genügt um der gesamten Firma erheblich zu schaden.

Damit war für Joe auch klar, dass er es nicht bei einer Mitteilung an die Personalverwaltung der Stadt über den Kündigungsgrund belassen würde. James hatte versucht massiven Schaden anzurichten. Das verlangte definitiv nach strikten Maßnahmen. Aber darum würde er sich morgen mit Grant kümmern. An seinen Plänen für den Abend wollte er festhalten. Kurz gab er noch Brenda Bescheid, was sie zu besorgen hätte. Für seine Sekretärin stellte das natürlich keinerlei Schwierigkeit dar. Er selbst war sehr gespannt, wie die Aktion bei Nadja ankommen würde.

3 Kommentare:

  1. Ganz so entspannt sehe ich das noch nicht. Man muss James erst einmal die beiden weitaus gefährlicheren Zugriffe nachweisen. Der eine; der von seinem Hausansxhluss ausging, war der harmloseste, wenn auch sicher illegal. Wie auch immer ...Joe wird schmerzhafte Maßnahmen ergreifen.
    Und jetzt bin ich mal gespannt auf den Abend mit Nadja.

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  2. Schon mal gut, dass Joe strikte Maßnahmen gegen James ergreifen will. So bekommt der so oder so seine Abrechnung. Selbst wenn strafrechtlich da unter Umständen nicht viel zu holen ist, weil die Beweisführung schwierig wird. Aber er bekommt auf alle Fälle Ärger mit seiner holden Gattin. Und so wie ich die einschätze, wird da eh der größere persöhnliche Ansatzpunkt für useren lieben James sein.
    Ob Joe Nadja am Abend einen richtigen Antrag macht? Bin ja mal gespannt was er vorhat :-)

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  3. Naja mit einem guten Anwalt an seiner Seite wird Joe James ordentlich Dampf unterm Hintern machen können. In den USA muss bei einem Prozess schließlich in erster Linie die Jury überzeugt werden und nicht der Richter. Der spricht nur das Urteil, je nach dem wie Jury plädiert. Jedenfalls kann es auch für so einen harmlosen Zugriff richtig Ärger geben und den hat James verdient. Am besten in der Richtung: Hohe Geldstrafe, Frau weg, Kind weg, Haus weg, Job weg, alles futsch... Sowas würde ich ihm zumindest gönnen.

    Und wenn Joe sich jetzt noch entscheidet öffentlich zu Nadja zu stehen, dann sind alle Probleme gelöst. Ich bin auf jeden Fall gespannt, was der Abend mit Nadja so mit sich bringt. :-)

    Lgchen JAy

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