Dienstag, 28. Februar 2012

Zwei Stunden

Dies ist eine Fortsetzungsgeschichte. Für eine Inhaltsübersicht zu bisherigen Inhalten schaut doch bitte hier: Übersicht Nadja

Joe wunderte sich über den Wagen vor der Tür. Wieso stand Lelyas Auto vor dem Haus? Es war schon recht ungewöhnlich, dass sie da war und Joe brauchte auch ein paar Augenblicke um zu realisieren, wem der Wagen gehörte. Wiewohl Nadjas Mutter natürlich im Haus immer willkommen war, kam sie recht selten zu Besuch. Joe hatte immer das Gefühl gehabt, dass sie sich in diesem riesigen Haus nicht recht wohlfühlte und ihre Wohnung bevorzugte.

Geoffrey empfing ihn förmlich wie immer und nahm ihm die Tasche ab. "Guten Abend, Sir.", nickte er dabei. Joe deutete ungenau zur Haustür. "Wem gehört der Wagen? Ist Lelya zu Besuch?" Geoffrey druckste etwas. "Miss Nadja hat ihre Mutter im Salon empfangen und sich ausgebeten nicht gestört zu werden. Sie sind nun seit über zwei Stunden darin.", erklärte er. "Zwei Stunden?", wiederholte Joe ungläubig. Geoffrey nickte bestätigend. "Über zwei Stunden bereits." "Hat Nadja gesagt, was los ist?", bohrte Joe doch Geoffrey verneinte das nur.

Joe hatte sich bereits gewundert, dass er keinen Anruf erhalten hatte, seit Nadja vom Psychiater zurück war. Dabei brannte er doch darauf zu hören, ob ihr das etwas genutzt hatte, oder ob es nur eine unnütze Veranstaltung gewesen war. Die Adresse war ihm schließlich wärmstens empfohlen worden. Und jetzt hatte er nicht nur keine Nachricht, sondern auch noch ein neues Rätsel, nämlich was Nadja nun mit ihrer Mutter so Geheimes zu besprechen hatte.

Kurz überlegte er, wie er nun vorgehen sollte. Sollte er einfach vorsichtig klopfen? Oder galt das Gebot, nicht zu stören, auch für ihn? Doch wenn die beiden nun schon so lange darin waren, müsste es doch möglich sein, mal kurz nachzufragen, wie lange es noch dauerte. Schließlich gab es auch bald Abendessen. Oder würden sie dann schon von allein herauskommen? Nadja kannte die Zeiten im Haus schließlich. Doch dann siegte die Neugier und langsam ging Joe zum Salon. Vorsichtig aber vernehmlich klopfte er an die Tür.

"Komm nur rein.", war Lelyas Stimme von drinnen zu hören und Joe öffnete die Tür einen Spalt, so dass er den Kopf hineinstecken konnte. Nadja lag, wie ein Kleinkind, seitlich auf dem Sofa und hatte den Kopf in den Schoß ihrer Mutter gedrückt. Eine Flut von Taschentüchern auf dem Tisch verriet, dass offensichtlich viel geweint worden war. Joe erstarrte etwas bei dem Anblick. "Alles in Ordnung.", beruhigte Lelya ihn sofort wieder und Nadja hob leicht den Kopf und sah Joe etwas müde an. "Entschuldige.", flüsterte Nadja und ließ den Kopf wieder sinken. "Du brauchst dich nicht zu entschuldigen.", entschied Lelya und strich ihr einmal mehr über den Kopf. "Setz dich doch, Joe.", meinte Lelya nun und klopfte neben sich aufs Sofa.

1 Kommentar:

  1. Jetzt konnte Joe Dinge erfahren, die er lieber nicht wissen wollte. Ich bin gespannt; wie Mama und Joe reagieren und was sie zu sagen haben. Einfach wird das zumindest jetzt nicht.
    Liebe Grüße
    Kay

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