Freitag, 3. Februar 2012

Nicht Ideal

Dies ist eine Fortsetzungsgeschichte. Für eine Inhaltsübersicht zu bisherigen Inhalten schaut doch bitte hier: Übersicht Nadja

"Was soll dieser Überfall?", maulte Ashley nun. Etwas demonstrativ schielte sie auf die Uhr. Das war allerdings nur Show. Der Bus fuhr frühestens in einer Viertelstunde ab. Nadja wurde heiß und kalt abwechselnd. Ihr schoss durch den Kopf, dass sie nur Joes Version der Geschichte kannte. Konnte es sein, dass er gelogen hatte, und es gar nicht so war, wie er erzählt hatte? Gab es vielleicht auch nur ein Missverständnis? Doch jetzt war es zu spät. "Spuck's aus!", forderte Ashley nun.

"Joe hat deinen Vater gefeuert." Nadja musste die Worte mühevoll nach oben würgen und schlug sofort den Blick Richtung Boden. Sie hatte Angst Ashley in die Augen zu sehen. Doch die reagierte eher ungläubig. "Mein Vater arbeitet länger in der Firma, als ich alt bin. Warum sollte er ihn feuern?", hakte sie nach. Nadja schluckte erneut. "Vielleicht fragst du das am besten deinen Vater.", wandte sie sich. "Ach das ist mir zu blöde. Entweder du sagst jetzt, was du zu sagen hast, oder du lässt es.", motzte Ashley nun angesäuert.

Nadja sah etwas hilflos zu Mary, die den Blick aufnahm und einstieg: "Dein Vater hat den Mailserver der Firma gehackt und ein Mails zwischen Nadja und Joe entschlüsselt. Dann hat er versucht Joe damit zu erpressen!", erklärte Mary recht trocken. Sie konnte Nadjas Vorsicht zwar verstehen. Aber ihr brannte es arg unter den Nägeln. Ashley erstarrte etwas. Schlagartig kam ihr das Gespräch mit ihrem Vater in den Sinn, wo sie aufs heftigste bestritten hatte, dass Nadja und Joe etwas miteinander haben könnten.

Ashley öffnete den Mund um etwas zu sagen, schloss ihn dann aber wieder. Ihr fiel nichts ein, was sie erwidern wollte. "Es tut mir leid. Aber Joe hatte keine Wahl.", quetschte Nadja hervor. Aber alles was sie dafür erntete war ein gepresster Gesichtsausdruck. "Und wer denkt dabei an mich?", platzte es nun aus Ashley heraus. Nadja sah sie etwas verdattert an. "Wenn mein Vater keinen Job mehr hat? Wie stellt ihr euch das vor?", schnauzte sie weiter Nadja an. Die zuckte regelrecht zusammen.

"Wir sprechen uns noch!", polterte Ashley weiter und drehte sich um. Dann verschwand sie in Richtung Bus und ließ Nadja und Mary einfach stehen. "Das ist jetzt nicht ideal gelaufen.", meinte Mary sachlich. "Scheiße!", war alles, was Nadja hervorbrachte. "Er hatte es ihr noch gar nicht erzählt." Mary blieb einfach sachlich. Es war nicht ihre Art emotional zu werden, doch Nadja drückte ein heftiger Kloß im Hals. Halb fühlte sie sich schuldig, weil ihr Besuch im Haus die ganze Sache wohl erst ausgelöst hatte und halb fühlte sie sich verraten. Mühsam kämpfte sie mit den Tränen.

4 Kommentare:

  1. Damit musste Nadja doch rechnen. Und sicher ist das kein schönes Gefühl. Aber das ist es für Ashley auch nicht.
    Schämen sollte sie sich lieber für die Idee dass Joe sie belügen würde. Soviel Vertrauen muss aber inzwischen mal da sein. Schließlich will sie ihn heiraten.

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  2. "Und wer denkt dabei an mich?" ist das einzige was Ashley dazu zu sagen hat? Das klingt sehr nach verwöhnter Zicke, wirft kein gutes Licht auf sie. Sie ist jetzt mehr auf Nadja sauer, weil sie es ihr gesagt hat, als auf ihren Vater, der ja dran Schuld ist.
    Das wird ein nettes Gespräch zwischen Vater und Tochter, wenn sie ihn drauf anspricht. Nur blöde, dass James schon fast wieder einen Job hat und Oberwasser hat.

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  3. sorry... aber das sind doch saublöde weiber, hätten sie ashley besser mal nichts gesagt und sich nicht in angelegenheiten eingemischt die sie eigentlich gar nix angehen.

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    1. Woran man sieht, dass der anonyme Leser noch lesen lernen muss. Sonst wüsste er, dass zumindest Nadja das sehr wohl etwas angeht. Warum, das wird an dieser Stelle nicht verraten, man kann es ja nachlesen ;)

      Aber wir freuen uns über jeden Kommentar. Schön, dass du dich aus der Masse der stummen Leser heraushebst. Willkommen im Club der Kommentatoren :-)

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