Freitag, 24. Februar 2012

Böse?

Dies ist eine Fortsetzungsgeschichte. Für eine Inhaltsübersicht zu bisherigen Inhalten schaut doch bitte hier: Übersicht Nadja

Ashley war mit Mary nach Hause gefahren. Nun saßen sie beide in Marys Zimmer, welches Ashley eher naserümpfend betreten hatte. Es kam ihr schrecklich chaotisch vor, wiewohl es für Marys Verhältnisse eigentlich überdurchschnittlich ordentlich aussah. Ashley war bislang noch nicht hier gewesen. Bei Mary traf die Clique nur selten. Bevor Nadja dazu gestoßen war, hatte man normalerweise bei Linda oder bei Ashley herumgehangen. Und seit ein Haus mit Pool, Butler und Köchin zur Verfügung stand stellte sich die Frage schon fast nicht mehr.

Heute war Ashley allerdings nicht danach nach Hause zu fahren. Und auch zu Nadja wollte sie nicht. Eigentlich wollte sie auch nicht bei Mary sein aber das war eben doch besser, als zu Hause herumzusitzen. Ihre Eltern hatten sich gestern übel gezofft und sie war daran schuld. Sie war es gewesen, die Nadja ins Haus geholt hatte. Sie hatte einfach nicht mehr daran gedacht. Seit über einem Jahr waren Nadja und sie jetzt befreundet und sie hatte es bis dahin vor ihren Eltern geheim gehalten. Immer hatte sie darauf geachtet, dass Nadja nicht bei ihr zu Hause war, wenn ihr Vater da war oder zumindest, dass die beiden sich nicht über den Weg liefen.

Und nun war es passiert und nach diesem grandiosen Fehler hatte sie es nicht einmal mehr geschafft, ihren Vater davon zu überzeugen, dass zwischen Joe und Nadja nichts lief. Sie hatte sich doch solche Mühe gegeben, Nadja als ein Mädchen darzustellen, dass keine älteren Jungs mochte. Aber auch das hatte offensichtlich nicht gereicht. Und ihr Vater hatte auch noch das Dümmste, was sie sich denken konnte, angestellt. Er hatte im intimsten Geheimnis ihrer Freundin geschnüffelt und danach versucht ihren Freund, seinen Boss, zu erpressen.

Seit gestern wollten diese Gedanken sich nicht mehr verziehen und sie spürte ständig den Kloß im Hals. Sie hatte Nadja wirklich gern und irgendwie beneidete sie Mary auch ein wenig, weil sich die beiden so nahe standen. Wobei ihr vollkommen unklar war, was Nadja und Mary verband, wenn sie sich Marys chaotisches Zimmer mit den vielen Computermonitoren ansah und dabei an Nadjas aufgeräumtes Zimmer dachte, in dem sich niemals auch ein Staubkorn finden ließ.

Stumm saßen die beiden Mädchen nun auf dem Bett und machten ihre Hausaufgaben. Ashleys Elan jedoch hielt sich arg in Grenzen und sie schmierte nur halbherzig die verschiedenen Sachen hin und linste dabei auch immer wieder auf Marys Heft, wo sie so einiges abschrieb. Dann hielt sie jedoch auch die Stille nicht mehr aus. "Meinst du, Nadja ist mir böse?" Mary war in eine Chemieaufgabe vertieft gewesen und starrte Ashley perplex an: "Was?", brachte sie nach ein paar Sekunden hervor. "Ob Nadja mir wohl böse ist, weil ich das verbockt habe?", quälte sich Ashley erneut heraus. "Was hast du denn verbockt? Sorry, aber was kannst du dafür, dass dein Vater so dumm ist, zu seinem Chef zu latschen und ihn erpressen zu wollen?"

1 Kommentar:

  1. Gute Antwort! Brave Mary. Das zieht Ashley hoffentlich mehr auf Nadjas Seite. Offenbar beschäftigt es Ashley mehr, ob Nadja auf sie böse Israel als die strafbare Handlung ihres Vaters. Witzig...
    Ausserdem vergisst Ashley auch völlig dass Nadjas Zimmer täglich von anderen geputzt wird. Nadja muss sich nicht um ihre Wäsche kümmern und weder aufräumen noch Tisch decken oder Müll raus bringen. Aber dafür braucht sie eine Therapie... Ich glaube, da decke ich lieber den Tisch...

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