Sonntag, 15. Januar 2012

Alpträume

Dies ist eine Fortsetzungsgeschichte. Für eine Inhaltsübersicht zu bisherigen Inhalten schaut doch bitte hier: Übersicht Nadja

Wieder schwiegen Mary und Nadja sich minutenlang an. Schließlich wurde Nadja das Schweigen etwas unwohl und sie griff nach Marys Hand und drückte sie sacht. "Mir ist schlecht.", gab Mary etwas bedrückt zu. Nadja rückte etwas näher und nahm sie sacht in den Arm. "Mir war auch sehr oft schlecht.", flüsterte sie sanft, "Verstehst du jetzt, warum ich nicht immer daran erinnert werden möchte?" Mary nickte unsicher. "Aber man muss Anderen doch helfen?", meinte sie etwas kläglich.

Nadja seufzte etwas theatralisch. "Das bestreite ich doch gar nicht." Es klang sehr ernst. Mary schaute fragend. "Aber...?" "Aber ich kann nicht helfen! Mit diesen Leuten kann ich mich nicht anlegen. Und es geht mir selbst einfach nicht gut mit den Gedanken an damals. Da könnte ich auch niemandem helfen der das Gleiche hinter sich hat wie ich. Ich hatte einfach unglaublich viel Glück, dass man mich damals freigekauft hat. Ich wünsche jedem Mädchen in der Situation, dass es ihr auch so gehen mag. Aber ich kann da nicht für sorgen."

Mary schob etwas schmollend eine Unterlippe vor. "Aber wenn sie sehen, dass es dir gut geht, hilft das vielleicht?", wagte sie einen letzten unsicheren Versuch. "Es geht mir aber nicht gut.", setzte Nadja entschieden zurück, "Seit ich mich wieder so daran erinnere, schlafe ich schlecht und habe Alpträume. Ich werde ärztliche Hilfe brauchen. Ich gehe demnächst zu einem Psychiater, damit das aufhört." Nadja redete sich ziemlich in Fahrt und starrte stur wieder geradeaus. Schuldbewusst senkte Mary den Blick.

"Tut mir leid, ich wollte dich nicht überfordern. Ich dachte nur...", sie brach ab mit dem Satz und machte eine Pause. "Nimm es mir nicht übel." Nadja lächelte und entspannte sich langsam wieder. "Natürlich nicht." Seufzend drückten die beiden sich noch einmal aneinander und scheinbar war alles gesagt. "Dann lasse ich dich damit in Ruhe, bis es dir wieder besser geht.", versprach Mary nun. "Danke." Nadja klang extrem erleichtert. Mary dagegen schüttelte sich noch einmal. "Jetzt muss ich ja aufpassen, dass ich keine Alpträume bekomme."

2 Kommentare:

  1. Uih, da hat Mary aber sehr schnell eingelenkt. Glück für sie, denn so sind ihr einige noch viel schlimmere Details erspart geblieben. Und gut für Nadja, weil sie endlich geschafft hat, sich klar zu formulieren und ihre Ruhe hat.
    Das freut mich richtig. Ich bin jetzt nur gespannt, ob es nun Spannungen mit Ashley gibt, jetzt nachdem sie mit Mary wieder im Reinen ist.

    Irgendwie kann Nadja jetzt gar keinen Stress brauchen. Armer Joe. Für den ist es auch nicht leicht gerade. Und wenn nun auch noch Ashley stresst, wird Nadja Schwierigkeiten haben, ihr klappriges Nervengerüst aufrecht zu halten. ich drück ihr die Daumen. Und Joe auch!

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  2. Wenn Mary schon von dieser kurzen Erzählung Alpträume bekommt, kann sie sich vielleicht vorstellen, wie es Nadja geht die das ganze ja am eigenen Leib erfahren hat. Aber schön, dass Mary so schnell Verständnis für Nadja hat und einlenkt.
    Bin mal gespannt zu wem Mary halten wird, wenn Ashley und Nadja in Streit geraten wegen dem Erpressungsversuch. Mary und Ashley sind ja schon wesentlich länger mit einander befreundet. Bleibt dann die Frage, mit wem Mary sich besser versteht und wem ihre loyalität dann gilt.

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