Samstag, 24. Dezember 2011

Terminprobleme

Dies ist eine Fortsetzungsgeschichte. Für eine Inhaltsübersicht zu bisherigen Inhalten schaut doch bitte hier: Übersicht Nadja

James verbrachte das Wochenende hochzufrieden. Er hatte insgesamt vier Mails zwischen der Freundin seiner Tochter und seinem Chef gefunden. Davon war eine eindeutiger als die andere. Nicht, dass sexuelle Details ausgetauscht wurden, aber Formulierungen, wie dass sie ihn in Schuluniform auf dem Bett erwarten würde, waren eindeutig genug. Dazu war jede Mail mit einem 'Ich liebe dich' unterzeichnet. Wenn man die Mails las, konnte jedenfalls an einer intimen Beziehung zwischen den Beiden keinerlei Zweifel mehr bestehen.

So ganz war er sich noch nicht sicher, wie er das zu nutzen gedachte. Nadja war, das hatte er sich von Ashley bestätigen lassen, noch fast ein ganzes Jahr von ihrem 18. Geburtstag entfernt. Aus dieser Information musste sich etwas machen lassen. Es war nur die Frage, wie. Primär stand ihm der Sinn nach einer satten Gehaltserhöhung. Außerdem musste es doch einen Posten mit etwas mehr Verantwortung und vielleicht etwas weniger Arbeit in der Firma für ihn geben. Und wenn es den schon nicht gab, konnte man als CEO sicher dafür sorgen, dass so ein Posten entstand.

Er musste das nur geschickt genug angehen. Und da lag der eigentliche Knackpunkt. Schließlich konnte er kaum die Sekretärin auffordern ihn zum Chef vorzulassen, mit der Begründung, er wolle ihn erpressen. Überhaupt musste er dafür sorgen, dass bis zu der Sekunde, wo er mit Jonathan Bernstein persönlich und unter vier Augen sprach, nichts nach außen drang. Ein Skandal nutzte ihm gar nichts. Im Gegenteil, würde ein Sexskandal vermutlich bedeuten, dass die Firma einen neuen CEO bekäme und das konnte seinem Faulenzerleben keinesfalls zuträglich sein. Und eine Beförderung war dann auf gar keinen Fall mehr drin.

Wichtig war nur, dass er glaubhaft machen konnte, dass er keinerlei Skrupel haben würde, die Sache auch tatsächlich nach außen zu tragen. Aber bis dahin war es ein weiter Weg. Er hatte in den letzten Jahren alles dafür getan, dass es möglichst keinerlei Kontakt nach oben gab. Seine Idealvorstellung war eigentlich ein Betrieb, in dem selbst der Abteilungsleiter seinen Namen schon nicht mehr wusste. Und das hatte er auch schon fast umgesetzt. Und trotz all dessen brauchte er jetzt einen Termin für ein Vier-Augen-Gespräch mit dem Chef des ganzen Ladens. Aber er war sicher, dass ihm da schon eine Lösung einfallen würde.

2 Kommentare:

  1. Bin mal gespant, wie James das mit der Erpressung anstellt und vor allem, wie Joe drauf reagiert. Aber schon mal gut, dass James es nicht an die Öffentlichkeit bringen will, sondern es "nur" für seine Zwecke nutzen will.

    Joe, danke für Deine kurzweiligen und schönen Geschichten.
    Frohe Weihnachten :-)

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  2. Nichts einfacher als das. Er muss Joe nur eine Mail schreiben, einen Termin ausbitten und einen kleinen Auszug aus einer der Mails reinkopieren.

    Ok, das wäre ein bisschen plump, denn Joe hätte nichts besseres zu tun, als sofort Grant anzurufen. Aber James wird das Schiffchen schon schaukeln. Eine Mail schreiben und um einen Termin aus persönlichen Gründen bitten, die auch Mr. Bernstein betreffen, macht sicherlich schon neugierig genug.

    Ich bin ja mal neugierig. Sowas in einer Mail zu schreiben ist aber auch mehr als unklug *kopfschüttel

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