Donnerstag, 29. Dezember 2011

Können wir reden?

Dies ist eine Fortsetzungsgeschichte. Für eine Inhaltsübersicht zu bisherigen Inhalten schaut doch bitte hier: Übersicht Nadja

Auch wenn Nadja ja nun das Wochenende für ein intensives Gespräch, sowohl mit Joe, als auch mit Jurina, genutzt hatte, hieß das ja nicht, dass sich alle Probleme rund um den jüngsten Gefühlsausbruch und die bösen Erinnerungen an die Zeit in Deutschland erledigt hätten. Ein wenig graute ihr schon davor Mary am nächsten Morgen in der Schule über den Weg zu laufen. Zwar hatte sie beim letzten Mal recht deutlich auf ihre Versuche über die Sache Herr zu werden, reagiert, dennoch hieß das ja keineswegs, dass Mary nun davon genug hatte.

Die Befürchtung sollte sich bestätigen. Wenn Mary sich erst einmal in eine Sache verbissen hatte, so konnte sie erstaunlich hartnäckig bleiben. Auf diesem Weg hatte sie eine unabhängige Schülerzeitung durchgesetzt und auch sonst der Direktorin schon die ein und andere unangenehme Entscheidung abgetrotzt. Auch die Mädchen der Clique hatten immer wieder mit Marys Beharrlichkeit zu kämpfen gehabt. Und die Bestrebungen ihrer Freundin, welche Nadja bisher mitbekommen hatte, sollten sich noch als leichter Vorgeschmack erweisen.

Schon direkt am Montag Morgen, konnte Nadja spüren, dass Mary vor stolz platzte und mit Sicherheit eine ungeheure Neuigkeit loswerden wollte doch sie hielt sich damit vor den anderen zurück, wenngleich sie immer wieder zu Nadja schielte, was nur bedeuten konnte, dass es um ein Thema ging, dass sie eben mit ihr unter vier Augen besprechen wollte. Ein wenig überlegte Nadja daran herum, sich in den Pausen wieder möglichst schnell möglichst weit weg zu verkrümeln um der Sache aus dem Weg zu gehen, doch auf lange Sicht konnte das ja unmöglich die Lösung sein.

Beim Mittagessen ließ es sich dann, ohne auffällig zu werden, nicht mehr vermeiden. Linda, Ashley und Gretchen hatten schon früher mit dem Essen begonnen und waren dementsprechend auch früher fertig. "Wir warten draußen an der Bank.", erklärte Gretchen noch, als die drei sich zeitgleich verkrümelten. Nadja sah ihnen halb bang halb hoffnungsvoll hinterher. Auch mit Ashley hatte sie seit der Nacht, die sie bei ihr geschlafen hatte, noch nicht wieder gesprochen. Auch der Gedanke daran, dass sie die Beziehung zu Joe scheinbar so völlig selbstverständlich nahm, war keineswegs wirklich angenehm. Auch nicht die Antwort auf die gedankliche Frage, ob sie wohl damit hausieren gehen würde.

Mary sah Nadja erwartungsvoll an, als sie allein waren. "Können wir reden?", fiel Mary sofort mit der Tür ins Haus. "Worüber?", gab Nadja sich etwas dumm, auch wenn ihre Hoffnung das Thema zu vermeiden längst zunichte gemacht waren. "Naja du weisst schon.", wand Mary sich etwas und schaute sich noch einmal vorsichtig um. "Was ist dein Plan?", hakte Nadja mit einem Seufzer nach. "Ich habe da eine Organisation gefunden, da könnte man mithelfen.", begann Mary und schob sich die letzten Bissen ihres Nudelauflaufs in den Mund.

1 Kommentar:

  1. Was will sie denn helfen? Akten sortieren? Taschentücher reichen und Termine zu Selbsthilfegruppen vergeben? Sie stellt sich das immer noch zu rosig vor. Ihr täte ein Ausbruch von Nadja gut. Auch wenn es sie erschrecken wuerde.
    Und Nadja hilft weder sich noch Mary, wenn sie still bleibt. Sie sollte mal auf den Tisch hauen und klare Linien ziehen. Leider ist Nadja nicht so weit um Mary mal mit brutalen Feinheiten zu schockiert, denn Mary hat es immer noch nicht kapiert

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