Freitag, 9. Dezember 2011

Adventskalender 2011 - 8. Dezember

Dies ist ein Teil des Advendtskalenders 2011. Für die Übersicht der bisherigen Kapitel schaut doch bitte hier: Inhaltsverzeichnis

Gestern ist mit der Veröffentlichung irgendetwas schief gegangen. Daher kommt der 8. Dezember nun erst am 9. heraus. So ist es halt, wenn man einen Tag das Türchen vergessen hat, kann man gleich zwei an einem Tag öfffnen.


Martin hatte wenig geschlafen. Bis spät in die Nacht hatte er alleine im Büro gesessen und den Bericht der Pathologie immer wieder durchgelesen. Allerdings ohne zu einem wirklichen Ergebnis zu kommen. Es kam ihm einfach nicht in den Kopf, warum irgendein Verrückter falsche Leichenteile in der Stadt verteilte. Lange nach elf uhr abends hatte er sich endlich aus dem Büro geschlichen. Und heute war er mit Frühschicht dran. Da war auch sein Partner wieder da und er würde sich einigen Spott anhören müssen.

Tatsächlich empfing Gerrit ihn mit einem Grinsen. Der Bericht war schließlich im offiziellen Emailpostfach. Er hatte ihn also vermutlich schon gefunden, denn er schaute feixend zwischen dem Monitor und seinem Kollegen hin und her. "Kuhknochen, Schweineblut und Ballistikgel. Frischhaltefolie und Latexfarbe...", kicherte er schon, während Martin noch seine Jacke aufhängte. "Ja ja. Du hast es gesagt. Du sagtest: Fahr nicht da hin, es ist wieder ein Gummibein.", maulte Martin und ließ sich in seinen Schreibtischstuhl fallen.

"Nein, ich sagte Gummihuhn.", korrigierte Gerrit in belehrendem, dennoch amüsiertem, Tonfall. Die beiden sahen sich ein paar Augenblicke an, dann mussten sie doch beide lachen wurden aber schnell auch wieder ernst. "Ehrlich!", begann Martin, "Ich habe keine Idee, wer so einen Scheiß macht! Ich war überall. Ich habe mit der halben Künstlerszene der Stadt geredet. Verdeckt größtenteils, um keinen Verdacht zu erregen, es könnte Ärger für die Aktion geben. Ich habe beim Theater angerufen und auch bei einer Spezialeffektfirma, die es hier gibt. Niemand vermisst die Körperteile und niemand will etwas damit zu tun haben."

"Warum lässt dir das eigentlich keine Ruhe?" Gerrit war erheblich älter als Martin und blieb somit meistens erheblich gelassener. Martin war schließlich erst seit einem sechs Monaten bei der Mordkommission und Gerrit machte den Job nun schon fast 15 Jahre. Alles mögliche, von dem, womit sie so zu tun hatten, hätte Martin anfangs für vollkommen unmöglich gehalten. Doch Gerrit gähnte jedes Mal nur gelangweilt und winkte ab. "Weil ich es kapieren will!", beharrte Martin, "In jedem dieser Teile stecken zig, wenn nicht hunderte Stunden Arbeit und Material für knapp 100 Euro. Die Firma, die Film und Theaterrequisiten herstellt, hat mir gesagt, dass schon eine solche Hand bei ihnen weit über 200 Euro kosten würde. Warum schmeisst jemand soetwas einfach in den Park? Niemand will den Ruhm dafür, niemand schaut zu um sich daran zu ergötzen, wie die Passanten sich erschrecken. Es landet einfach im Gebüsch und wartet darauf gefunden zu werden. Das ergibt doch keinen Sinn!", beschwerte er sich.

Gerrit hatte dem Vortrag seines jungen Kollegen amüsiert gelauscht. "Gewöhn dich dran. Viel zu viel, was die Leute machen ergibt einfach keinen Sinn. Irgendwann fragst du nicht mehr danach." Martin verschränkte trotzig die Arme. "Ich werde dich wissen lassen, wenn es soweit ist."

1 Kommentar:

  1. Was ist das jetzt für ein vergehen? Umweltverschmutzung? Verbotene MüllEntsorgung? Erregung öffentlichen ÄrgeReissen? irgendwie ist unser Held doch gar nicht zuständig?

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