Samstag, 3. Dezember 2011

Adventskalender 2011 - 3. Dezember

Dies ist ein Teil des Advendtskalenders 2011. Für die Übersicht der bisherigen Kapitel schaut doch bitte hier: Inhaltsverzeichnis

"Haben sie die Umgebung schon abgesucht?", wollte Martin dann wissen und starrte weiter auf das abgehackte Bein. "So wie das mit der Taschenlampe möglich war.", meinte der junge Kollege. Er wandte sich etwas ab. Martins professionelles Interesse schien ihn eher anzuwidern. "Und das Ergebnis?", bohrte der Kriminalkommissar genervt. "Naja, wir sind rumgegangen. Ob hier irgendwo noch ein Finger liegt, kann ich nicht sagen. Aber ein Kopf oder soetwas wäre mir aufgefallen.", gab er zu.

Martin nickte und richtete sich auf. "Meinetwegen können sie jetzt wieder auf den Streifendienst gehen. Den Rest hier macht ohnehindie Spurensicherung.", erklärte er dann. Die beiden Beamten nickten. "Ich gebe ihnen gerade noch die Personalien der Zeugin.", meinte der eine dann und blätterte in seinem Notizbuch. Dann riss er den Zettel mit der Adresse heraus und übergab ihn an Martin. "Danke" Als die Kollegen zu ihrem Wagen gingen, zückte Martin sein Handy und rief die Kollegen der Spurensicherung zu Hilfe.

Früher hätte er sich vielleicht gegruselt, wenn er nachts im Park neben einem abgetrennten Bein warten musste, doch über dieses Stadium war er weit hinaus. Er konnte gar nicht mehr zählen, wieviele Leichen, oder was von ihnen übrig war, er schon in der Nacht hatte begutachten müssen. Inzwischen waren ihm Einsätze in der Nacht auch am liebsten. Um diese Tageszeit musste man nicht mit Schaulustigen rechnen, die herumtrampelten und noch viel mehr mögliche Spuren zerstörten. Und selbst wenn jemand vorbei kam, konnte er nichts erkennen, solange man mit der Taschenlampe nicht direkt darauf leuchtete, und ging dann weiter.

Der Einsatz der Spurensicherung war traurige Routine. Die ganze Umgebung wurde mit starken Scheinwerfern aufgehellt und penibel abgesucht. Aber das erste Ergebnis blieb bestehen. Außer dem Bein war nichts zu finden. Und es war auch offensichtlich abgelegt worden, ohne sonstige Spuren zu hinterlassen. Martin rekonstruierte mit dem Kollegen, dass es wohl vom asphaltierten Weg aus, mit etwas Schwung in das Gebüsch geworfen worden war. Dafür sprach der etwas lose Sitz des Schuhs und auch die kleinen Spuren die sich vor dem Bein befanden. Es war nach seinem Flug noch ein paar Zentimeter über den weichen Boden gerutscht.

Martin saß eine dreiviertelstunde später in seinem Büro und wartete auf den Anruf der Pathologie. Er hatte schon im Park einen Verdacht gehabt und wartete nun auf dessen Bestätigung. Tatsächlich musste er nicht lange warten. Er sah die Nummer der Pathologie im Display und hob aufgeregt ab: "Und? Ist es wie beim letzten mal?" "Du kannst es ja gar nicht abwarten.", kam es vom anderen Ende. "Komm schon!", bettelte Martin. "Fast! Diesmal ist der Knochen nicht aus Holz. Er wird besser."

2 Kommentare:

  1. Manchmal ist es von Vorteil, einen Tag nicht zu lesen. Da kann man gleich zwei Kapitel haben :) Aber die bringen mich auch nicht weiter. Knochen nicht aus Holz? Hä? Und der kranke Typ hat jemanden im Keller, den er nicht wecken will? Was treibt der für Spielchen?
    Joe hast du mal eine Therapie in Betracht gezogen? Auf solche Ideen muss man erstmal kommen :) Aber die meisten Bücher, die mir gefallen und von großen Autoren sind, haben was krankes. *mit den Karteikarten spielt, auf denen Deuetschlands abgeklapperte Psychologen notiert sind*

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  2. hm, interessant :) C.H.

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