Montag, 19. Dezember 2011

Adventskalender 2011 - 19. Dezember

Dies ist ein Teil des Advendtskalenders 2011. Für die Übersicht der bisherigen Kapitel schaut doch bitte hier: Inhaltsverzeichnis

"Guten Morgen."
"Guten Morgen, die Herren. Tut mir leid, aber ich brauche keinen Staubsauger, kein Zeitschriftenabo und ich möchte auch nicht über Gott sprechen."
"Oh, wir sind nicht gekommen, um etwas zu verkaufen. Und sehen wir wirklich aus, wie die Zeugen Jehovas? Dann müssten wir echt mal an unserem Outfit arbeiten. Nein, Herr Peitschner, nehme ich an?", Martin zog seine Dienstmarke aus der Tasche und hielt sie so, dass der Mann, welcher die Türe geöffnet hatte, sie sehen konnte. Gerrit tat es ihm gleich.

"Kriminalpolizei.", kommentierte Gerrit dazu. Dirk Peitschner schluckte heftig. "Ja, ich bin Dirk Peitschner. Aber was habe ich denn verbrochen?", erkundigte er sich mit matter Stimme. Martin fand diese Reaktion immer wieder amüsant. Wenn sie irgendwo auftauchten gingen die Leute automatisch in die Defensive, allerdings ohne sich große Chancen auszurechnen. Dabei waren sie diejenigen die hier in der schwächeren Position waren. Der Mann musste kein Wort mit ihnen reden und reinlassen musste er sie schon gar nicht. Aber das brauchte man den Leuten ja nicht auf die Nase zu binden. Wenn sie die Polizei freiwillig in ihr Haus ließen, war doch alles in Ordnung.

"Wir stellen derzeit Ermittlungen an und hoffen, dass sie etwas beitragen können. Wir würden uns gern mit Ihnen unterhalten, Herr Peitschner. Es muss allerdings nicht an der Türe sein.", machte Martin den routinierten Anfang. "Sie möchten hereinkommen? Natürlich!", eiferte der Angesprochene und gab die Tür frei. "Vielen Dank.", meinten die Polizisten artig und putzten sich übertrieben gründlich die Schuhe ab, als sie eintraten. Sofort als sie das Haus betraten begannen sie sich unauffällig umzusehen. Kleinigkeiten an den Wänden wurden gemustert. Eventuelle Familienfotos in Augenschein genommen. Kein Detail sollte ihnen entgehen.

Dirk führte sie durch den etwas vollgestellten Flur ins Wohnzimmer. Auch hier setzte sich das milde Chaos fort. "Kann ich den Herren einen Kaffee anbieten?", fragte er nun sofort wieder eifrig. Die Beamten nickten einhellig. Zum Einen gab ihnen das Gelegenheit sich kurz zu besprechen und sich im Wohnzimmer noch genauer umsehen zu können, und zum anderen wurden die Leute bei einer Tasse Kaffee grundsätzlich redseliger und betrachteten die Situation weniger als ein Gespräch mit der Polizei, als mehr als einen Kaffeeklatsch.

"Nehmen sie nur schon Platz, ich bringe sofort Kaffee.", bat Dirk dann und verschwand in die Küche. Martin sah sich um und entdeckte aber auch hier im Wohnzimmer kein einziges Familienfoto. Gerrit war es, der ein kleines Bild auf der Kommode entdeckte. Kaum acht auf zehn Zentimeter groß, zeigte es die junge Frau, die sich auch im Facebookprofil des Mannes befand. Allerdings mit einem schwarzen diagnoalen Streifen am unteren rechten Rand. "Tot?", flüsterte Martin. "Offensichtlich.", gab Gerrit nur zurück. Dann warteten sie auf Dirk.

2 Kommentare:

  1. Schwarzer Streifen rechts unten? Ich dachte immer, der gehört nach oben.. links *grübel* hat das ne Bedeutung oder lieg ich daneben?

    Auf jeden Fall ist der gute Mörder nun gewarnt. Und er hat jetzt einen Namen.
    Aber er ist ja nicht dumm. Er muss damit gerechnet haben, dass die Bullen aufkreuzen, denn die haben auch Internet und vielfältige Möglichkeiten, einen Toden zu identifizieren. Daher bin ich nun gespannt, was Dirk Peitscher sich nun einfallen lässt. Verleugnen kann er die Tote jedenfalls äußerst schlecht. Und er will es auch nicht, sonst hätte er das Bild bei Facebook rausgenommen und auch dieses in seinem Wohnzimmer entsorgt.
    Es bleibt für mich spannend :)

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  2. Bin ja mal gespannt, wie Martin und Gerrit dem Typen auf die Schliche kommen. Vielleicht riechen sie ja den süßlichen Geruch des Todes im Haus oder werden auf andere Dinge dort aufmerksam.

    Noch 5 Tage :-)

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