Montag, 29. August 2011

Stimmt was nicht?

Dies ist eine Fortsetzungsgeschichte. Für eine Inhaltsübersicht zu bisherigen Inhalten schaut doch bitte hier: Übersicht Nadja

Es war ihr zwar schwer gefallen, aber Nadja hatte sich beherrscht und tatsächlich kein Wort von Jurina erzählt. Zu kompliziert waren die Hintergründe um ihre gemeinsame Vergangenheit, als dass sie von jetzt auf gleich eine Erklärung parat gehabt hätte. Sie wollte auch erst mit Jurina darüber reden, ob die überhaupt Interesse daran hatte, ihre Freundinnen kennenzulernen. Aber nach Schulschluss offenbarte sich, dass sie etwas vergessen hatte.

Als sie zu ihrem Wagen ging, lehnte Mary gelangweilt an der Heckklappe. "Da bist du ja endlich. Ich warte schon seit fast zehn Minuten.", mahnte sie vorwurfsvoll. Siedend heiß fiel Nadja ein, dass sie für den Nachmittag mit Mary verabredet gewesen war. Es stand mal wieder eine Privatstunde in Computerangelegenheiten an. Kurz nachdem die Ferien herum waren, hatte Nadja angefangen, sich von Mary ein wenig am Computer unterrichten zu lassen. Sie wollte damit Joe beeindrucken, indem sie tatsächlich über seine Arbeit mitreden konnte. Zwar nur oberflächlich, aber immerhin besser als dazu gar nichts zu wissen.

Der Unterricht den Mary ihr gab hatte sogar schon Früchte getragen. Aber dennoch trafen sie sich immer noch mindestens einmal in der Woche. Natürlich wurden bei diesen Terminen dann auch gleich die Hausaufgaben gemeinsam erledigt und etwas rumgealbert. Nur über die Aufregung, welche Jurinas Besuch mit sich gebracht hatte, war bei Nadja die heutige Verabredung einfach in Vergessenheit geraten. "Tut mir leid, ich habe noch kurz etwas mit Mrs. Benson besprochen." Mary zuckte die Schultern. "Macht ja nix. Lass uns fahren."

Nadja hatte den Wagen mit der Fernbedienung schon geöffnet und Mary hatte längst Platz genommen, als sie noch überlegte, wie sie die Verabredung absagen konnte. Aber war das überhaupt nötig? Konnte sie nicht Mary vertrauen? Sie hatte ihr doch von ihrem wahren Verhältnis mit Joe erzählt, dann konnte sie doch vielleicht auch die Wahrheit über Jurina verstehen? Zögerlich setzte Nadja sich ebenfalls in den Wagen. "Was ist denn mit dir los. Du bist ja total tatterig.", stellte Mary fest und riss Nadja damit aus ihren Gedanken.

"Tatterig? Was heisst denn tatterig?" "Naja, so wie du gerade bist: Unkonzentriert, langsam, mit den Gedanken woanders und fast irgendwie nervös. Stimmt was nicht?" Diesmal zuckte Nadja regelrecht zusammen. Mary hatte eine bemerkenswerte Auffassungsgabe und auch diesmal hatte sie ins Schwarze getroffen und Nadja sah sie nur etwas kläglich an. "Ach es ist alles in Ordnung. Nur gestern Abend ist eine alte Freundin zu Besuch gekommen. Und das war irgendwieso viel Aufregung, dass ich unser Date verdrängt hatte." Mary sah Nadja etwas kritisch an. "Eine Freundin? Du hast gar nichts davon erzählt. Willst du absagen?", bot sie freundschaftlich an. Nadja musste noch eine Sekunde überlegen. Dann startete sie mutig den Motor und schüttelte den Kopf. "Nein. Du wirst sie mögen.", entschied sie und rang sich ein Lächeln ab.

2 Kommentare:

  1. das kann ja mal voll schief gehen...jurina weiß doch gar nicht was mary nicht weiß oder was nadja schon für eine geschichte erzählt hat und mary ist ja nicht blöd und ich bin mal gespannt wie mary auf ein baby in jungen jahren reagiert, ich denk mal das sie von so einer entscheidung wenig begeistert ist

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  2. Hui.. Das kann wirklich daneben gehen. Allerdings ist Jurina auch nicht blöd und sie weiß sehr genau, dass Arramoa ein Geheimnis bleiben muss. Sie wird das Kind schon schaukeln :)

    Ansonsten ist Nadja weiß Gott unspontan. Sie hätte mit einer fröhlichen Bemerkung Mary schon mal ins Auto setzen und Jurina eine warnende SMS schicken können oder einfach absagen. Jetzt schaun wir mal, was Mary zu Jurina und dem Baby sagt. Immerhin hat Nadja dann auch jemanden, mit dem sie über einen Babywunsch reden kann, wenn Jurina wieder abgereist ist.

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